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MDR-Wahlarena

Plötzlich nötig für „Transparenz“: Politiker-Hintergrund wird nur bei AfD genannt

In der MDR-Wahlarena zu den Landtagswahlen meldete sich ein Bundespolizist mit einer Frage zu Wort. Bevor Ministerpräsident Michael Kretschmer darauf antworten konnte, nannte der Moderator den AfD-Hintergrund des Fragestellers – bei anderen Parteien wird das gerne verschwiegen.

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Michael Ullmann als Fragesteller in der MDR-Wahlarena. Seine Tätigkeit als AfD-Kreisrat wurde genannt – in anderen Fällen wird dieser Kontext hingegen oft verschwiegen (Quelle: MDR).

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In zahlreichen Fällen haben Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den vergangenen Monaten die parteipolitischen oder beruflichen Hintergründe von Interviewgästen bei Straßenumfragen oder Talkshows verschleiert. In der MDR-Wahlarena zu den Landtagswahlen in Sachsen geschah am Montag dann das Gegenteil: Ein Gast fragte, „was soll eine sächsische Grenzpolizei an Mehrwert bringen?“

Der Moderator merkte plötzlich an: „Ich möchte der Vollständigkeit halber nur noch sagen, wegen der Transparenz, dass Sie Gemeinde- und Kreistagsmitglied sind für die AfD in der Sächsischen Schweiz.“ Tatsächlich ist der Fragesteller, Michael Ullmann, neben seiner Tätigkeit als Bundespolizist auch als Kreisrat tätig. Im Vorlauf seiner Frage hatte sich der Beamte „bewegt“ über das „Aufkommen an Migration“ gezeigt und die hohen Zahlen trotz stationärer Grenzkontrollen kritisiert.

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Das Vorgehen des MDR-Moderators überrascht. In zahlreichen Sendungen des öffentlich-rechtlichen bleibt ein derartiger Kontext oft unerwähnt. So wurden beispielsweise alleine im vergangenen Januar und Dezember 90 Interviews ausgestrahlt, in denen eine parteipolitische Verbindung oder ein Angestelltenverhältnis mit einem öffentlich-rechtlichen Medium nicht angegeben wurde (Apollo News berichtete).

Brisant: unter den 90 Fällen findet sich kein mit der AfD in Verbindung stehender Interviewgast. Das könnte auch daran liegen, dass AfD-Politiker ungern in Formaten der öffentlich-rechtlichen Sender gezeigt werden. So hatten AfD-Politiker im vergangenen Jahr beispielsweise einen Anteil von 1,7 Prozent in den großen Talkshows der öffentlich-rechtlichen Sender Anne Will, Menschen bei Maischberger, Hart aber fair, Markus Lanz und Maybrit Illner.

Aber auch Fragesteller haben selten einen AfD-Hintergrund, wie es am Montag im MDR der Fall war. Der sächsische Ministerpräsident, Michael Kretschmer, ging dann auch auf die Frage des AfD-Politikers ein: Grenzkontrollen seien „bitter“ für die Menschen aus den Grenzregionen, gemeinsam mit der Bezahlkarte würden diese Maßnahmen aber ihre Wirkung zeigen.

Kretschmer weiß aber auch: „Jetzt kann das nicht das letzte Wort gewesen sein. Wir sind bei 300.000 Flüchtlingen im vergangenen Jahr gewesen. Wir müssen runter auf 30.000, 40.000“, erklärte der CDU-Politiker. „Die Grenzpolizei muss unser sächsischer Beitrag sein für die innere Sicherheit in der Grenzregion“, fügt der Ministerpräsident hinzu. Ullmann nickt zustimmend.

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