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Wo ist Biden? Das bizarre Schauspiel um seinen Abgang geht weiter

Fast zwei Tage nach seinem Rückzug per Tweet hat die Welt Joe Biden immer noch nicht zu Gesicht bekommen. Stattdessen hörte man ihn per Telefon bei einem bizarren Auftritt. Wie ist sein Gesundheitszustand? Alles gewinnt den Eindruck einer unkoordinierten Nacht-und-Nebel-Aktion.

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Seit knapp einer Woche, dem 17. Juli, hat niemand US-Präsident Joe Biden öffentlich gesehen. Kein Auftritt, kein Bild. Stattdessen verkündete sein X-Account am Sonntag den Rückzug des Amtsinhabers aus dem Präsidentschaftswahlkampf. Eine halbe Stunde später unterstützte er per Tweet seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Ersatz-Kandidatin.

Binnen Stunden wurden sie von der Elite ihrer Partei zur neuen De-Facto-Kandidatin gekürt. Noch am selben Abend übernahm sie komplett die Biden-Harris-Kampagne, die per Wahlbehörden-Registrierung in „Harris for President“ umbenannt wurde. Joe Bidens Website wurde abgeschaltet und leitet seitdem zu einem Spendenlink für Kamala Harris weiter. Wo auf Bidens X-Profil noch „Zusammen erledigen wir den Job!“ stand, prangte am Montagmorgen dann „Harris for President“.

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Innerhalb von 24 Stunden hatte Harris dann die Unterstützung von genügend Funktionären der Partei, um offiziell „presumptive nominee“, also die voraussichtliche Kandidatin der Partei zu werden. Es war ein Machtwechsel im Blitz-Tempo – und ohne dass man Biden auch nur einmal zu Gesicht bekam.

Schnell kamen seitdem wilde Theorien auf, wonach das ganze ohne sein Wissen geschehen sei oder er gar schon tot ist. An sowas muss man aber gar nicht glauben, um die Situation mehr als seltsam zu finden. Dass die politische Karriere des amtierenden US-Präsidenten per Tweet endet, ist einmalig.

Bizarrer Anruf bei Wahlkampfzentrale

Und dass das amerikanische Volk in einem solchen historischen Moment dann von ihm persönlich nichts hört oder sieht, ist durchaus verstörend. Sein erstes Lebenszeichen kam dann später am Montag, in einem kaum weniger befremdlichen Stil: Bei Kamala Harris‘ Besuch in Bidens alter und ihrer neuen Wahlkampfzentrale, schaltete sich der Präsident per Telefon kurz dazu, um mit gebrechlicher Stimme seiner Ersatz-Kandidatin viel Erfolg zu wünschen.

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https://twitter.com/RNCResearch/status/1815507067303522367

Es ist ein bizarres Schauspiel: Erst der Abgang per Tweet, dann hört man ein paar Worte per Telefon, während eine strahlende Kamala Harris auf der Bühne steht. Sein Rückzug aus dem Rennen, für den er in der Partei reihum gelobt wird, wäre dabei der Moment gewesen, seiner Präsidentschaft ein würdiges Ende zu geben. Eine Ansprache, die, wenn auch kurz, sicher die klassische „Farewell Address“ zu Jahresende, überstrahlt hätte. Schließlich passiert so ein Verzicht zur Wiederwahl eben nur einmal in gut 50 Jahren.

Aber all das gab es von ihm nicht. Sein Umfeld schiebt es auf seine Corona-Erkrankung. Aber dabei hat das Weiße Haus selbst doch gerade einen Brief seines Arztes veröffentlicht, in dem es hieße, seine „seine Symptome sind fast vollständig abgeklungen“ und er würde „alle seine Aufgaben als Präsident“ wahrnehmen. Gehört dazu nicht auch eine Ansprache an die Nation? Es müsste ja nicht gleich eine 3-stündige Marathonrede sein, wie jene, die Trump gerade beim Republikaner-Parteitag gab.

Nicht mal ein einziges Foto

Oder wie wäre es mit einem einminütigen kurz aufgenommenen Video-Statement? Oder auch einfach nur ein einziges Foto des Präsidenten? Das gab es von Trump auch als dieser 2020 an Corona erkrankte – ungeimpft und noch mit Behandlungen im experimentellen Stadium. Aber all das bleibt hier aus. Und so geht es offenbar noch tagelang weiter – erst gegen „Ende der Woche“ ist von einem Auftritt die Rede.

Mit Kamala haben die Demokraten jetzt wieder schnell eine Kandidatin, aber Amerika selbst wirkt führungslos. Mit seinem Kabinett kommuniziert Biden offenbar nicht persönlich, sondern nur sein Stabschef Jeffrey Zients. Klar, Biden wird tatsächlich wohl kaum tot, sein, wie manch einer wild spekuliert. Das wäre nicht zu verheimlichen und Harris dann sowieso sofort Präsidentin – es wäre allein aus militärischen Gründen unabdingbar. Aber wie steht es sonst um den Gesundheitszustand des amerikanischen Staatsoberhaupts?

Sitzt er wirklich gerade entspannt, mit praktisch keinen Corona-Symptomen in einem Ferienhaus in Delaware und verweigert fast jeden Kontakt mit der Außenwelt? Oder steht es um ihn schlechter, als offiziell vermittelt wird? Bei aller Skepsis gegenüber Verschwörungstheorien, muss man schließlich auch festhalten, dass es sein Umfeld war, was jahrelang das Ausmaß seines geistigen Verfalls so gut es geht verheimlichte.

Nicht ohne Grund kommt von Republikanern längst die Forderung, dass wenn es so schlecht um Biden bestellt ist, er jetzt auch die Pflicht hat, von der Präsidentschaft zurückzutreten. Nicht weil man sich eine Präsidentin Harris wünscht, sondern weil Amerika einen Präsidenten brauch, von dem es regelmäßig Lebenszeichen gibt.

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