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SPRIND

Windräder fast so hoch wie der Berliner Fernsehturm – Bundesregierung pumpt 160 Millionen in fragwürdiges Projekt

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen unterstützt den Bau extrem hoher Windkraftanlagen. Die Kosten sind enorm - und der Nutzen fraglich.

Die SPRIND-GmbH erhält erhebliche staatliche Leistungen

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In der Lausitz ist die Errichtung eines riesigen Windkraftparks geplant. Die Beventum GmbH, eine vollständige Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND), hat, wie man selbst erklärt, den Auftrag für den Bau der größten Windkraftwerke weltweit erhalten. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz soll der entsprechende Windpark Klettwitz 2030 in Betrieb gehen.

Mit einer Gesamthöhe von rund 365 Metern sollen die größten Anlagen fast so hoch wie der Berliner Fernsehturm sein. Die Fundamente für den Windpark sollen schon im ersten Quartal 2025 gesetzt werden. Das Unternehmen plant, bis 2030 insgesamt 1.000 solcher Höhenwindräder zu bauen.

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Die Finanzierung dieses Projekts wird jedoch ganz erheblich mit staatlichen Geldern subventioniert, wie die Berliner Zeitung berichtet. Seit 2021 wurden der Firma demnach erhebliche finanzielle Mittel in Form von Fördermitteln und Darlehen zugesagt, die sich auf etwa 160 Millionen Euro belaufen. Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro sind allein für das Lausitz-Windrad veranschlagt. Kostengünstiger als beschrieben sei das Projekt in der Lausitz nicht zu realisieren, erklärt die Beventum GmbH.

Geregelt ist die Finanzierung des Unternehmens in einem der zahlreichen Extrahaushalte. Brisant ist bei dieser umfangreichen Subventionierung insbesondere, dass das Unternehmen eng mit der Grünen-Bundesspitze verbandelt ist. Franziska Brantner, die neue Vorsitzende der Grünen und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), ist seit Februar 2022 von Amtswegen Mitglied des Aufsichtsrats der bundeseigenen Muttergesellschaft SPRIND GmbH.

Im Frühjahr 2024 errichtete die Beventum GmbH einen speziellen Messmast, um die Windverhältnisse in den geplanten Höhenlagen zu analysieren. „Das Interesse für weitere Windräder dieser Art ist sehr groß, und Gespräche mit ersten Nutzern laufen auf Hochtouren“, so das Unternehmen gegenüber der dpa. Bis 2030 plane man, bis zu 1000 der Höhenwindräder zu bauen.

Zweifel an der Effizienz der Höhenwindräder meldete zumindest indirekt der Bundesverband Windenergie (BWE). Dieser weist darauf hin, dass besonders hohe Anlagen nicht zwangsläufig mehr Energie produzieren als niedrigere Modelle. Frank Grüneisen, Sprecher des BWE, erklärte 2023 gegenüber dem rbb, dass die Wahl der optimalen Anlagenhöhe standortspezifisch erfolgen sollte. Eine pauschale Bevorzugung extrem hoher Windräder ist demnach nicht immer sinnvoll.

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