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„Das ist absurd“

Mit einer Frage gelingt es Lanz, die ganze Doppelmoral der Musk-Empörung zu offenbaren

Mit zwei kurzen Fragen hat Markus Lanz in seiner ZDF-Sendung am Dienstag die Musk-Kritiker bloßgestellt. Musk hatte in der Welt eine Wahlempfehlung für die AfD gegeben.

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Kirsten Dunz (RND) am Dienstag bei Lanz. Screenshot aus der Sendung.

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In der Dienstagausgabe der Talksendung Markus Lanz beim ZDF ging es zum Ende der Sendung hin um das Thema Elon Musk. Zuerst um seinen Einfluss in der Welt, später dann um seinen kontroversen Beitrag in der Welt am Sonntag.

Zu Gast für dieses Thema war die Journalistin des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), Kirsten Dunz, die, wie alle in der Runde vom Dienstag bis auf den NZZ-Journalisten Marc Felix Serrao, Musk und den Springer-Verlag heftig kritisierten. Talkshow-Host Markus Lanz hakte aber gerade bei ihrer Kritik an Musk immer wieder nach – erfolgreich. Denn mit zwei Fragen ließ er die Kritik an der politischen Einflussnahme durch Elon Musk wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.

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Kurz nach Weihnachten hatte der Tech-Milliardär in einem sprachlich eher einer Kurznachricht ähnelnden Beitrag dazu aufgerufen, bei der kommenden Bundestagswahl die Alternative für Deutschland zu wählen (Apollo News berichtete). Für ihn sei die Partei „der letzte Funke Hoffnung für dieses Land“, das „am Rande des wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenbruchs taumeln“ würde.

Diese Meinung bekräftigte Musk auch zuvor auf seiner eigenen Plattform. In einem Beitrag schrieb er zuvor: „Only the AfD can save Germany“ (zu Deutsch: „Nur die AfD kann Deutschland retten“). Der ganze Beitrag in der Welt am Sonntag war als Pro-Kontra-Diskussion zwischen Musk und dem zukünftigen Welt-Chefredakteur Jan Philipp Burgard gestaltet.

Das mediale und politische Berlin schoss daraufhin scharf gegen die Welt. Robert Habeck forderte eine härtere Regulierung der sozialen Plattform X durch die EU. Elon Musk sei eine „Gefahr für die Demokratie“, die gezielt Desinformation und politische Manipulation fördere. „Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!“, warnte der Minister empört (Apollo News berichtete). Im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk sprach man unter anderem von der Verbreitung von „Propaganda“ und „Hetze“ (Apollo News berichtete). Auch intern sorgte die Veröffentlichung von Musks Text für Unruhe, so verließ die Chefin des Meinungsressorts der Welt, Eva Marie Kogel, die Zeitung kurzerhand wegen des Beitrags von Elon Musk.

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Was wäre, wenn es Bill Gates wäre?

Die Kritik der Musk-Hasser war bislang einhellig: Man solle Musk daran hindern, aufgrund seiner wichtigen Rolle als reichster Mann der Welt und Besitzer von „X“ zu großen Einfluss auf die politische Meinungsbildung der Nutzer zu nehmen.

„Wäre die Aufregung genauso groß, wenn Bill Gates die Grünen empfohlen hätte?“, fragt Lanz nach. Dunz hadert mit ihrer Antwort. „Also, wahrscheinlich wäre die Aufregung nicht so groß gewesen“, meint die Journalistin. Sie wüsste aber nicht, „ob Bill Gates diese Aufmerksamkeit bekommen hätte“, so ihre zaghafte Antwort.

Lanz hakt mit der zweiten Frage nach: „Elon Musk hätte die Grünen empfohlen. Wäre dann die Aufregung so groß?“. Dunz hadert erneut, sichtlich genervt von der Frage und der Tatsache, dass ihr auf die Schnelle keine Antwort einfällt.

Die Antwort von Dunz ist dann ausweichend: „Das ist absurd, weil er es nicht getan hätte“, so die Antwort der Journalistin. Das sei so ein Beispiel, meint sie, wo sie gar nicht antworten könne. Lanz fragt sogar ein drittes Mal nach, dieses Mal braucht Dunz noch länger zu antworten.

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