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Bundestagswahl

„Der Trottel hat versagt“: Musk nimmt Bundeskanzler Scholz ins Visier

Infolge der Kritik an Elon Musks Beitrag in der Welt hat der Unternehmer auf X „Bundeskanzler Oaf Schitz oder wie auch immer er heißt“, attackiert. Außerdem kündigte Musk ein mögliches Gespräch mit Alice Weidel an und kommentierte, dann würden die regierenden Politiker den „Verstand verlieren“.

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Noch 2022 lächelten Elon Musk und Olaf Scholz gemeinsam – jetzt hat Musk den Bundeskanzler als „Depp“ bezeichnet.

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Nachdem sein Meinungsstück in der Welt für Aufsehen gesorgt hatte, hat Elon Musk seine verbale Offensive gegen Olaf Scholz und Co. auf X erweitert. Am Montag nahm der Tech-Milliardär zunächst den Bundeskanzler ins Visier, ehe er auch den Spiegel kritisierte und letztlich ein mögliches Gespräch mit Alice Weidel ankündigte.

Am Nachmittag kommentierte Musk eine Kritik an dem Vorgehen deutscher Akteure gegen den Unternehmer mit den folgenden Worten: „Bundeskanzler Oaf Schitz oder wie auch immer er heißt, wird verlieren“ (sic). Gemeint ist zwar der Name Olaf Scholz, das englische Wort „oaf“ bedeutet jedoch übersetzt auch so viel wie „Dummkopf“, „Depp“ oder „Trottel“.

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Die falsche Schreibweise des Nachnamens beschreibt in der englischen Aussprache den Stuhlgang oder dient als Einstufung des Scheiterns. Insofern lässt sich die falsche Schreibweise auch mit der „Depp hat verkackt“ oder auch der „Trottel hat versagt“ übersetzen. Musk setzte seine verbalen Ausführungen nur wenig später und unter demselben Beitrag fort.

Angesprochen auf die 5,4 Millionen Dollar, die der Spiegel durch die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates in den vergangenen Jahren erhielt (Apollo News berichtete), stellte Musk fest: „Interessant, dass Gates Geld an den Spiegel schickt, der dann Schlagzeilen über mich schreibt.“ Im Oktober hatte das Magazin den X-Chef wegen seiner Nähe zu Donald Trump als „Staatsfeind Nummer 2“ betitelt und das Duo mit Adolf Hitler und Alfred Hugenberg verglichen.

Letzterer hatte sich in den 1920er Jahren ein Medienimperium zusammengekauft – was Hitler wiederum für seinen Wahlkampf zu nutzen wusste. Der Spiegel betitelt Hugenberg deshalb als „Steigbügelhalter für den Diktator“ und weiter: „Hugenberg, Hitler? Überschätzt das Musks historische Rolle?“ (Apollo News berichtete). Musk nahm den Spiegel jetzt einmal mehr ins Visier. Seine Kritik endete mit den auf Deutsch ausgeschriebenen Worten „Der Spiegel ist korrupt!“.

Musk ließ es sich in der Folge auch nicht nehmen, gegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu schießen. Dieser hatte seine Weihnachtsansprache genutzt, um vor externen Einflüssen zu warnen: „Einflussnahme von außen ist eine Gefahr für die Demokratie – sei sie verdeckt wie kürzlich offenbar bei den Wahlen in Rumänien oder offen und unverhohlen, wie sie derzeit besonders intensiv auf der Plattform X betrieben wird“ (Apollo News berichtete). Musk nannte Steinmeier daraufhin am Montag einen „anti-demokratischen Tyrann“.

Am Abend folgte dann die nächste Reaktion des Tech-Milliardärs auf die Kritik infolge des Welt-Beitrags. „Wartet ab, bis Alice (Weidel, Anm. d. Red.) und ich ein Gespräch in einem X-Space führen. Dann verlieren sie (die Politiker, Anm. d. Red.) den Verstand“, schrieb Musk in einer Antwort auf einen anderen Beitrag. Ein Space (zu Deutsch: Raum) ist ein digitaler Treffpunkt auf Musks Plattform X, der von Nutzern eingerichtet werden kann, um Gespräche zu führen und zu moderieren.

Weidel selbst bestätigte eine solche Veranstaltung noch nicht. Jedoch thematisierte die AfD-Politikerin den Welt-Beitrag und dessen Folgen immer wieder und teilte die Ankündigung von Musk per Zitierfunktion auf X. Musk hatte in den vergangenen Wochen immer wieder auf die AfD aufmerksam gemacht und sogar auf X geschrieben: „Nur die AfD kann Deutschland retten“.

Diese Haltung offenbarte er auch in dem in der Welt am Sonntag veröffentlichten Beitrag, begleitet von einer Gegenrede des designierten Chefredakteurs der Welt, Jan Philipp Burgard. Dort kritisierte Musk die aktuelle Lage Deutschlands und legte oberflächlich einen Weg dar, wie sich die Situation bessern könnte (Apollo News berichtete). In den Augen des Unternehmers ist „die AfD die einzige Partei, die diesen Weg“ ebnen könnte.

Vor allem in den Sozialen Medien löste der Gastbeitrag eine Reihe kritischer Reaktionen aus. Auch eine gesetzeswidrige Einmischung in die Bundestagswahl am 23. Februar wurde breit diskutiert. Zudem reagierten hochrangige Politiker auf die Veröffentlichung.

Der Bundesvorsitzende der SPD, Lars Klingbeil, warf Musk unter anderem vor, er wolle, „dass Deutschland geschwächt wird und ins Chaos stürzt“ (Apollo News berichtete). Auch der Bundesvorsitzende der CDU, Friedrich Merz, ging auf den Welt-Beitrag ein und nannte das Meinungsstück „Übergriffig und anmaßend“ – ignorierte dabei jedoch, dass er selbst Anfang Dezember zur Wahl der pro-europäischen Kandidatin Elena Lasconi in Rumänien aufgerufen hatte (Apollo News berichtete).

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