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Ludwigsfelde

Erstes Mercedes-Werk in Deutschland vor dem Aus

Der Stern von Mercedes-Benz droht in Brandenburg zu verblassen. In Ludwigsfelde südlich von Berlin herrscht Unruhe unter den rund 1.800 Mitarbeitern. Dem traditionsreichen Standort droht nach 2030 möglicherweise das endgültige Aus.

Bangen um die Zukunft: Das Mercedes-Werk Ludwigsfelde steht mit dem Ende der Springer-Produktion vor dem Aus

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Das Werk in Ludwigsfelde, Brandenburg, steht offenbar auf der Kippe. Wie der RBB berichtet, könnte der renommierte Automobilhersteller den Standort nach 2030 möglicherweise komplett aufgeben.Die Konzernspitze plant offenbar eine radikale Umstrukturierung. Derzeit beschäftigt das Werk rund 1.800 Mitarbeiter und gilt als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Seit 1965 werden in Ludwigsfelde Nutzfahrzeuge gefertigt, seit 1991 unter dem Stern von Mercedes.

Der Betriebsrat erhielt von der Konzernzentrale die Zusage eines Beschäftigungsschutzes bis 2030, berichtet die Gewerkschaft IG Metall gegenüber dem Sender. Dann wird die Produktion des beliebten Transporters „Sprinter“ eingestellt. Zeitgleich drohen Kündigungen.

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Mercedes-Benz hatte kürzlich eine Kooperation mit dem US-Elektroauto-Hersteller Rivian verkündet, um die „Elektrifizierung des Van-Markts“ voranzutreiben. In diesen Zukunftsplänen scheint für Ludwigsfelde kein Platz mehr zu sein. Das Nachfolgemodell des Sprinters soll künftig in Polen produziert werden. Für Ludwigsfelde sieht die Konzernführung lediglich ein „Kompetenzzentrum für individuelle Fertigungen“ vor.

Tobias Kunzmann von der IG Metall warnt: „Der Rest, der bleiben würde, wäre eher eine Manufaktur für ein paar hundert Beschäftigte.“ Er fordert, dass auch nach 2030 Verbrenner in Ludwigsfelde vom Band rollen sollen – zumindest so lange, wie es die EU-Regularien zulassen, also bis 2035.

Mercedes-Benz steckt in einer tiefen Krise, hervorgerufen durch die rückläufigen Verkaufszahlen und die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Die kürzlich veröffentlichte zweite Gewinnwarnung für 2024 verdeutlicht die besorgniserregende Entwicklung: Der Konzern rechnet mit einem erheblichen Rückgang bei Marge und Ergebnis, insbesondere auf dem chinesischen Markt, wo die Verkäufe stagnieren.

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Die Krise der deutschen Automobilindustrie spitzt sich dramatisch zu. Volkswagen erwägt erstmals seit 30 Jahren betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen. Auch Zulieferer wie ZF planen massive Stellenstreichungen. Insolvenzen stehen an der Tagesordnung.

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38 Kommentare

  • Willkommen im GRŪNEN Wirtschaftswunder.

  • Habeck erklärt bei der Gesellschaft für Auswärtige Politik die Wirtschaftskrise für überwunden. Leider hat das die Wirtschaft noch nicht.
    Laut Habeck kommt der Aufschwung mit Verspätung wegen der Bahn..
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann….

  • Der Co-Kinderbuchautor kommt dann vorbei, wenn der Schlüssel sich umdreht und die leere Fabrik zugesperrt wird.
    Und hält eine Rede, dass das Tal durchschritten ist, es doch aufwärts geht, wir alle mehr Geld in der Tasche haben und und und…Was ein Erfolgsminister halt so macht, der im TakaTuka-Land unterwegs ist.

    45
  • Wer braucht die schon.

    „Wir brauchen hier keine große Auto- oder Petroindustrie.“ – Robert Habeck (GRÜNE) in der taz am 06.06.2011

  • Läuft alles nach Plan

  • Das ist die Zukunft für Brandenburg und Deutschland.

    Produziert wird in Polen.

    Die haben seit September 22 eine Gaspipeline aus Norwegen.

    Gleichzeitig ist Nordstream weggesprengt und die Industrie in Deutschland dadurch langfristig vernichtet worden.

    Deutschland ist als Industrieland Geschichte. Hier wird niemand mehr investieren.

    Wir dürfen gespannt sein, wie es mit Tesla in Grünheide weitergeht. Wandern die dann auch demnächst nach Polen ab?

  • Die Politik der Altparteien seit Merkel entfaltet ihre Wirkung!
    So wird man von seinen Wahlentscheidungen irgendwann eingeholt….

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  • Ein jährlicher Spritpreisanstieg um zehn Cent pro Liter soll der Schlüssel zur Elektromobilität sein, wenn es nach Martin Daum von Daimler Truck ginge. Inmitten der Diskussionen über die Zukunft der deutschen Autoindustrie und die Herausforderungen im Klimaschutz hat Martin Daum, langjähriger Manager und derzeit noch im Vorstand bei Daimler Truck, einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht:
    „Jeden ersten Januar werden zehn Cent zusätzlich auf den Liter Benzin draufgemacht, von jetzt bis zur Unendlichkeit.“
    In einem Interview regte er an, den Benzinpreis jährlich zu erhöhen, um den Umstieg auf Elektroautos zu beschleunigen.
    https://www.derstandard.at/story/3000000241072/teures-benzin-statt-e-auto-foerderung-daimler-manager-schlaegt-radikale-elektro-wende-vor
    – Der Nächste aus der Habeck’schen „Denkfabrik“

    19
  • In dieser Rede vom Siegesplan erwähnte Herr Selenskyj etwas sehr Spannendes: Er sprach von Bodenschätzen.
    Und von westlichen Investitionen zum Heben dieser. Namentlich von Uran, Titan, Lithium und Graphit.
    Während Deutschland sich geistig und industriell zurückentwickelt, investieren Tech-Konzerne wie Google und Amazon in eigene Atomkraftwerke oder schließen exklusive Verträge mit solchen (siehe etwa apnews.com, 17.10.2024).
    Und für Atomkraft braucht es eben Uran.
    https://www.dushanwegner.com/lithium-und-co/

    17
  • Laut Habeck ist die Wirtschaftskrise überwunden.
    Er hat es wohl geschafft— Deutschland scheint am Boden zu liegen.
    Ob viele Deutsche sich wünschen , dass die Grünen genauso am Boden liegen ?

    12
  • Und wieder ein Werk im Osten, und Ihr, also die Politiker, fragt euch dann bei der nächsten Wahl wieder warum im Osten immer mehr AfD wählen.

  • Wie bestellt, so geliefert. In BB ist die SPD stärkste Partei geworden.

  • Dank des grünen Wirtschaftswunders hatte Mercedes-Benz kürzlich eine Kooperation mit Wells & Fargo verkündet, um die „Produktion von Postkutschen und Eselkarren“ voranzutreiben. Letztere als Fortbewegungsmittel für den MB-Vorstand.

  • „Das Nachfolgemodell des Sprinters soll künftig in Polen produziert werden.“

    Und VW Bus / Transporter werden zusammen mit Ford in der Türkei gebaut.

    Es deutsche Wirtschaftslandschaft wird dunkel.

  • in ganz Deutschland sieht es bald so aus wie in Völklingen
    das nennt man dann Industrie Museum

  • Konsequenz einer verfehlten Unternehmenspolitik

  • Ein Mercedes aus Polen.

  • Nun, es ist natürlich schon ein paar Jahrzehnte her, als Mercedes mit der legendären Baureihe 123 Maßstäbe in Komfort und Sicherheit gesetzt hat und damit sogar VW vom ersten Platz bei den Neuzulassungen verdrängen konnte. Für einen selbstkonfigurierten Neuwagen nahmen Käufer seinerzeit bis zu 3 1/2 Jahre Wartezeit auf sich.

    Erstklassige deutsche Ingenieurskunst zusammen mit stilsicherem konservativem Design – alles „made in Germany“ – waren wohl die Komponenten dieses Erfolges.

    Heute bekommt man von dieser Firma Autos „made in South Africa“, angereichert mit digitalem Elektroschrott „made in PR China“. Wer will das noch?

  • Der Begriff „Umstrukturierung“ könnte schillernder nicht sein. Angesichts dessen fällt es enorm schwer, herauszufinden, was nicht zuletzt die Konzernspitze von Mercedes-Benz darunter versteht. Im schlimmsten Fall äußert sich darin ein wissenschaftlich inzwischen seit mehr als einem halben Jahrhundert als solcher inkriminierter „Irrtum des modernen Managers“ (Bahrdt, in: Heidelberger Blätter 14/16: 101). Es müssten dann betrieblich Voraussetzungen von der Belegschaft erfüllt werden, die falsch sind. Die Folge wäre eine von Beginn an völlig sinnlose Verausgabung der Kräfte. Das Werk allen voran in Ludwigsfelde zu schließen, ist aber nicht zwingend, wenn keine Anforderungen mehr formuliert werden, denen ohnehin kein Mensch entsprechen kann. Entscheidend ist demnach ein Verzicht. Am einfachsten bleibt somit, schleunigst darin innezuhalten, den dadurch so bezeichneten „Anfängerfehler“ zu begehen.

  • Die meisten CEOs und Führungskräfte der deutschen Autoindustrie wollten doch unbedingt auf den Elektrowagen aufspringen, obwohl die Verbraucher nicht daran interessiert sind und das Weltklima eben das macht, was es schon seit Millionen von Jahren macht und ein E- Auto daran nichts ändern wird. So ist das eben, wenn Ideologie vor Realwirtschaft geht.

  • Grün wirkt. Wählt weiter die Linksgrünen. Sorry, kein Mitleid mehr.

  • Habeck meint, dann fahren die Autos eben woanders.

  • Unabhängig von grüner Politik, Deutschland ist mit seinen Strukturen im letzten Jahrhundert stehen geblieben. Das fängt mit dem antiquierten Zwangsfernsehen an und und hört mit der Münzzahlung auf.

  • Auf Elektro-Nutzfahrzeuge umstellen, und die Preise für die Verbrenner erhöhen, dann wird das schon. Jetzt bloß nicht kurz vor der Ziellinie schlappmachen.

  • Das sage noch einer das der Kinderbuchautor nichts bewegen kann. Nach seiner Logik geht so Aufschwung.

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