Deutsche Konzerne haben in dieser Woche ihre Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht. Viele Unternehmen verschlechtern sich. Der Trend der Deindustrialisierung setzt sich fort.
Der deutsche Autozulieferer ZF kündigt an, bis 2028 rund 14.000 Stellen in Deutschland zu streichen, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Vorstandsvorsitzender Dr. Holger Klein betont die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Die traditionsreiche Bäckerei „Sachse“ aus dem sächsischen Dohna ist insolvent, 50 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Die Pleite ist jedoch kein Einzelfall – vor allem kleine Betriebe können dem Kostendruck nicht standhalten.
Der Agrar- und Baustoffhändler BayWa steckt in einer tiefen Krise, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben hat. Hauptursache für die Krise ist der verlustreiche Handel mit Solarpaneelen, der im ersten Quartal 2024 zu einem operativen Minus von 66,8 Millionen Euro führte.
Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) berechnet gemeinsam mit einer Frankfurter Hochschule einen Barometer, der Kredite abbilden soll, die unter einem möglichen Zahlungsausfall leiden. Der aktuellste Bericht zeigt: Deutschland kratzt wieder am Rekordwert.
Die Investitionsbank Berlin steht vor einem langwierigen Rückforderungsprozess von fast 200 Millionen Euro aus den Corona-Hilfen. Nach Einschätzung der Wirtschaftsverwaltung wird der Abschluss dieses Prozesses möglicherweise erst 2030 erreicht.
Kaum wurde der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr fertiggestellt, klafft bereits eine Milliardenlücke in den Staatsfinanzen für 2025. Und selbst für das laufende Jahr hat sich die Bundesregierung teilweise enorm verschätzt: 50 Milliarden Euro sind an Neuschulden geplant.
Eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Atradius zeigt ein verheerendes Bild der Unternehmenslandschaft: In Europa und insbesondere in Deutschland geben 66 Prozent der Firmen an, dass ihre Kunden ihre Rechnungen nicht pünktlich bezahlen. Da sich Zahlungsverzüge über die ganze Wertschöpfungskette hinweg verbreiten, könnte es zu einem gefährlichen Dominoeffekt kommen.
Der deutsche und zugleich weltgrößte Chemiekonzern BASF schließt zwei weitere Anlagen in Deutschland. Gleichzeitig sollen jedoch Milliarden in neue Werke für Batteriematerial investiert werden. Diese dürften jedoch vermutlich ins Ausland fließen.
Bundesbankpräsident Nagel zufolge müssen Deutschlands Probleme über die „Anpassung“ des Renteneintrittsalters und durch noch mehr Migration behoben werden. Ansonsten stehe die Wirtschaft recht gut da – nur der Rechtsextremismus sei eine Gefahr für Deutschland.