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Verena Hubertz und die Epidemie der TikTok-Infantilität

Ob Markus Söder, Annalena Baerbock oder Johann Wadephul: Die Politi-Prominenz hat TikTok längst für sich entdeckt und fällt nun durch zunehmend infantile Kurzvideos auf. Eine SPD-Bundesministerin treibt das jedoch auf die Spitze.

Hat einen Hang zur Selbstdarstellung: Bauministerin Verena Hubertz (SPD) (IMAGO/Mike Schmidt)

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Mal sieht man sie staksig vor dem Reichstag tanzen, mal breitbackig in die Handykamera grinsen, ein andermal sich selbst applaudieren oder kryptische Statements zum Besten geben: Verena Hubertz, hauptberuflich eigentlich Bundesbauministerin in der schwarz-roten Koalition ist unter die Content-Creator gegangen und veröffentlicht nun regelmäßig kurze Videoclips auf TikTok. Dort verfolgen rund 5000 Follower das bunte Treiben der SPD-Politikerin.

Zu sehen bekommen sie dort allerhand – freilich nichts, das man von einem Mitglied des Bundeskabinetts erwarten würde. Ein Video zeigt die Ministerin etwa, wie sie etwas ungelenk tippelnd und tänzelnd, dafür aber umso fröhlicher in Richtung Bundestag wandelt. Ein anderer Clip zeigt Hubertz einfältig grinsend vor herbstlich verfärbten Bäumen im Berliner Regierungsviertel stehen und in eine imaginierte Ferne schauen. Dazu ist der Satz „I am an autumn“ zu lesen – zu Deutsch: „Ich bin ein Herbst“.

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Was will sie ihrer Zielgruppe – wer auch immer das überhaupt sein soll – damit sagen? Man weiß es nicht. In einem ihrer längeren Videos nimmt sie ihre Zuschauer mit in einen typischen Arbeitstag als Ministerin. Wie der aussieht? Um Viertel vor sieben gibt es Kaffee mit Hafermilch aus einer Regenbogen-Tasse, um acht Uhr Frühstück und Häppchen im Finanzministerium, anschließend Kabinettssitzung im Kanzleramt, Butterbrezel im Büro, Regierungsbefragung im Bundestag und Abends Interview mit der Tagesschau – und ununterbrochen immer mit dabei: ein völlig monotones und etwas einfältig wirkendes Dauergrinsen. Hubertz schreibt, viele hätten sich einen solchen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewünscht – ich für meinen Teil hätte auch gut und gerne darauf verzichten können.

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Den absoluten Höhepunkt – oder besser Tiefpunkt – in dem Konvolut Hubertz’scher Darstellungskunst liefert allerdings ein gerade mal sechs Sekunden langer Clip, in dem Hubertz alleine auf einer Parkbank vor dem Reichstag sitzt und sich frenetisch selbst – ja, sich selbst! – applaudiert und – man ahnt es bereits – erst glucksend und dann überschwänglich vor sich hin lacht. Dazu verkündet die SPD-Politikerin: „Applaus an mich selbst, weil ich die Geduld nicht verliere, bis der Bau-Turbo endlich starten kann“.

Die Bundesbauministerin von der SPD applaudiert sich also tatsächlich selbst in einem TikTok-Video. Das ist auf alle Ebenen beschämend, infantil und Amt und Würde nicht angemessen. Es ist die Definition von Selbstgefälligkeit und Selbstdarstellung. Ihr Auftritt ist noch dreister als die Social-Media-Inszenierung eines Markus Söder oder einer Annalena Baerbock. In seiner plumpen und unbeholfenen Machart erinnert er unwillkürlich an ein Schulprojekt einer etwas übermotivierten aber ziemlich untertalentierten Streberin.

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Wie gesagt: Hubertz ist Ministerin von der SPD und theoretisch – oder besser: angeblich – zuständig für Wohnungsbau. Nach der Betrachtung ihrer TikTok-Videos könnte man sie allerdings ebenso gut für eine Parodie halten. Mich würde es jedenfalls nicht überraschen, wenn sich Hubertz in ein paar Tagen als geniale Version eines neuen Versteckte-Kamera-Formats bei RTL2 outet.

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120 Kommentare

  • Durchsage : Die kleine Verena kann im Bällebad abgeholt werden !

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    • 🤣😁
      Spitze, ein Lacher Morgen.

    • Ich finde sie passt perfekt in diese Zeit des Niedergangs und der infantilen Art wie hier in der offenen Psychiatrie Politik gemacht wird.

    • Kinder bei IKEA würden sich nur nicht so in Szene setzen. Vielleicht ist es weniger Infantilisierung als die Fixierung auf Selbstdarstellung und -überhöhung. Die ROLLE der schönen, erfolgreichen Frau spielen, die man bewundern muss. Eine ROLLE spielen.

    • Beim Fall vom 100. Stockwerk ist beim 1. Stock noch alles OK.

    • Die Lacht uns dummen Steuerzahler einfach nur aus, sie bekommt von uns jede Menge Kohle und bekommt nur so einen Müll zusammen!

    • Mein Gott,… ist diese Gesellschaft krank! Versuche es doch mal als Influencer… Als Ministerin falsch abgebogen und sowas von total verpeilt…Habe Sie keine wichtigen Aufgaben bzw. Probleme zu lösen… 😡

    • Da sehen die Mainstreamwähler wenigstens schonungslos, was für alberne Gestalten sie in die Regierung gewählt haben. Dazu noch Urheberrechtsbetrüger, Lügner, Schönredner, was will der deutsche Wähler mehr, geliefert wie bestellt.

  • Was passiert eigentlich, wenn sie auf Architekten und Ingenieure trifft?
    Will sie mit denen Holzbauklötzchen spielen?
    Werden die vorher gebrieft, sie müssten einen Lego-Koffer mitnehmen?

    • 😂😂👍👍

  • Ist doch perfekt abgestimmt auf die Leute die diese Figuren wählen.
    Man nennt es Massenverblödungswaffen – und sie funktionieren!

    Infantile Plattitüden und kindisches Kreischen danach den eigenen Willen zu bekommen, das ist der „politisch interessierte“ Deutsche im Jahr 2025.

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    • du hast alles gesagt !
      die jahrzehntelange indoktrination und infantilisierung der gesellschaft traegt fruechte.
      so laesst sich das unterhatungssuechtige freizeitvolk ganz bequem, und ohne gross zu repressalien greifen zu muessen, lenken und regieren.

      egal ab milgram, asch oder corona, 70-80% der gesellschaft sind maximal manipulierbar.

      • Dazu passt doch, das nur noch ca. 15 Millionen Bürger NETTO Steuerzahler sind!
        Fazit: Der Rest bekommt durch irgendwelchen sozialen Klimbim Geld zurück und wird somit abhängig gemacht! Und dieser Zustand ist von den Berliner Politikern erwünscht, denn leicht lenkbar!

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    • Vielleicht tanzt und hopst die zum Vergnügen von Merz und Larsi bei jeder Kabinettssitzung auch auf dem Kabinettstisch herum ?
      Mich täte das jedenfalls nicht wundern.

    • Nun ja, Tik-Tok ist u.a. halt ein Vehikel der Chinesen, um den Westen zu schwächen – scheint gut zu funktionieren :))

    • Massenverblödungswelle? Man erkennt sie daran, dass es Menschen gibt, die sich stundenlang am Stück TikTok-Clips reinziehen.

  • Bedrohlich ist, dass solche Figuren über das Leben und das Wohl von Millionen Untertanen bestimmen.

    • Ich glaube tatsächlich, dass diese Typen die Bevölkerung als Untertanen sehen.
      Ich bin allerdings kein Untertan und sie sind keine Herrscher.

    • Noch bedrohlicher sind die Untertanen, die sich solche Herrscher herbeiwählen. Immer wieder.

      • wohl wahr.

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    • Die von ihnen benannten Untertanen wählen diese Parteien doch freiwillig und enthusiastisch sowie „hochdemokratisch“.

  • Dup, dubi, dup.

  • Hätte sie tanzen können, wäre bestimmt noch Heidi ins Bild gekommen, die zehn Meter weiter ihren neuen Clip drehte und den Rapkünsten von Ferat lauschte. 🤡

    • Heidi, die wandelnde, bunte Litfasssäule?

  • Ach kommt schon, gönnt es ihnen doch.
    Wie würdet ihr euch wohl verhalten?
    Den fetten Jackpot gewonnen, maximales Gehalt bei 0 Verantwortung.
    Von Arbeitsessen zu Arbeitsessen eilend.
    Den ganzen Tag von fleißigen Arbeiter-Bienchen begleitet, in purem Luxus schwelgend. Von einem Mikrofon zum nächsten getragen werden.
    Abgeschirmt, geschützt und versorgt wie eine Königin.
    Die Fragen von Journalisten vorselektiert. Die Journalisten ebenso.
    Das allerschlimmste was euch passieren kann, sind die Abwahl und der Rücktritt.
    Das eine droht frühestens in 4 Jahren, das andere ist faktisch abgeschafft.
    Und selbst wenn einer dieser Fälle eintritt, fallt ihr super-luxus-weich, die Treppe herauf. Zum Beispiel zur UN. Oder in die Chefetage einer NGO oder einem Staatsunternehmen. Oder nach Brüssel. Und da geht es genauso weiter wie bisher.
    Einfach mal gönnen können 🙂

    • Und immer schön Lächeln üben:
      An – aus – an – aus – an – aus

      • Wieso lächeln üben?
        Ich würde das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
        Vermutlich müsste ich üben, von Zeit zu Zeit NICHT mehr zu lächeln.
        Um nicht als Joker wahrgenommen zu werden.
        Oder als typischer Politiker auf tiktok.
        😉

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    • Ich habe mir das eben mal auf tiktok angeschaut.
      Ich würde sagen, ich liege zu 100% richtig mit meinen Aussagen.
      Kein Wunder, dass sich Politiker derart an ihre Ämter klammern.

  • „I am an autumn“ kann sinngemäß nur so übersetzt werden, dass die Frau in den Wechseljahren ist.

    • Die Wechseljahre hätten bestimmt Angst vor so einer Frau!

  • …die ist doch gesund, oder?

  • Wir hatten einmal Politiker – ist noch gar nicht so lange her – die konnten Cicero, Goethe und Schopenhauer zitieren… Nur mal so als Bemerkung am Rande.

  • „fällt nun durch zunehmend infantile Kurzvideos auf“

    Das habe ich nicht bemerkt. Ich bin nicht auf TikTok und war auch noch nie auf TikTok. Wer dort verkehrt oder sich darüber aufregt, was dort passiert, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

    Nächstes Thema, bitte!

    • Die Jungen wachsen nun mal mit TikTok auf, ob uns das jetzt gefällt oder nicht! Wir alle werden dank der KI in Zukunft noch mit ganz anderen Dingen konfrontiert werden!

      • „Klar, wenn man seine Kinder nicht erziehen kann…“! Sagt jemand, der keine Kinder hat!? Applaus!

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      • Klar, wenn man seine Kinder nicht erziehen kann und es einfach so zulässt, dass sie mit Social Media aufwachsen, braucht man sich nicht zu wundern.

        Die meisten Erwachsenen sind schon außerstande, einen gesunden Umgang mit Social Media bzw. ihrem Smartphone zu pflegen. Wie sollen es dann Kinder und Jugendliche schaffen? Es ihnen zu erlauben, ist meines Erachtens eine Form der Kindesmisshandlung.

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    • Ich habe mir TikTok angeschaut, alleine um mitreden zu können. Nach kürzester Zeit konnte ich konstatieren: diese sehr kurzen Clips haben keinerlei Mehrwert und wurden produziert von Selbstdarstellern, die eigentlich gar nichts können und sich ständig auf der Jagd nach dem Klick befinden.
      Danach war es Zeit, diese App wieder zu entfernen.
      Dabei mag ich Portale mit Videoclips. Wenn ich etwas nicht oder nicht gut genug kann, hole ich mir dort sehr oft von Leuten, die das können, die notwendigen Tipps. Dabei habe ich tatsächlich schon viel gelernt.
      Aber TikTok? Nein danke.

      • TikTok ist doch auch garnicht für uns gedacht! Es war auch IMMER schon so, daß sich die Jugend mit ganz anderen Sachen beschäftigt hat als die Älteren. Ich finds auch nicht gut, daß meine Kinder TikTok konsumieren, aber ich vertraue drauf, daß sie es maßvoll tun und ich glaub auch dran! Und wenn ich mich zurück erinnere, fällt mir ein, daß auch ICH in meiner Jugend nicht immer das gemacht habe was meine Eltern von mir verlangt haben! Kennen wir uns eigentlich? 🙂

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    • Back dir eins !

  • Ein Erfolg mit Kochfilmchen qualifiziert nicht unbedingt für ein Ministeramt.
    Eine TikTok-Idee hat auch nur eine Nachhaltigkeitszeit von max. 60 Sekunden.
    Beim Wohnungsbau herrschen andere Gesetzmäßigkeiten.

  • Es wird eine bauwirtschaftliche und volkswirtschaftliche Katastrophe geben, wenn man allein auf den Bauturbo und kreditfinanzierten Wohnungsbau setzt.
    Die einzig sinnvolle binnenwirtschaftliche Konjunkturalternative besteht im Stadtumbau und in der Entwicklung des Baubestands!
    Dummerweise wurde der wichtigste baupolitische Ansatz der letzten Legislaturperiode völlig außer Acht gelassen. der „selbstfinanzierende Stadtumbau-Strategien“ erlaubt.
    Nun müssen Kommunen und Landkreise selbst darauf kommen!

    • Komisch. Mir fällt zum Wohnraummangel immer eine ganz andere Lösung ein.

      • Sie sind Teil des Problems! Oder würden Sie nach St. Andreasberg umziehen, das 2/3 seiner Einwohner seit 1990 verloren hat?

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    • Nennt sich Stadtentwicklung & Städtebau, fängt mit Baurecht an und mit wirtschaftlichen Investitionsperspektiven – damit Investitionen & Kreditaufnahme überhaupt lohnen! Funktioniert aber nur, wenn es Arbeitsplätze und Ausbildungsperspektiven und günstigen Wohnraum gibt! — Wenn aber Apotheken und Krankenhäuser dicht machen, ist es zu spät!

    • Es gibt gar keinen Wohnraum-Mangel! Der demografische Einbruch ist längst da!

  • Content sei das Gegenteil von Inhalt, sagte ein deutscher Comedian, ich glaube bei Nuhr.

  • Vermutlich wird die „TikTok-Gemeinde“ darüber eher den Kopf schütteln als deren Wähler zu werden. Es ist schon ziemlich peinlich, wenn sich Erwachsene, dazu noch Verantwortungsträger wie Kinder aufführen.

  • Das wäre ja alles ertragbar, wenn solche Maßnahmen wie der „Bauturbo“eine Effizienz zeigen würden bzw. könnten. Die Verbände, wie Architektenkammern und Ingenieurkammern, halten die Unverbindlichkeit gegenüber dem Handeln der Kommunen für das Problem, das dieses laut propagierte Instrument torpedieren wird, die Verwaltungen beklagen die fehlende Klarheit, wie das in die behördliche Praxis umgesetzt werden soll. Im Ergebnis: symbolische Politiksimulation auf TikTok im Schein der Nähe zum Bürger.

  • Menschen entwickeln sich in Phasen – auch Politiker. Nach der Pubertät folgt die Konformität.
    Quelle: Ich-Entwicklung

    Zitat: „Auf dieser Stufe befinden sich die meisten Jugendlichen und Erwachsenen … Die Zustimmung der Umwelt stellt Dreh- und Angelpunkt der persönlichen Verhaltensweisen dar.“
    Quelle: Moralentwicklung

    Trends hinterherhecheln (Gruppendenken) gehört dazu, um dabei zu sein. Warum der Trend überhaupt existiert, spielt dabei keine Rolle.

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann Gruppendenken nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

    • Zuviel Bias macht krank Meyer.

    • Urlaub zu Ende? Wieder copy and paste? SeineSydeBias

  • Alles bezahlt von unseren Steuern …

  • Infantil? Wie will sie Bärbel Bas und Fester toppen? Die Latte ist viel zu hoch.

  • der PR-Agentur von ihr würde ich kündigen. Auch scheint sie keine Freunde zu haben, die sie darauf hinweisen, dass sie nur mit einem guten Job punkten könnte

  • ich möchte das nicht finanzieren.

    Dieses deutsche Staatswesen steht am Abgrund, mehr als 3% – gemessen an den staatsseitig erbrachten Leistungen – vom Gehalt sollten da nicht fällig werden. Vergleichsweise zu den ca 12% in der Schweiz. Abgesehen von jeglichen anderen in Deutschland erhobenen Steuern, die ein Vielfaches dessen betragen (ca. 2 bis 3-faches), was in der Schweiz fällig wird. Auch dort hungert niemand – weder als Asylberechtigter, noch als Diener des Volkes (allgemein als Beamter bezeichnet) usw. .

  • Da schon so viel über Social Media Verbote für Kids und Teenies geredet wird…
    ich wäre für ein grundsätzliches Social Media Verbot für Politiker, die sollen Arbeiten anstatt das Volk zu verblöden und zu nerven!

    • @Teddy👍👍👍👍👍👍👍Ich bin auch für ein Verbot der Handynutzung im Bundestag. Und sie sollen ja nicht behaupten, sie brauchen das für die Arbeit. Was haben denn die Politiker vor dem internetfähigen Smartphone gemacht? Ach ja, eine bessere Politik!!!!!!

  • „I am an autumn.“ Hat diese Dame Nachhilfestunden bei Frau Bärbock genommen?

    Schrecklich, von einer Truppe regiert zu werden, die solch‘ infantiles Benehmen für akzeptabel hält.

    • Nein, bei Frau Fester

      • @Nein, von Beiden

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  • wer weder Kompetenz, Charisma oder Format als Politiker hat, sucht sich halt die Wege der Niederungen.

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