Heinrich Strößenreuther
„Wir wollten die CDU definitiv unterwandern“ – Klima-Union-Gründer wechselt zu den Grünen
Die „Klimaunglaubwürdigkeit“ der CDU sei unerträglich, „dann lieber Robert Habeck“, meint der Klima-Union-Gründer Heinrich Strößenreuther. Denn Habeck sagt, was man „in diesen Zeiten auch hören möchte.“ Jetzt ist Strößenreuther aus der CDU ausgetreten, um Grünen-Mitglied zu werden.
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Um die CDU von innen heraus zu reformieren, trat Heinrich Strößenreuther 2021 in die Partei ein – Klimaschutz sollte bei den Christdemokraten endlich eine größere Rolle spielen. „Wir wollten die CDU definitiv unterwandern. […] Kommen, um zu bleiben“, bekannte der 57-Jährige gegenüber der Taz. Als Gründungsmitglied etablierte Strößenreuther dann die Klima-Union in der CDU. Jetzt ist er aus der Partei ausgetreten. Der Grund: Die CDU ist in seinen Augen vom grünen Pfad wieder abgekommen und biedert sich dem rechten Rand an.
„2021 hatte ich den Eindruck, es lohnt sich, in der CDU für mehr Klimapolitik zu werben“, erläuterte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Doch dieser Eindruck sei mittlerweile verpufft, stattdessen möchte Strößenreuther jetzt einer anderen Partei beitreten: Die Mitgliedschaft bei den Grünen hat er bereits beantragt.
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Denn die CDU habe sich von einer vernünftigen Klimaschutzpolitik, wie sie noch unter Armin Laschet im Wahlprogramm zu finden war, verabschiedet und auch der „Technologieoffenheit“ gegenüber erneuerbaren Energien eine Abfuhr erteilt. Und das, „während der deutschen Wirtschaft die Felle davonschwimmen“ – moniert Strößenreuther. „Die CDU hat wegen ihrer Klimaunglaubwürdigkeit die Wahl verloren“, sagte er bezüglich der vergangenen Bundestagswahl gegenüber der Taz.
Das Stichwort bei Strößenreuther ist Transformation: Überall auf der Welt wird auf klimafreundliche Produktionen umgestellt, das würde sich auch in Deutschland rentieren, behauptet der Berater und ehemalige Projektmanager der Deutschen Bahn.
Weil aber nichts dergleichen passiert, könne er „die populistische Haltung, die Friedrich Merz und Markus Söder einnehmen, einfach nicht mehr ertragen“, sagte Strößenreuther der SZ. Während Söder tatsächlich immer wieder tiradenartig auf die Grünen einschlägt, möchte Merz eine Koalition mit den Grünen aber nicht grundsätzlich ausschließen. Sollte Schwarz-Grün nach der Bundestagswahl am 23. Februar Realität werden, könnte es Strößenreuther erneut mit Merz zu tun bekommen.
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Möglich ist, dass Strößenreuther zu viel wollte. Die bürgerliche Union in eine grüne Umweltpartei umzufunktionieren ist ein gewagtes Vorhaben – die FDP könnte auch nicht zur Arbeiterpartei umgestaltet werden. Für den „Robin Hood“ der Umweltpolitik, wie er sich 2018 in einem Interview betiteln ließ, steht jedoch fest: Wenn die CDU keine Klimapolitik in seinem Sinne auf die Beine stellt, „dann lieber Robert Habeck.“
Schon früher war Strößenreuther Grünen-Mitglied, hat die Partei aber verlassen, um mit dem „Volksentscheid Fahrrad“ überparteilich Einfluss nehmen zu können. Die Initiative ging 2016 an den Start, sammelte in Berlin innerhalb von vier Wochen über 100.000 Unterschriften und gilt deshalb als Basis für das Berliner Mobilitätsgesetz, das zwei Jahre später verabschiedet wurde.
Durch die auf den öffentlichen Personennahverkehr und Fahrradfahrer fokussierte Verkehrsführung werden Autofahrer behindert und Staus bilden sich, lautet die Kritik. Auch Strößenreuther sieht diese Probleme, doch das liege an der Berliner CDU-Fraktion, die „hart auf die Bremse gestiegen“ sei – „zu Lasten der Autofahrer, die mit ihren Stau- und Parkplatzsorgen weiter alleine gelassen werden, statt vom Umstieg auf Rad, Bus und Bahn zu profitieren.“
Jetzt erhofft er sich bundesweit neue Impulse von den Grünen und deren Bundeswirtschaftsminister: „Wenn ich mir seine Reden auf Twitter in letzter Zeit so ansehe, denke ich: Das ist das, was ich von den Spitzenleuten aller Parteien in diesen Zeiten auch hören möchte.“
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Die CDU ist doch schon grün. Dazu braucht es diesen Typ nicht.
Was die Grünen uns angetan haben und uns immer noch antun, und wir allesamt dies auch noch zulassen, ist unvorstellbar!
Der Hass, der Grünen auf die Deutschen und die deutsche Gesellschaft ist klar sichtbar!
Wird nicht das einzige U-Boot bei der CDU gewesen sein …
Habe bei „taz“ aufgehört zu lesen…
„Jetzt erhofft er sich bundesweit neue Impulse von den Grünen und deren Bundeswirtschaftsminister: „Wenn ich mir seine Reden auf Twitter in letzter Zeit so ansehe, denke ich: Das ist das, was ich von den Spitzenleuten aller Parteien in diesen Zeiten auch hören möchte.“
Wieder einer, der sich in einer völlig realitätsfernen Blase aufhält.
Ich denke, dass es vielen Menschen klar ist, dass wir auf unsere Umwelt achten müssen und viele im Kleinen ihren ganz eigenen täglichen Beitrag dazu auch leisten.
Aber diese völlig ideologische, oftmals sinnfreie aktuelle Agieren, möchten/können die Leute, zu recht, nicht mittragen.
Der Mann ist bei den Grünen bestens aufgehoben. Dort wimmelt´s vor ignoranten Gschaftlhubern wie ihm.
Die CDU sollte die „Grünen“ aus der Partei entfernen, sonst bleibt sie unwählbar.