Handelsblatt-Interview
Dröge und Haßelmann: „Das grüne Wirtschaftswunder geht erst los“
Im Interview mit dem Handelsblatt geben die Grünen sich kämpferisch. Die Fraktionschefinnen sind von der Richtigkeit ihrer Ampel-Politik überzeugt und meinen: Das „grüne Wirtschaftswunder“ gehe jetzt erst richtig los. Über „Begrenzung“ von Migration wollen sie nicht sprechen.

Die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Katharina Dröge und Britta Haßelmann, haben sich zuversichtlich über die kommende Zeit der Grünen in der Opposition geäußert. Im Interview mit dem Handelsblatt sprachen die beiden Politikerinnen auch positiv über die Ampel-Bilanz und versprechen ein grünes Wirtschaftswunder, das jetzt erst so richtig losgehe.
Dass die „Bündniskanzler“-Kampagne von Robert Habeck, in der die Grünen angeblich Gräben überbrücken und Einigungsfähigkeit für die politische Mitte demonstrieren wollen, gescheitert sei – diese Lesart lehnen die Grünen trotz eines ernüchternden Wahlergebnisses ab. „Das halte ich für eine Fehleinschätzung“, so Dröge: „Die Leute wollen doch nicht, dass die Gräben in der Gesellschaft immer tiefer werden und das Land auseinandergetrieben wird.“
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„Wir werden bald einen Kanzler haben, der polarisiert. Friedrich Merz spaltet bei jeder Gelegenheit, attackiert Geflüchtete oder Bürgergeldempfänger. Wenn schon ein Kanzler da ist, der entzweit, dann braucht es wenigstens in der Opposition eine Partei, die verbindet“, so sieht die Grünen-Politikerin die Rolle ihrer Partei. Von Scheitern will sie nicht sprechen.
Dennoch stellen die Journalisten der Zeitung im Interview unverändert fest, Habeck sei mit seinem Kurs „gescheitert“ – gleichzeitig würden die Grünen links von der erstarkten Linkspartei aufgerieben werden. Doch Britta Haßelmann gibt sich zuversichtlich und kämpferisch – immerhin seien es die Grünen gewesen, „die die progressive Mitte mitgeprägt haben. Und diese progressive Mitte werden wir verteidigen. Glauben Sie, ich habe mich die vergangenen 40 Jahre politisch engagiert, damit eine sich nach am Populismus orientierende CDU, getrieben von einer in Teilen rechtsextremen AfD, alles wieder rückabwickelt?“
Die Grünen stünden „für die Menschen, die Errungenschaften wie Selbstbestimmung, Vielfalt und Gleichberechtigung von Frauen verteidigen wollen“, führt Haßelmann weiter aus. „Wir sitzen deshalb im Bundestag in der Mitte, genau da werden wir gebraucht.“ Aus dieser Mitte heraus werde man auch erfolgreich Einfluss auf die Politik der neuen Koalition nehmen können, sind sich die Spitzenfrauen der Grünen sicher.
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Die Grünen würden eine „harte Opposition“, gleichzeitig aber auch „konstruktiv“ sein, verspricht sie. „Bei Dingen, die wir für richtig halten, kann man mit uns zusammenarbeiten. Das machen wir anders als Friedrich Merz, der in der Opposition bei der Schuldenbremse-Reform aus Parteitaktik nein gesagt hat, obwohl er es richtig gefunden hat, wie wir jetzt wissen.“
Das grüne Wirtschaftswunder? Kommt noch!
Aber auch auf die Regierungszeit ihrer eigenen Partei blicken die Fraktionsvorsitzenden zurück – und das sehr positiv. Die Ampel habe mit grüner Politik wichtige Weichen gestellt, sind sich Dröge und Haßelmann sicher. Dass das Thema „Klimaschutz“ aktuell unpopulär sei, wollen beide als Argument nicht gelten lassen. „Unser Anspruch ist, wieder mehr Debatten über Klimaschutz als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu führen.“
Doch mit dieser „Chance Klimaschutz“, stellt auch das Handelsblatt fest, ist es nicht weit her. „Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor, diese Geschichte haben Sie schon in den vergangenen Jahren erzählt. Das hat offensichtlich nicht funktioniert“, meinen die Journalisten trocken. Doch Dröge meint unbeirrt: „Viele Erfolge unserer Regierungszeit werden in den nächsten Jahren sichtbar werden. Der Ausbau der Erneuerbaren wird Energie günstiger machen, die Transformation der Industrie wird Arbeitsplätze sichern.“
Die Kollegen der Wirtschaftszeitung haken nochmal nach – „Sie versprechen ein grünes Wirtschaftswunder, dessen Gegenteil wir bislang gesehen haben?“ Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann meint aber: „Das grüne Wirtschaftswunder geht erst los“. Und erklärt darüber hinaus: „Ohne Klimaschutz, ohne Transformation kann es auch keinen Wohlstand mehr geben.“
Grüne wollen von Migrations-Begrenzung nicht sprechen
Das Handelsblatt fragt auch, ob „der Zustrom nach Deutschland begrenzt werden“ müsse, wie es Parteikollege Cem Özdemir es fordere – bei dieser Frage weichen die Grünen aus. Dröge sagt: „Wer nach Deutschland flieht, hat ein Recht auf ein individuelles Asylverfahren. Und gleichzeitig braucht es mehr Ordnung im Sinne guter Regeln“.
Doch eine klare Aussage zu treffen, ob in die eine oder die andere Richtung – das vermeidet sie. Stattdessen kommen Allgemeinplätze wie „Flucht ist immer ein Ausdruck von Verzweiflung. Natürlich ist das Ziel, dass möglichst wenig Menschen fliehen müssen.“ Oder die Forderung nach „Migrationsabkommen mit legalen Zugangswegen und Verabredungen zur Rückführung für diejenigen, die nicht bleiben können.“
Ihre Kollegin Haßelmann ergänzt eine ähnliche Floskel: „Unsere Grundhaltung ist Humanität und Ordnung. Und Ordnung heißt auch Steuerung.“ Doch das Wort „Begrenzung“, welches ihr Parteifreund Özdemir wählte, kommt beiden Fraktionschefinnen nicht über die Lippen.
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Das „grüne Wirtschaftswunder“ beherrscht schon lange den Alltag, allerdings mit negativem Vorzeichen.
In meiner Kneipe hängt seit Jahren ein Schild:
Morgen gibt es Freibier.
Wenn diese Partei endlich unter 5% sein wird, dann dürfte es zumindest mit dem Umwelt- und Klimaschutz voran gehen. Keine Kurzstreckenflüge dieser Politiker mehr, kein zweiter Flieger als Backup, die Leute dürfen (!) entschieden, wie sie Energie sparen und die Umwelt schützen anstatt ideologiegetriebene Zwangsmaßnahmen. Seine Mobilität darf dann auch der mündige Bürger selber entscheiden.
Merz darf jetzt im Auftrag der Grünen, das „grüne Wirtschaftswunder“ vollenden. Merz ist der neue Märchenonkel Friedrich I. von Münchhausen
Um Gottes Willen. Raus hier, so schnell wie möglich.
Dröge: „Die Leute wollen doch nicht, dass die Gräben in der Gesellschaft immer tiefer werden und das Land auseinandergetrieben wird.“🤣😂😜😹
HALTET DEN DIEB‼️‼️
„Natürlich ist das Ziel, dass möglichst wenig Menschen fliehen müssen.“
Hunderttausende (Deutsche) fliehen bereits aus Deutschland, ach welch Wunder ! Die grüne Sekte leistet ganze Arbeit.
Die Grünen Führungskader haben Phrasenbingo, Ignoranz und Unbelehrbarkeit zu einer Kunstform erhoben. Früher war man sich darüber klar, dass das intellektuelle Herrschaftsprekariat nicht gerade mit erkenntnisreichem Überfluss gesegnet ist. Beruhigend war nur, man müsse mit solchen Erratikern nicht durch eine einschneidende Krise gehen. Heute ist das leider ganz anders, da die „Eliten“-Auswahl leider permanent ein „Error“ auswirft.
Dieses vage irgendwann ist Teil von Ideologien. Philosohpie schadet nicht, eine Theorie ist üperprüfbar, Ideologie in der Regierung ist … man höre sich die Worthülsen an … zerstörerisch!!!
Solange Bündnis 90/Die Grünen die Antwort auf die Frage schuldig bleiben, was richtig und falsch unterscheidet, verliert sich deren Politik bloß weiterhin in schieren Beliebigkeiten.