Werbung

Wolfgang Schmidt

Cum-Ex-Affäre: Chef des Kanzleramts soll Berichterstattung der SZ beeinflusst haben

Ein Bericht des Spiegels zeigt, dass der Chef des Kanzleramts, ein Scholz-Vertrauter, Einfluss auf die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung über den Cum-Ex-Skandal genommen hat. Es ist nicht der erste Fall.

Von

Scholz-Vertrauter und Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt

Werbung

Der Chef des Bundeskanzleramts, Wolfgang Schmidt, ist ein langjähriger Vertrauter von Bundeskanzler Olaf Scholz. Seit Jahren fungiert er als Scholz‘ wichtigster Berater, wobei er sich immer wieder in die öffentliche Debatte einschaltet, um die Politik des Kanzlers zu verteidigen. Schmidt unterstützte Scholz auch bei der Bundestagswahl 2021 – und das offenbar auch durch die Einflussnahme auf Journalisten.

Ein Bericht des Spiegels zeigt: In der entscheidenden Wahlkampfphase vor der Bundestagswahl 2021 nahm Schmidt Einfluss auf die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung. Konkret ging es um den Cum-Ex-Skandal. Schmidt soll sich im August 2021, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, an den Chefredakteur der Zeitung, Wolfgang Krach, gewandt haben.

Delivered by AMA

Laut Spiegel beschwerte sich der Kanzleramts-Chef über die Berichte. Einige Zeit später soll ihm Krach geantwortet haben: „Ich habe ihm [dem Autor des Artikels] gesagt, dass ich einen Teil deiner Kritik nachvollziehen kann und berechtigt finde“.

Auch interessant:

SPD manipulierte Scholz-Untersuchungsbericht

51

Auch interessant:

Auch interessant:

Weiter hieß es: „Wenn du magst, können wir gerne dazu telefonieren“. Schmidt soll diese Antwort mit dem Kommentar „Kleine Erfolge…“ an Kollegen weiterverbreitet haben. Gegenüber dem Spiegel äußerten sich weder Krach noch Schmidt zu der Sache.

Bereits im April vergangenen Jahres erhob man aus den Reihen des ZDF Vorwürfe gegen Schmidt, sich in die Berichterstattung zum Cum-Ex-Skandal eingemischt zu haben (Apollo News berichtete). Jan Böhmermann soll nach einer Anfrage seiner Redaktion zum Skandal ans Bundeskanzleramt einen Anruf von Schmidt erhalten haben. Der Scholz-Vertraute soll 42 Minuten bezüglich der Berichterstattung auf den ZDF-Moderator eingeredet haben.

Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.

Werbung