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„Rechtsextreme Inhalte“

Grünen-Politiker fordert Twitter-Verbot

Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht fordert ein Verbot von X, da dessen Besitzer Elon Musk rechtsextreme Inhalte verbreite und die Plattform Hassrede fördere. Albrecht betont, die EU-Kommission müsse handeln, um Desinformation zu stoppen.

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Jan Philipp Albrecht ist Grünen-Poliker und Vorsitzender der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung. Bis 2022 war Albrecht Landesminister in Schleswig-Holstein für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung. Auf X (vormals Twitter) forderte der Politiker in einem mittlerweile gelöschten Beitrag nun ein Verbot eben selbiger Plattform.

Der Grund seiner Forderung sei der Umstand, dass der X-Besitzer Elon Musk „Inhalte von rechtsextremen Parteien auf seiner Plattform X“ verbreite. „Die Plattform ist weit davon entfernt, neutral zu sein, da seit Jahren Desinformation und Hassrede verbreitet werden“, führte er weiter aus. Daher müsse die EU-Kommission und andere EU-Behörden die EU-Gesetze durchsetzten oder X in Europa sperren.

Albrecht selbst ist sehr gut mit den EU-Institutionen vertraut. Seine politische Karriere begann im Europäischen Parlament, wo er von 2009 bis 2018 als Abgeordneter tätig war. Eines seiner bekanntesten Projekte war die Mitgestaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die 2018 in Kraft trat und europaweit die Regeln für den Datenschutz verschärfte.

Die Forderung nach einem Verbot von X bekommt einen besonderen Beigeschmack, wenn man Aussagen des X-Besitzers Elon Musk von vor einigen Tagen beachtet. Dieser, hat der EU vorgeworfen, einen „illegalen, geheimen Deal“ mit ebenjener Plattform geplant zu haben. Wie der Milliardär am Freitagnachmittag auf X schrieb, hätte die EU-Kommission angeboten, eine Strafe gegen das Unternehmen nicht zu verhängen – wenn es dafür „still und heimlich zensieren würde“. Gemeint sind Meinungsäußerungen auf der Plattform (Apollo News berichtete).

Hintergrund des Ganzen ist eine Strafzahlung, die die EU-Kommission gegen X auf Basis des umstrittenen Digital Services Act (DSA) verhängt hat. Als Begründung führt die EU unter anderem die „blauen Haken“ auf der Plattform an: Durch ein Abo-System kann sich jeder Nutzer einen solchen Haken erwerben, der bis zu Musks Übernahme des damaligen Twitters ein Symbol für verifizierte Accounts von Personen des öffentlichen Lebens war.

Die EU behauptet, dass dieser „die Benutzer täuscht. Da jeder abonnieren kann, um einen solchen ,verifizierten‘ Status zu erhalten, wirkt sich dies negativ auf die Fähigkeit der Benutzer aus, freie und informierte Entscheidungen über die Authentizität der Konten und die Inhalte, mit denen sie interagieren, zu treffen.“ EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, eine treibende Kraft hinter und Gesicht des umstrittenen Digital Services Act, erklärte dazu: „Früher zeichnete der blaue Haken vertrauenswürdige Informationsquellen aus. Jetzt, bei X, ist unsere vorläufige Ansicht, dass dieser Nutzer täuscht und gegen den DSA verstößt.“

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