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Sebastian Fiedler

SPD-Innenexperte erklärt: Demokratie könnte nach Wahl in Sachsen-Anhalt „ein Stück weit zusammenfallen“

Nachdem mehrere Unionspolitiker eine Lockerung der sogenannten Brandmauer und eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD gefordert haben, entbrannte in CDU/CSU eine neue Debatte. SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler sieht nun die Demokratie massiv gefährdet.

Sebastian Fiedler sieht die Demokratie durch die AfD massiv gefährdet. (IMAGO/Jens Schicke)

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Nachdem mehrere Unionspolitiker einen neuen Umgang und in gewisser Weise Kooperation mit der AfD gefordert haben, ist die Brandmauer-Debatte bei CDU/CSU neu entflammt. Auch SPD-Vizekanzler und Parteichef Lars Klingbeil hat sich nun in die Diskussion eingeschaltet. In einem Interview mit der Bild am Sonntag erklärte er: „Mit der AfD gibt es keinerlei Form der Zusammenarbeit, weder im Bund noch in den Ländern.“ Dies sei „Eintrittsbedingung in die Bundesregierung“ gewesen.

SPD-Wirtschaftspolitiker Sebastian Roloff forderte CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz ebenfalls explizit auf, „jedwede Zusammenarbeit mit der AfD“ zu verhindern. Er erklärte gegenüber dem Handelsblatt: „Es ist eine Frage von Prinzipien, dass man nicht mit einer gesichert rechtsextremen Partei kooperiert, die Bestrebungen gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung verfolgt. Alles andere wäre eine große Belastung für die Koalition.“ Die Debatte gewinnt an Brisanz, da die AfD in Umfragen, besonders in Ostdeutschland, mit Werten von bis zu 40 Prozent in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern in Führung liegt. Die CDU-Führung will die Thematik nun auch auf einer Klausurtagung in Berlin erörtern.

Die SPD lässt jedenfalls gar keinen Zweifel daran, dass man trotz der immer weiter steigenden Umfragewerte einen Kurswechsel im Umgang mit der AfD ablehnt. SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler wirft der Partei vor, verfassungsfeindlich zu agieren und mit „fremden Mächten wie Russland, China oder der MAGA-Bewegung von Donald Trump gegen deutsche und europäische Interessen“ zu handeln. Die AfD bezeichnete er als „Partei der Vaterlandsverräter“. Fiedler warnte, dass die Demokratie in Deutschland Schaden nehmen könnte, sollte die AfD weiter an Stärke gewinnen, insbesondere bei der kommenden Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

„Ich habe größte Sorge, dass unser Kartenhaus der Demokratie schon im kommenden Jahr bei der Wahl zum Landtag in Sachsen-Anhalt ein Stück weit zusammenfallen könnte“, erklärte Fiedler. In der SPD werden nun entsprechend auch wieder Rufe nach einem Parteiverbot laut. „Wir müssen uns ehrlich fragen, wie wir mit einer Partei umgehen, die unsere Demokratie von innen heraus angreift. Ein Verbot darf nie leichtfertig ausgesprochen werden, aber es darf auch kein Tabu sein“, so SPD-Fraktionschef Matthias Miersch.

Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz machte vor dem Strategietreffen seiner Partei indes klar, dass es unter seiner Führung keinen grundsätzlichen Kurswechsel im Umgang mit der AfD geben werde. Schon vorab erklärte er, dass dies „jedenfalls nicht unter mir als den Parteivorsitzenden der CDU Deutschlands“ der Fall sein werde, wie er bei einem Auftritt in seinem Wahlkreis im Sauerland ausführte.

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Wenig später erklärte er weiter: „Es gibt zwischen der CDU und der AfD keine Gemeinsamkeit“ und bezeichnet die AfD als Gegner, der gegen zentrale Errungenschaften Deutschlands wie die Europäische Union, die Nato und die Wehrpflicht steht. In künftigen Wahlkämpfen wolle er voll auf Konfrontationskurs gegen die Partei gehen. In diesen würde es „vermutlich allein um die Frage gehen: Die oder wir“.

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215 Kommentare

  • Komisch, ich sehe das völlig anders. Wenn über 40% der Wähler eine bürgerlich-konservative Politk wollen und dann eine bürgerlich-konservative Politik bekommen ist das 100% Demokratie pur.

    344
    • Die Demokratie ist nicht gefährdet, nur „unsere Demokratie“, die die Kritiker exkludiert.

      242
    • ich würde eher behaupten, das Die CDU jetzt Alles ist, außer Bürgerlich…

      159
      • Mitglied in der neuen SED!

      • Die SPD ist kollektivistisch und bürokratiegeil. Zumindest die CDU ist eine großbürgerliche (heute besser Oligarchen-) Partei, die transnationale Interessen (EU, Euro, Masseninvasion an benötigten Konsumenten aus aller Herren Ländern, geopolitische Kriege) vertritt und due Deutschen als Lohnsklaven dauermissbraucht.
        Die SPD hegt uns mit Bürokratie und Kontrolle ein und die CDU beutet uns für fremde Intwressen aus .
        Während nach dem Krieg ein Arbeiterlohn ausreichte, um eine Familie zu ernähren und ein Heim zu bauen, reichen heute meist 2 Einkommen kaum aus. Woher bitte kommt das?

        Die Hälfte der Arbeistsleistung plus Verbrauchssteuern geht an den gierigen Staat, der nicht mehr in der Lage ist, Schulen, Bildung, Infrastruktur und Innere Sicherheit zu gewährleisten.
        Die Unfähigen oder Unwilligen an der Regierung müssen weg!!!
        Seit wann glaubt der Wähler, dass ein Bankräuber die Bank vor Bankräubern schützt?

      • aber sowas von — mit dem unfähigsten BK seit 1949!!

    • Wenn ich schon „Experte“ höre oder lese, gehen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Ich wünsche den Ulli in SA alles Gute und drücke ihm die Daumen.

    • :“Bürgerlich-konservativ“… Von wem, der AfD? Also eine Politik, die sich für die Bewahrung der Natur, eine humane unf solidarische Gemeinschaft sowie die Würde des Einzelnen einsetzt. Die AfD ist weder konservativ noch wertkonservativ und auch nicht „bürgerlich“.

  • Bertold Brecht kannte seine Pappenheimer:
    »Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
    Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!«
    (B. Brecht)

    225
    • Bertold Brecht wird übrigens auch die Feststellung zugeschrieben – „Dummheit regiere die Welt“.

    • So wirklich was anfangen mit seinen Erkenntnissen konnte Brecht ganz offensichtlich nicht.

    • Der SED Staatspoet. Seltsamerweise immer wieder von Konservativen zitiert.

      -91
      • Auch ein „SED Staatspoet“ kann mal die Wahrheit benennen.

      • @Kanal
        Vorsicht! Nicht die hier versammelten Altlinken, die halt jetzt der AfD hinterherrennen, mit „Konservativen“ verwechseln. Letztere halten nämlich Äquidistanz zu *allen* Parteien, weil sie wissen, dass diese alle miteinander vom selben Schrot und Korn sind.
        Und echte Konservative wissen, dass es *in* der Welt keine Erlösung von dem Bösen, und noch weniger von der Dummheit, gibt.

      • Ziellose rennen der AfD hinterher, die von den Populisten eingefangen wurden. Das wird aber vergehen. Linke oder „Altlinke“ lassen sich nicht auf die AfD ein.

      • „Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung
        löste das Volk auf und wählte ein anderes?“ Aus Bertol Brecht*s „Die Lösung“ (Entstanden nach dem 17. Juni 1953)
        Wie schon von Maren Mueller gesagt, kann auch der „SED STaatspoet“ mal richtig liegen!

      • Wo rennen Altlinke der AfD hinterher? Was für ein Quatsch Waldschrat.

      • Mauermörder.

  • Warum soll man nur dann ein Demokrat sein, wenn man links-grüne Parteien wählt?
    Eine bürgerlich-konservative politische Einstellung zu haben gehört zum Grundrecht der Meinungsfreiheit und ist kein Straftatbestand.

    110
  • Ich glaube die Demokratie ist durch die seit zig Jahren im Bund regierende SPD deutlich mehr gefährdet. Im Gegensatz zur nackten Behauptung zu den Auswirkungen der anstehenden Landtagswahlen, gibt es für die SPD-Gefahr ausreichend Belege aus der Wirklichkeit.

    208
    • Siehe Missbrauch des VS, Nancy Faeser, Grundgesetzänderungen für Klimaschutz, etc. etc.

      137
      • Corona nicht zu vergessen. Der Augenöffner überhaupt!

    • Es gibt schon seit Jahren KEINE Demokratie mehr in diesem Land. Wir haben eine rot-grüne Diktatur, die von der CDU/CSU gestützt wird. Nur die AfD kann uns noch retten.

      143
  • In einem demokratischen Staatswesen blüht die Demokratie durch Wahlen erst so richtig auf – dachte ich bisher.

    • Der SPD fällt gerade die Butter vom Brot und das alles ist der verzweifelte Versuch sie aufzufangen. Das alles so ungeschickt, dass es scheitern muss.

  • „Wir müssen uns ehrlich fragen, wie wir mit einer Partei umgehen, die unsere Demokratie von innen heraus angreift.“

    Ich wäre für ein Beispiel sehr offen Herr Miersch, wirklich sehr offen. Ich höre/lese…

    147
    • Ja völlig richtig, die Demokratie wird von Innen untergraben. Von den herrschenden Parteien.

      138
    • Da wird nichts kommen. Es gibt keine Anhaltspunkte für diese Aussage die lediglich aus purer Angst und Panik getroffen wird.

    • Lügenbolde soweit das Auge reicht !!
      Die haben nix, null, nada ! – nur so ein diffuses Gefüüühl.
      Aber ist ja klar : wer selber über alle Stränge schlägt, nimmt Recht und Ordnung als Bedrohung wahr.

  • § 130
    Volksverhetzung
    (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

    1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
    2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
    wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

  • DIE Demokratie wird aufblühen, „unsere Demokratie“ hingegen wird definitiv Schaden nehmen, z.B. könnte es endlich mal wieder für jede Fraktion einen stellvertretenden Parlamentspräsidenten geben, Ausschüsse könnten wieder von allen Fraktionen angeführt werden, Richterwahlen könnten repräsentativ stattfinden, etc. pp.

  • “unser Kartenhaus der Demokratie”
    -interessante Aussage das die derzeitige Demokratische Ordnung nur ein “Kartenhaus” ist

    • Naja, wenn die letzte BTWahl nachgezählt werden muss und das BSW dann drin ist, steht fest, dass Merzel gar keine Mehrheit hatte. Insofern ist da jemandem vielleicht wirklich aus Versehen die Wahrheit rausgerutscht.

    • „eine schöne Zeit, die wird wohl nicht mehr kommen, die Menschen drehen am Rad und das weltweit.“ Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.. Könnte doch mal wieder ein Hit werden….

  • Die SPD spielt im Bund und den Ländern eine zu hohe Rolle. Alle Wahlen verloren, die Umfragen zeigen nach unten und trotzdem an der Regierung. Diesen Zustand versteht die SPD als Demokratie und fürchtet um den zukünftigen Einfluß.

  • Politik wird gegen den Willen der Wähler gemacht, daher sind immer mehr frustriert.
    Die SPD wird abgewählt und ist doch wieder in der Regierung. Das passt einfach nicht.

  • Das muß das berühmte „Stellen mit Argumenten“ sein, auf das ich seit 10 Jahren warte.

  • Was zusammenfallen könnte, ist allerdings die Relevanz der SPD in Ostdeutschland. Denn vielleicht fliegen ja nicht nur die Grünen, sondern auch die SPD aus ein paar Landtagen.

  • „In künftigen Wahlkämpfen wolle er voll auf Konfrontationskurs gegen die Partei gehen. In diesen würde es „vermutlich allein um die Frage gehen: Die oder wir“.“

    Es wird eher um die Frage gehen: Die oder ich.
    So müsste es doch, in meinen Augen, richtig heißen?🤔

  • Gefahr besteht nicht für sondern von Unseredemoktatie.

    • Na, hoffentlich besteht Gefahr für „UnsereDemokrstie“. Ich will die der ersten 50 Jahre BRD zurück.

      • Es war eine schöne Zeit, die wird wohl nicht mehr kommen, die Menschen drehen am Rad und das weltweit.

      • Ich auch…

  • „Kartenhaus der Demokratie“ ist wohl die treffendste und sogar ehrlichste Formulierung, die ein Sozialist bisher in diesem Jahrzehnt ausgesprochen hat.

  • Eine Ruine kann nicht mehr zusammenfallen.

  • Der Wähler will eine andere Politik und wählt dementsprechend. Die SPD sieht darin eine massive Gefährdung eben dieser. Darauf musste auch erstmal kommen!

  • SPD sieht mit Sicherheit eine Gefahr. Ein Wahlergebnis nur noch einstellig.

    • Hoffentlich

  • Die Demokratie wird durch Kartellbildung sowie durch administrativ-juristische Tricks gefährdet, nicht, wenn die Wahlbürger versuchen, eine fatale Politik demokratisch abzuwählen.

  • Die Politiker merken es natürlich immer als letzte, niemand interessiert sich mehr für dieses „Die Welt geht unter wenn die da regieren„.

    • Hoffentlich geht dessen Welt unter, des Bürgers Welt geht seit Jahren tgl runter (Arbeitsplatz, Inflation, Überfremdung, Wohnungsnot,…kl. Auswahl). Da kann es mit einer AfD nur besser werden die bisher nichts beweisen konnte /durfte. Wenn mir die Schokolade nicht schmeckt/ bekommt, probiere ich eine andere, so einfach!

  • Für Herrn Fiedler: Eine Wahl ist Demokratie.
    Da fällt nichts zusammen, höchstens eine Mauer…

  • die Demokratie wird hier wohl eher wieder gelebt und ganz sicher nicht beschädigt. Aber die eigene Macht-Option wird hier natürlich infrage gestellt und genau darum geht es.

  • Aha, die Demokratie ist plötzlich ein Kartenhaus. So sehen die das also. Interessant …

    • Hab ich auch gedacht.
      Soviel zum EU-Stabilitätsanker Deutschland.

  • Ich erkläre, die SPD könnte nach der Wahl in Sachsen-Anhalt ein Stück weit pulverisiert sein.

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