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„Stimmen Sie für...“

Merz beklagt Musks Einmischung – aber lieferte selbst vor kurzem Wahlempfehlung für Rumänien

„Übergriffig und anmaßend“: Friedrich Merz empört sich über die „Einmischung“ Elon Musks und meint, sich an einen vergleichbaren Fall nicht erinnern zu können. Dabei mischte er sich vor kurzem deutlich in den rumänischen Wahlkampf ein - mit klarer Wahl-Empfehlung.

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Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist mit Elon Musk wegen seines Gastbeitrags über die AfD hart ins Gericht gegangen. Gegenüber der Funke-Mediengruppe empörte sich der CDU-Chef über Musks pro-AfD-Äußerungen.

„Der Wahlaufruf von Elon Musk ist übergriffig und anmaßend“, schimpfte Merz. Er könne sich nicht erinnern, dass es in der Geschichte der westlichen Demokratien einen vergleichbaren Fall der Einmischung in den Wahlkampf eines befreundeten Landes gegeben hätte. „Stellen wir uns einen kurzen Augenblick die – berechtigte – Reaktion der Amerikaner auf einen vergleichbar einseitigen Beitrag eines namhaften deutschen Unternehmers in der New York Times zugunsten der Wahl eines Außenseiters im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf vor“, so Merz weiter.

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Merz stimmt damit in den Chor vor allem linker Politiker ein, die Musk für seine Meinungsäußerung in Bausch und Bogen verdammen. Der Trump-nahe Unternehmer hatte zunächst im Dezember auf seiner Plattform X geschrieben: „Nur die AfD kann Deutschland retten“. Darüber war eine hitzige Debatte entbrannt, in deren Zuge schon die ersten Vorwürfe der „Einmischung“ und „Wahlbeeinflussung“ erhoben wurden. Musk legte seine Sicht auf die AfD dann am vergangenen Wochenende in einem Meinungsstück als Gastbeitrag für die Welt am Sonntag dar, begleitet von einer Gegenrede des designierten Chefredakteurs der Zeitung, Jan Philipp Burgard.

Darüber empört sich Merz, findet es „übergriffig und anmaßend“ und meint, sich an einen vergleichbaren Fall der Einmischung nicht erinnern zu können. Dabei liegt so ein Fall gar nicht lange zurück – es war Merz selbst, der sich vor kurzem noch in den Wahlkampf eines westlichen, befreundeten Landes einmischte.

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Der CDU-Chef hatte sich vor der finalen Runde der umstrittenen, annullierten Präsidentschaftswahl in Rumänien eine klare Wahlempfehlung ausgesprochen und das rumänische Volk dabei direkt adressiert. „Liebe Rumäninnen und Rumänen“, schrieb Merz am sechsten Dezember auf X: „Stimmen Sie für Europa, für Freiheit, Freizügigkeit, Freihandel und gegenseitige Unterstützung. Stimmen Sie für Rechtsstaatlichkeit, für Demokratie, für Meinungsfreiheit, für unseren ,European Way of Life‘. Simmen (sic!) Sie für die pro-europäische Kandidatin Elena Lasconi.“

Deutlicher kann ein Wahlaufruf nicht sein – ist auch das eine „übergriffige“ und „anmaßende“ Einmischung des CDU-Chefs in die Wahl eines befreundeten Landes?

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