Werbung

Banaszak

Designierter Grünen-Chef gegen Grenzkontrollen: Offen bleiben für Menschen, die „ihr Glück suchen“

Der designierte Grünen-Chef Banaszak hat sich kritisch zu Grenzkontrollen und Abschiebungen geäußert. Deutschland müsse weiter offen bleiben - für „Menschen, die hierhergekommen sind, um ihr Glück zu suchen“.

Von

Blinkt nach Links: Grünen-Vorsitzkandidat Felix Banaszak.

Werbung

Der wahrscheinlich nächste Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak hat sich gegen mehr Abschiebungen und Kontrollen an den deutschen Grenzen positioniert. Deutschland dürfe nicht die „falschen Konsequenzen“ aus dem islamistischen Terror ziehen. „Meine Sorge ist, dass die Debatte über Migration aus dem Ruder läuft“, sagte Banaszak den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Gerade nach dem islamistischen Terroranschlag von Solingen ist es wichtig, zu unterscheiden“, warnte er. „Das Problem ist doch, dass seltener der untergetauchte Gewalttäter abgeschoben wird als die integrierte Auszubildende“, sagte er. Bei den Grenzkontrollen „sollten wir keine falschen Erwartungen wecken, dass ein abgeschottetes Land dauerhaft ein sicheres und lebenswertes ist“, behauptete der Bundestagsabgeordnete.

...
...

Deutschland müsse offen bleiben für „Menschen, die hierhin gekommen sind, um ihr Glück zu suchen“ und sie unterscheiden von „denen, die hier sind und das Glück anderer zerstören.“ Es sei klar, dass die Politik für mehr Sicherheit sorgen und hart gegenüber islamistischen Gefährdern auftreten müsse, fuhr Banaszak fort. „Aber eine Politik, die diese Unterscheidung nicht mehr schafft und Menschen mit Migrationsgeschichte pauschal als Problem identifiziert, ist nicht meine.“

Banaszak hat beste Chancen, die Grünen ab dem Parteitag im November gemeinsam mit der ebenfalls als Favoritin gehandelten Franziska Brantner als Vorsitzender anzuführen. Derzeit ist der 34-Jährige Haushalts- und Wirtschaftspolitiker in der Bundestagsfraktion der Grünen. Die designierte Parteispitze gilt einigen als moderat, schlägt jedoch stark linke Töne an – der wahrscheinlich nächste Bundesgeschäftsführer der Grünen, Andreas Audretsch, eröffnete erst vor wenigen Tagen in den Medien den alten, grünen Diskurs um „soziale Gerechtigkeit“ und die starke Besteuerung von „Reichtum“.

Im Interview mit der Funke-Mediengruppe zeigte sich auch, dass Banaszak die Grünen zukünftig als Problemlöser-Partei positionieren möchte (Apollo News berichtete). „Wenn der Oppositionsführer die Probleme theatralisch beschreibt und der Bundeskanzler sie in aller Ruhe bestaunt, braucht es auch jemanden, der sie löst“, so der Bundestagsabgeordnete. Und weiter:

Lesen Sie auch:

„Das ist der Raum für uns Grüne.“ Die Bürger würden sich geradezu nach einer Partei sehnen, die wieder Glaubwürdigkeit ausstrahlt. Dafür müsse die Partei „das Ganze über das Kleine“ stellen „und zugleich für die Werte“ wie „Solidarität, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit“ eintreten.

Mit seiner Rhetorik polarisierte Banaszak seit dem Rücktritt von Ricarda Lang und Omid Nouripour Ende September bereits im Bundestag. Auf einer Pressekonferenz bezogen Banaszak und Brantner am vergangenen Freitag zu ihrer gemeinsamen Kandidatur Stellung. Dort äußerte sich Banaszak auch über die bevorstehende schwere Aufgabe für die beiden potenziellen Parteivorsitzenden. „Wir haben jetzt Arbeit vor uns“, sagte Banaszak, und weiter: „Wenn wir Grüne eins können, dann arbeiten“ (Apollo News berichtete).

Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.

Werbung