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Bürokratieabbau

Wirtschaftlich sei Deutschland in den vergangenen Jahren „vorangegangen“, schreibt Scholz an von der Leyen

In einem Brief an Ursula von der Leyen behauptet Bundeskanzler Scholz, Deutschland sei in den vergangenen Jahren wirtschaftlich „vorangegangen“ – und müsse das wieder tun. Deshalb fordert er unter anderem einen Steuerabzug für deutsche Elektroautos.

In seinen letzten Amtstagen möchte sich Bundeskanzler Scholz bei der EU-Kommission für die deutsche Wirtschaft einsetzen.

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Deutschland sei in den vergangenen Jahren „vorangegangen“ und habe „in hohem Tempo“ Energiepreise gesenkt und Bürokratie abgebaut – das zumindest behauptet Olaf Scholz. Der Bundeskanzler wendete sich in einem Brief am Donnerstag an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und forderte „gemeinsame europäische Impulse, um Bürokratiekosten zu senken und die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen zu erhöhen“.

Deutschland und die EU stünden jetzt vor der „dringenden Aufgabe“, die Wirtschaftsunion in Schlüsselsektoren an die Spitze zu bringen, meint der SPD-Politiker in dem fünfseitigen Brief, über den die Süddeutschen Zeitung berichtet. In den vergangenen Jahrzehnten konnte Deutschland sich auf die starke Chemie- sowie Automobilindustrie verlassen – doch beide leiden unter der Transformation, die die Ampel-Regierung zum Erreichen der Klimaziele eingeleitet hat.

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Wie das Handelsblatt Research Institute in einer aktuellen Prognose verkündete, droht 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge. Damit steht Deutschland wirtschaftlich so schlecht da wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr (Apollo News berichtete). Scholz fordert deshalb sieben Wochen vor der Bundestagswahl einen klaren Fahrplan.

Dem Bundeskanzler geht es vor allem um Elektroautos, vor allem deutsche Modelle sollten attraktiver gemacht werden. Auch die Richtlinien zum klimafreundlichen Stahl sollen schmackhaft gemacht werden. Zum Ende seiner Amtszeit möchte sich Scholz als Vorkämpfer für die heimische Wirtschaft geben. Deswegen sollen Berichtspflichten der Unternehmen reduziert und die Balance bei EU-Richtlinien zwischen wirtschaftlichem Nutzen und klimapolitischen Zielen hergestellt werden – dabei haben die Ampelparteien beides, etwa mit dem EU-Lieferkettengesetz, in den vergangenen Jahren auf EU-Ebene mitgetragen.

Der Bundeskanzler fordert von der EU-Kommissionspräsidentin, dass „zusätzliche Kaufimpulse“ nötig seien, um den Verkauf von Elektroautos anzukurbeln. Der Impuls solle „über einen unbürokratischen Steuerabzug für in Deutschland produzierte Fahrzeuge“ eingeführt werden, meint der SPD-Politiker. Bereits im Dezember erhob er nach einem EU-Gipfel die Forderung nach europäischen Subventionen (Apollo News berichtete). In seinem aktuellen Brief spricht sich Scholz auch dafür aus, den Förderrahmen für den Umstieg auf klimafreundlichen Stahl „pragmatischer und flexibler auszugestalten“.

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Wie Olaf Scholz schreibt, nütze es dem Klima nicht, „wenn die Produktion ins Ausland abwandert und dort mehr Treibhausgase ausstößt“. Diese Entwicklung ist aber bereits in vollem Gange: Immer wieder müssen deutsche Unternehmen Insolvenz anmelden oder wandern aus. Auch im laufenden Jahr könnte es so weitergehen. So hat etwa der größte Chemiekonzern der Welt, BASF, angekündigt, „Anlagen, die im Wettbewerb nicht bestehen könnten“, zu schließen, wie der Vorstandsvorsitzende Markus Kamieth der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitteilte.

Das könnte auch den Stammsitz in Ludwigshafen mit 39.000 Beschäftigten betreffen. „Wir machen überall in der Welt Gewinne, außer in Deutschland“, monierte der damalige Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller bereits im Frühjahr 2024. Auch andere Industrieunternehmen verlagern die Produktion zunehmend ins Ausland.

Währenddessen spricht der Bundeskanzler aber für einen pragmatischen Umgang mit EU-Regulierungen aus. „Europäische Regulierungen brauchen eine pragmatische Balance zwischen der Sicherung von Arbeitsplätzen und einer starken, wettbewerbsfähigen europäischen Wirtschaft einerseits und klima- und umweltpolitischen Zielen andererseits.“ Nach drei Jahren als deutscher Regierungschef fordert Olaf Schol, dass EU-Vorhaben „zurückgestellt oder auch ganz zurückgenommen werden“ müssen, wenn sie der Wettbewerbsfähigkeit schaden.

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110 Kommentare

  • Der grösste Feind der Linken und Grünen ist und bleibt die Realität

    145
  • Jawoll, Deutschland schreitet als Vorreiter voran. Nur komisch, dass kaum einer mit schreitet.

    In nicht allzu ferner Zukunft können wir dann von uns behaupten: Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

    92
  • Bei Scholz wundert mich gar nichts mehr, seit ich seine Lügereien und Täuschungsmanöver bei Cum-Ex Geschäften mitbekommen habe und er mit seiner angeblichen Vergesslichkeit überall blendend durchkommt (wie übrigens bei den der ganzen Politikerbande). Der Skandal ist nur, dass dieser Typ Deutschlands Kanzler ist und sich auch noch einbildet, dass er noch einmal gewählt wird.
    Deutschland braucht dringend bessere Politiker, die nicht so abgehoben, verlogen und realitätsfern sind

    76
  • Vorangegangen ….auf direktem Weg in den Abgrund.

    75
  • Wie armselig.
    Der Bundeskanzler muss bei der EU betteln, dass diese ihm aus der Misere hilft.
    Einmal mehr der Beweis dass Deutschland seine Souveränität längst an die EU übertragen hat, wenn selbst der Kanzler für jeden Mist bei VdL um Erlaubnis bitten muss.

    Das zeigt leider auch das Deutschland ohne einen Dexit unmöglich wieder auf die Beine kommen kann.
    Die Interessen der EU (gelenkt über Mehrheiten von Nehmerländern denen ein starkes Deutschland schon immer ein Dorn im Auge war) sind eben ganz andere als die Deutschlands.

    Die EU zerstört Deutschland. Wir müssen zurück zur EG, und der D-Mark.

    61
  • Dement oder gelogen?

    53
  • Vorangegangen – ja in den Abgrund

    50
  • „Deutschland sei in den vergangenen Jahren „vorangegangen“ und habe „in hohem Tempo“ Energiepreise gesenkt und Bürokratie abgebaut – das zumindest behauptet Olaf Scholz.“
    Soll man über so viel Realitätsverleugnung nun herzhaft lachen oder bitterlich weinen?

    32
  • Hab mich gerade dazu entschieden, den nicht mehr zu lesen. Allein die Überschrift beweist, dass dieser Mensch in seiner ganz eigenen Welt lebt. Die gesammelten Industrievertreter aller EU-Nationen könnten vor seiner Tür stehen, er würde am Balkon verharren und die rosarote Fahne schwingen.
    Deutschland wartet auf die Neuwahl, Herr Scholz, auf nichts anderes mehr als auf die Neuwahl !! Sie dürfen jetzt gerne wieder den Rückzug in Ihre Regierungsgemächer antreten, dorthin wo Sie immer waren, wenn es eine Entscheidung gebraucht hätte. Und nein, Sie müssen sich jetzt auf den letzten Metern nicht mehr beweisen, Sie müssen packen !!

  • Weltweit führende Wirtschaftsinstitute sowie auch Deutsche Wirtschaftsexperten ,sprechen von dem größten Wirtschaftlichen Niedergang Deutschland der letzten 20 Jahre .Und dieser Mann stellt sich hin und behauptet …Deutschland sei Wirtschaftlich voran gegangen …???? Firmen Wandern ab ( Stiehl, Miele ,Continental usw.) um nur einige zu nennen ,dieser Mann ist so Realitätsfremd !!! das ist einfach nicht zu glauben .Zur Erinnerung …bei Amtsantritt 2021 .. hatte Deutschland ein Wachstum von +3,2 % und 2023 nach nur 2 Jahren waren es -0,5 % und aktuell erwarten Experten gerade mal 0,1 % Wachstum .Über die Märchenstunden von Habeck über das Wirtschaftliche Wachstum braucht man nicht zu Reden .

  • Energiepreise gesenkt? Bürokratie abgebaut? Glaubt er das wirklich? Und er empfiehlt mehr Subventionen – also mehr gutes Geld dem schlechten hinterherzuwerfen, anstatt zu prüfen, ob deutsche EVs oder teuer produzierter grüner Stahl unter den aktuellen Standortbedingungen am Markt bestehen können? Er hat wirklich nichts verstanden, gar nichts!

    26
  • Mannomann,
    er hat’s schon wieder vergessen …

  • Mehr Realitätsverlust geht wohl nicht mehr.

  • Naja, er mag Recht haben, wenn er das an den Bezügen der Abgeordneten und der Regierung misst.

    20
  • die Vergesslichkeit kauf ich ihm nicht ab, den totalen Realitätsverlust hingehen schon.

  • Beim lesen der Überschrift musste ich erst einmal kräftig lachen, obwohl es eher zum weinen ist…

  • Bundeskanzler Olaf Scholz scheint sich noch immer nicht darüber im Klaren zu sein, dass das „Geschäftsmodell Deutschland“ längst der Vergangenheit angehört, wie Friedrich Merz als Vorsitzender der CDU spätestens am 3. Oktober 2024 in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ zu bedenken gibt. Zuvor schon am 4. September 2024 kritisierte Daniela Cavallo als Vorsitzende des Betriebsrates anlässlich einer Belegschaftsversammlung bei VW das Fehlen eines Szenarios, „wenn das ganze Geschäftsmodell gestorben ist“. Insofern ist es politisch nicht damit getan, gegenwärtig einen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission zu schreiben. Vielmehr müssten hiesig endlich die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.

  • Egal was er nimmt…will ich auch…
    Wie kann man nur so fern der Realität sein….

    11
  • Genial, der Olaf! Einfach konsequent das Gegenteil der Realität behaupten, unterstützt von grünroten Massenmedien und Wirtschafts“fachleuten“, und bei den Omis gegen rächtz leuchten die Augen…

  • „Wirtschaftlich sei Deutschland in den vergangenen Jahren „vorangegangen““
    Auf dem Weg in die Steinzeit sicherlich.

  • Der Herr Scholz wird nach einer lange anhaltenden persönlichen Dunkelflaute bald als neuer Finanzminister eine Auferstehung feiern, oder die Wahl durch Merkels Bundespräsidenten anfechten lassen.
    Der ist mit uns noch lange nicht fertig.

  • Nach dem die Ampel drei Jahre lang Politik in die andere und falsche Richtung gemacht hat, sind solche Lippenbekenntnisse doch wohl höchst lächerlich.

  • Wer ist Scholz? Hab‘ ich vergessen…
    Wir haben uns verlaufen, kommen aber gut voran!

  • Das Kaputte daran ist, dass dirse Elite das glaubt! Keiner unserer Kommentare werden die je lesen. In der DDR gings vermutlich demokratischer zu und her.

  • Die EU muss weg! Eine Frau v.d. Leyen sollte keine Entscheidungen fällen und endlich ihre Emails im Thema Corona frei geben!
    WAS hat uns, den Bürgern in Europa die „EU“ gutes Getan?
    Ausser Verboten, Zensur und Kriegsgeschrei war da doch nichts!
    Korruption und Vertuschungen in Brüssel .. und dabei kennen wir nur einen winzigen Zipfel davon. Wüssten wir alles, kämen wir weder in den Schlaf, noch zu einem klaren Gedanken.

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