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Magdeburg

Polizei weist Berichte zurück: Es gab keine schriftliche, nur persönliche Gefährderansprachen – zuletzt kurz vor der Tat

Die Polizei in Sachsen-Anhalt wies am Donnerstag Berichte zurück, laut denen es lediglich zu einer schriftlichen Gefährderansprache bei dem Täter von Magdeburg gekommen sei. Vielmehr habe es zwei Ansprachen gegeben, die letzte erfolgte im Oktober – nur wenige Wochen vor der Tat.

Fünf Menschen starben, 200 wurden bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verletzt.

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Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat die Polizei mitgeteilt, den Täter bereits zweimal mit einer Gefährderansprache konfrontiert zu haben. Gleichzeitig wies die Behörde Berichte über eine schriftliche Gefährderansprache bei dem Täter zurück. „Zu keinem Zeitpunkt“ habe es ein solches Dokument (Apollo News berichtete) gegeben, teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Stattdessen handle es sich bei dem kursierenden Schriftstück lediglich um ein Protokoll, das der Beschuldigte nach einer mündlichen Ansprache unterschrieben habe.

Nach Angaben der Polizei erfolgten insgesamt zwei Gefährderansprachen bei Taleb Al-Abdulmohsen: eine im September 2023 und eine weitere im Oktober 2024 – nur wenige Wochen vor dem Anschlag. „Darüber hinaus erfolgten am 02.12.2023 und am 04.12.2023 jeweils zwei Versuche sowie am 05.12.2023 ein weiterer Versuch einer Gefährderansprache“, heißt es außerdem in der Mitteilung der Polizei. Details über den Ablauf der polizeilichen Maßnahmen sind weitgehend unklar, die Polizei wies darauf hin, dass Berichte dazu „teilweise unrichtig“ seien.

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Der Anschlag selbst ereignete sich am 20. Dezember, als der aus Saudi-Arabien stammende Täter mit einem Mietwagen in die Menge der Besucher des Weihnachtsmarkts fuhr. Fünf Menschen wurden getötet, zahlreiche weitere wurden verletzt. Der Täter lebt seit 2006 in Deutschland und war zuletzt als Arzt tätig.

Bereits 2013 drohte Al-Abdulmohsen mit einer Tat, die dem islamistischen Anschlag auf den Boston-Marathon gleichen sollte. Laut Gericht sagte er, „etwas Schlimmes mit internationaler Bedeutung“ könne geschehen. Al-Abdulmohsen bestritt die Äußerungen, das Amtsgericht Rostock verurteilte ihn 2014 dennoch zu einer Geldstrafe wegen Störung des öffentlichen Friedens (Apollo News berichtete).

In den vergangenen Jahren sollen die Behörden einschlägige Meldungen über die Aktivitäten des Täters ignoriert oder nicht weiter verfolgt haben. So wies das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine Hinweisgeberin im September 2023 ab, weil derartige Angelegenheiten der Polizei berichtet werden sollten (Apollo News berichtete).

Bei einer Sicherheitsüberprüfung konnten das Landeskriminalamt und der Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt zudem „keine konkrete Gefahr“ erkennen. Eine Drohung Abdulmohsens direkt unter einem X-Post von Nancy Faeser blieb ebenfalls folgenlos. Er hatte geschrieben: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich in diesem Jahr sterbe, um Gerechtigkeit zu schaffen“ (Apollo News berichtete hier und hier).

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54 Kommentare

  • Die Gefährderansprachen scheinen ja eine immense Wirkung zu zeigen! Potentielle Nachahmer zittern bestimmt schon vor Angst.

  • Frage: Wer kam eigentlich auf die dämliche Idee, so etwas wie „Gefährderansprache“ ins Leben zu rufen?? Auf wessen Mist ist das gewachsen?

    37
  • Scheint ja bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben!

    36
  • Muss schon sagen, die Bilanz solcher Gefährderansprachen ist atemberaubend. Entweder es trifft absolut unbescholtene Bürger oder die Adressaten sch&%$en drauf. Ja, wie um Alles in der Welt hätte man sowas bloß kommen sehen können?!?!?!?

    Sarkasmus/OFF

    33
  • Die einzige Ansprache die man gehört haben muß, also auch mutmaßliche/eventuelle „Gefährder“, ist die Ansprache von Alice Weidel in Magdeburg!
    Alles wichtige drin ….
    ::::

    Gänsehaut pur bei dieser Rede! – AfD – Livemitschnitt Alice Weidel Magdeburg

    ca 12 min.

    https://www.youtube.com/watch?v=ZjzXYnb1Qdg

  • Man hat diesen Typen also zweimal mit einer „Gefährderansprache“ beglückt. Zweimal! Zu mehr hat man sich seitens der Polizei und der Staatsanwaltschaft nicht aufraffen können? Warum nicht? Und wenn ich mich nicht irre, hat die Polizei doch neulich einer 16jährige Schülerin, die ein „staatsdeligitimierendes“ Schlumpf-Video gepostet hatte, ebenfalls eine „Gefährderansprache“ angedeihen lassen? Was schließen wir daraus?

    17
  • Dieser Unsinn hat in der DDR schon nicht funktioniert. Mich haben die jedenfalls nie tangiert, ganz im Gegenteil. Das hat sich bis heute nicht geändert, ganz im Gegenteil. Je mehr ich sehe, was hier los ist, um so schlimmer wird es. Dabei hatte ich eigentlich ganz andere Pläne. Aber sei es drum. Könnte am Ende ja noch richtig lustig werden.

    10
  • Wie laufen diese Gefährderansprachen denn ab? Klingeln, Hundeblick aufsetzen und „bitte greift uns nicht an“ sagen?

    7
  • 2 persönliche Gefährderansprachen und drei Versuche einer Gefährderansprache. Wie oft versucht und macht man das, bevor gehandelt wird???

    7
  • Na, persönlich ist das ja noch eindrucksvoller!
    Hat die Polizei auch etwas Wichtiges zur Aufklärung gesagt? Z.B über die Vernehmung des Täters oder die technischen Infos zum SUV? Alles klar!

  • Der normale Bürger, der im Internet über Politiker witzelt oder meckert, bekommt gleich eine Hausdurchsuchung verpaßt. Ohne vorherige Gefährderansprache.

  • Na siehste, jetzt gab es sogar 2 persönliche Gefährderansprachen.

    Dann ist die Welt ja gerettet.

    Die fünf Ermordeten werden sich da einfach drauf berufen und dürfen dann sofort quicklebendig auf die Erde zurückkehren.

    Die mehr als 200 Verletzten erleben aufgrund dieser frohen Nachricht eine Sofortgenesung wie zuletzt Lazarus und kaufen Silvesterböller.

    Den Polizisten aus Magdeburg, die die Rettungsgasse nicht geschützt haben, wird jetzt sofort das Bundesverdienstkreuz verliehen. Biden hat ja schließlich nach der Nordstreamsprengung auch von Steinmeier einen der höchsten deutschen Orden gekriegt.

    Auf die Polizei und die Behörden ist doch nun wirklich Verlass. Keine Toten. Keine Verletzten. Deutschland wird bestens geschützt.

    Vertrauen ist erste Bürgerpflicht. Fangt gefälligst endlich an, dem Staat zu vertrauen.

    6
  • Wenn es so stimmt, dann kann man daran sehen was so eine Ansprache bringt.
    Gar nichts.
    Und man kann auch sehen für wen so eine Ansprache eigentlich gedacht ist. Für „gute Bürger“ die sich nicht so verhalten wie es der Staat möchte.

  • „Gefährderansprachen“

    wirken.

    oder etwa doch nicht ????

    upsi…..

    🤔😉😉😉

  • Da waren wiedermal rhetorische Großmeister „im Einsatz“. Chapeau!

  • Und warum kommt die Polizei persönlich vorbei, mit Hanschellen, wenn man den grünen Pinnochio „Schwarzkopf“ nennt?

  • „Gefährderansprache“, hört sich auf dem ersten Ohr ja noch halbwegs hörenswert an. Doch schnell wird dem beflissenen Hörer bewusst: Die kommt von Steinmeier…

  • Kann man eigentlich Aktien von den Kerzen Herstellern kaufen die man da vor der Kirche sieht… wenn ja kann ich mir gut vorstellen das die Auftrags Lage bald in die höhe schiesst …Sarkasmus over and out

    4
  • Gefährderansprache: “ du du du, mach das bitte nicht“ – das funktioniert nicht mal im Kindergarten

  • „…..weitere Gefährderansprache….“
    Wieviele sollen es denn sein, bis man vorsorglich eingreift?? Früher wurden solche „Gefährder“ dem Amtsarzt vorgeführt und anschliessend in die Klappse verfrachtet, da eine Gefahr für die Allgemeinheit. Aber das waren damals noch bessere Zeiten, eben „das beste Deutschland, das es jemals gab“. Schön waren die Zeiten……

  • Wie viele Gefährderansprachen gibt es denn so, bis man aus dem Verkehr gezogen, bzw. abgeschoben wird?
    Das ist alles ein Skandal.
    Unfassbar.

  • Und wer hat die Fake News von der „schriftlichen Gefährderansprache“ erfunden und verbreitet? Der MDR und in Folge die anderen ÖRR-Sender und deren Nachplapperer.

  • Ich bin schwer beindruckt, liebe Sicherheitsbehörden. Bleibt IMMER NOCH die Frage, weshalb ER keinen Bademanteltermin bekommt, harmlose Wahrheitsaussprecher aber zig-fach.
    („Klar, dass Sie Praktikant sind. Geh’n S’e mal runter zum Pförtner und holen die EinkommensteuerMesslatte.“)

  • Ich denke dieses „Klarstellung“ macht die Sache nicht besser. Es bleibt bei vielen der Nachgeschmack, dass bei Schlumpf-Videos die Polizei in der Schule auftaucht und der Chef eines Ufo-Verschwörungs Magazins morgens von der Polizei herausgeklingelt wird, während andere Bevölkerungsgruppen immer wahnwitziger „posten“ dürfen und sogar die Innenministerin bedrohen, ohne dass etwas passiert.
    Von der „Schwach-Kopf-Affäre“ rede ich jetzt erstmal nicht.
    In einer Demokratie darf dieser Anschein niemals erweckt werden.

  • Heute Abend habe ich dort noch einmal vorbeigeschaut- es ist Trauer und bei einigen fast unbändige Wut (Mutter mit kleinen Kindern, Familienvater) auf die Verantwortlichen der fehlenden Merkel-Poller. Nicht direkt auf den Fake-Arzt-Islamisten oder seine Unterstützer im Geiste. Habe ich doch tatsächlich zwei feixende türkisch sprechende Männer dort gesehen, die sich einen abgelacht haben, als einer von beiden dem anderen- durch die Gesten wurde es deutlich- erläuterte, in welche Richtung der Mord-Wagen auf den Marktplatz fuhr. (Da ich kein Türkisch spreche, kann ich mich dabei auch irren) Ich habe sie (leider) nicht angesprochen, weil ich mit einer eigenen Über-Reaktion fürchtete, mir den Abend zu verderben.
    Eine Magdeburger Sitznachbarin hat mir vom Bayern-Urlaub berichtet, wo sie mehrere Weihnachtsmärkte besuchte und natürlich nun besonders begutachtete, wo ein Auto durchkommen könnte, und das war bei allen der Fall. Ihre Stimmung: Unsicherheit, die es früher nicht gab. HM

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