Werbung:

Haushalt

40 Milliarden neue Schulden: Die Bilanztricks von Lindner und Scholz

Das Geld reicht der Ampel hinten und vorne nicht: 40 Milliarden neue Schulden nimmt die Regierung auf. Die Schuldenbremse wird dabei allenfalls formal eingehalten: Lindner und Scholz tricksen, schieben und täuschen.

Von  

Trotz Budgetbeschränkung versuchen sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Finanzminister Christian Lindner, die hohen Ausgaben irgendwie zu decken.

Werbung

Die Ampel kämpft um den Haushalt – und noch immer sollen Milliardenbeträge ungedeckt sein. Es geht um Entwicklungshilfe, Sozialpolitik und viele andere Ausgabenposten, die die Ampel trotz hoher Steuereinnahmen kaum decken kann. All das ist vor allem politisches Wünsch-dir-was.

Klar ist: Der Ampel reicht das Geld vorne und hinten nicht, einem wirklichen Sparkurs hat man eine Absage erteilt. Medienberichten zufolge plant Lindner mit massiven neuen Schulden: Um 40 Milliarden soll es gehen, berichtet der Spiegel am Donnerstag unter Berufung auf Koalitionskreise. Das Bundesfinanzministerium bestätigte dem Bericht zufolge die Angaben.

Delivered by AMA

So sollen 24,2 Milliarden noch im Rahmen der Schuldenbremse aufgenommen werden können – das ist jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Gesamtsumme. 12,4 Milliarden Euro Zuschuss an die Rentenversicherung für das sogenannte Generationenkapital kommen noch dazu – dieser Betrag bleibt im Rahmen der Schuldenbremse formell aber unberücksichtigt. Das Gleiche gilt für die auch im nächsten Jahr geplante Kapitalspritze für die Bahn in Höhe von rund fünf Milliarden Euro. Ein Haushalt, der die Schuldenbremse im besten Fall nur formal einhält – Ob bei 40 Milliarden insgesamt noch von einer „Bremse“ die Rede sein kann, sei dahingestellt.

Verteidigung: Ausgaben schieben und strecken

Ein Problem von durchaus existenzieller Bedeutung sind noch die Verteidigungsausgaben: Nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 versprach Scholz eine „Zeitenwende“ und gelobte, aus der maroden Bundeswehr die stärkste Armee der EU zu machen. Deutschland solle seine Sicherheit endlich wieder selbst garantieren können. Das kostet – nach über 30 Jahren Verschleiß an Heer, Marine und Luftwaffe – viel Geld. Dafür stellte Scholz eigentlich das Sondervermögen Bundeswehr auf – doch das scheint nicht zu reichen.

Nach Informationen des Spiegels und der WirtschaftsWoche heißt es aus Regierungskreisen, dass enorme Rüstungsbestellungen geplant seien – die man jedoch weder durch die 100-Milliarden-Sonderschulden, noch durch die Haushaltsplanung für 2025 decken können würde.

Lesen Sie auch:

Es gehe dabei um zwei neue Fregatten, satellitengestützte Kommunikationssysteme, neue F35-Tarnkappenbomber und neue Eurofighter. Dazu kommen noch Leopard-Kampfpanzer und US-amerikanische Patriot-Flugabwehrsysteme. Insgesamt sollen sich die Kosten dieser Neubestellung auf fast 28 Milliarden Euro belaufen.

Kauf jetzt, zahl‘ später!

Die Regierung würde die „Alternativlosigkeit“ dieser Projekte anerkennen, heißt es in der WirtschaftsWoche. Aus diesem Grund gehe wohl eine Bestellung nach der anderen beim Finanzministerium unter der Führung von Christian Lindner ein, dessen Mitarbeiter aufgrund der „knappen Frist“ und „mangelnder Expertise“ mit einer korrekten Überprüfung wohl kaum hinterherkommen. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Bestellungen sogar noch teurer ausfallen könnten, sollte es aufgrund von „Kostenengpässen“ zu Nachverhandlungen kommen. Auch Stornierungen seien nicht ausgeschlossen.

Vor dem Hintergrund des enormen Drucks der militärischen Aufrüstung Deutschlands und der Einhaltung des von der NATO vorgegebenen Ziels von zwei Prozent greift Bundeskanzler Olaf Scholz offenbar zu immer unorthodoxeren Mitteln – und umgeht damit die Schuldenbremse: Beteiligte von Ministeriumskreisen berichten von „epischen Diskussionen“ und einem „Anruf aus dem Kanzleramt, sofort Verträge mit der Industrie zu schließen, die wir dann erst ab 2028 bezahlen.“

Zwar würden die Bestellungen bei den Rüstungsherstellern den kommenden Haushalt 2025 nicht belasten, doch sind verschobene Zahlungsziele nicht kostenfrei – insbesondere dann nicht, wenn die Rechnungen sich auf knapp 28 Milliarden Euro belaufen und die mittelfristigen Zinsen bei etwa 2,6 Prozent liegen. Damit könnten massive Belastungen für die kommenden Haushalte ab 2028 entstehen.

Doch dazu hatte sich der Bundeskanzler bereits geäußert: In einer Videobotschaft aus dem Februar vermittelte Scholz, er wolle die aktuell explodierenden Rüstungsausgaben und die laufenden Instandhaltungskosten, sowie die Investitionen – diese müssen zwei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen – ab 2028 vollständig aus dem Haushalt bewältigen.

Lindner will Kapitalkosten bilanziell anders abschreiben

Es bleibt fraglich, wie mit einer stagnierenden Wirtschaft und sinkenden Steuereinnahmen trotz kalter Progression die jetzt steigenden Kosten aus den laufenden Einnahmen ab 2028 gedeckt werden sollen. Denn trotz hartnäckiger Aufrufe zum Sparen seitens des Finanzministers Christian Lindner verschiebt auch er Kosten in die Zukunft – mit einfachen Buchführungstricks.

Schulden durch die Hintertür: Christian Lindner macht von dem Aktivierungswahlrecht bei der Bilanzierung von finanziellen Abschlägen Gebrauch und belastet damit zukünftige Haushalte.

So sollen beispielsweise die finanziellen Abschläge von Aufstockungen alter Staatsanleihen nicht mehr im Entstehungsjahr voll abgeschrieben werden, sondern über mehrere Jahre verteilt. Christian Lindner nimmt durch die Aufstockung alter Staatsanleihen, die noch zu niedrigeren Zinsen ausgegeben wurden, neue Schulden auf. Allerdings sind Investoren bei den aktuellen Zinsen nicht bereit, diese Anleihen zu kaufen, die einen niedrigeren Kupon (Festverzinsung) haben – die Anleihe muss also deutlich günstiger sein als der Nennwert, den der Gläubiger am Ende der Laufzeit zurückbekommt. Durch diesen Abschlag – auch Discount oder Disagio genannt – kann der Investor seine gewünschte Effektivverzinsung erreichen.

Für die Bundesregierung jedoch bedeutet dieser Abschlag eine finanzielle Mehrbelastung, denn der Staat muss mehr tilgen – ohne Berücksichtigung der Zinsaufwendungen – als er sich geliehen hat. Zwar ist es selbst handelsrechtlich üblich, dass finanzielle Abschläge als Finanzierungskosten sofort im Entstehungsjahr voll abzuschreiben sind, oder über eine bestimmte Laufzeit verteilt werden. Doch Lindners Wahl der Abschreibungsmethode hat in diesem Fall eine Auswirkung auf den kommenden Haushalt, denn jetzt werden für den Haushalt 2025 vermutlich neue Milliarden an Schulden aufgenommen werden können.

Die Haushaltslage verschärft sich und die Bundesregierung greift zu immer skurrileren Methoden, an noch mehr Geld zu kommen. Dabei wandern immer mehr Unternehmen aus Deutschland ab, die Zahl der öffentlich Beschäftigten ist auf Rekordniveau – und das Bundesumweltministerium gönnt sich in Berlin einen Neubau für eine Viertel-Milliarde Euro. Nicht nur geht diese Regierung mit dem Steuergeld respekt- und verantwortungslos um, sondern erdreistet sich noch, mit seltsamen Tricks zukünftige Haushalte weiter zu belasten.

Ein verfassungswidriger Notnagel als Ampel-Rettung?

Es ist zudem nicht der einzige Trick, mit dem Lindner Berichten zufolge arbeitet: Auch abseits von den Verteidigungsausgaben scheinen Bilanztricks bei der Ampel hoch im Kurs zu sein. Offenbar könnten Lindner und die Koalition planen, mit dem Instrument einer sogenannten „globalen Minderausgabe“ die letzten Löcher im Haushalt zu stopfen. Das ist so etwas wie eine Spar-Verpflichtung: Die Regierung verspricht im Grunde, dass sie einen bestimmten Betrag in Zukunft an irgendeiner Stelle im Haushalt einsparen wird, und rechnet diesen Betrag dann schonmal aus dem offiziellen Haushalt heraus.

Das ist verfassungsrechtlich zulässig, wenn die Einsparungen dann auch tatsächlich erfolgen. Tun sie dies jedoch nicht – und so wirklich sparbegeistert ist immerhin kaum ein Ampel-Ministerium – wäre es eine widerrechtliche Umgehung der Schuldenbremse. Die Verfassungswidrigkeit wäre evident.

Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es ggf. zu längeren Bearbeitungszeiten kommt. Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

67 Kommentare

  • Die linksgrüne ReGIERung ist verlogen bis ins Mark. Sie tricksen und täuschen, um ihre verlogene Politik gegen alle Vernunft durchzusetzen. Die Zeche zahlen früher oder später alle Steuerzahler. Je länger sie im Amt bleiben, desto rapider geht es bergab mit Deutschland. Die Ampel muß weg und die opportunistische CDU darf nicht regieren.

    91
  • Und ich bin der Meinung, diese Regierung gehört von selbst aufgelöst. döp dö dö döp

    60
  • „Die Steuerschätzer gehen davon aus, dass der Staat im Jahr 2025 insgesamt 995,2 Milliarden Euro einnimmt.“

    Wenn man damit nicht Haushalten kann, hat man jede, aber auch wirklich jede Legitimation für eine Regierung verloren!

    Wir finanzieren Entwicklungsländer wie Indien oder China?
    Gender Kram bei uns und überall auf der Welt!
    Migration incl. Familen dürfen nachziehen angeblich alle Fachkräfte.

    Und kein Ende des Wahnsinns in Sicht!

    46
  • Warum nicht rechtswidrig Schulden aufnehmen?
    Scholz wird sich grinsend auf seine Vergesslichkeit berufen und Lindner hat im Pleitegehen bereits genügend Erfahrungen sammeln können.

    39
  • Dieser Etat ist nach dem Motto – nach mir die Sintflut- aufgestellt.
    Sollen doch zukünftige Regierungen damit klarkommen.

    27
  • Mit diesem Tricksen machen sie es jeder Nachfolgeregierung immer schwieriger. Wenn das Geld jetzt schon nicht reicht und man auf dem Höhepunkt der Steuereinnahmen ist, dann wird es in Zukunft noch viel kritischer und das bei sinkenden Steuereinnahmen wegen Industrieabwanderung und Insolvenzen. Sie schmeißen das Geld überall zum Fenster raus. Bsp. NGOs, Ukranie Krieg, Entwicklungshilfe, Umbau Erweiterunge Bundestag etc. (Sie wollen nicht sparen) Diese Regierung muss weg.

    23
  • Sunak und Macron setzen Neuwahlen an – die Ampel versucht, sich mit Lügen, Tricks und dem Posaunenchor der einschlägig bekannten Medien über Wasser zu halten. Das wird nicht gelingen. Der Zusammenprall mit der Realität wird dann nur umso heftiger ausfallen.

  • Die Straßen erodieren, die innere Sicherheit ist ihren Namen nicht wert und die Wirtschaft geht den Bach runter, um nur einige wenige Punkte zu nennen wo der Schuh tatsächlich drückt. Aber Hauptsache die Ampel haut die Kohlen für ihre ideologische „Wünsch-Dir-Was“ Agenda heraus. Wer so privat wirtschaftet ist eins, zwei, drei in der Privat-Insolvenz!

    19
  • Wie war das noch vor 2 Tagen von Lindner und FDP!, an der Schuldenbremse wird nicht geruckelt eher verlassen wir die Hampel! Viele Kommentare hatten vorraus gesagt dass die FDP wieder Umfällt!, Lindner‘ s Eisenhartes Durchgreifen hatte ganze 2 Tage gehalten und wieder ist er vor dem Linksgrünen Mopp eingeknickt!! FDP das wird nichts mehr mit euch Verlogenen Sprücheklopper!

  • Das wird wieder gewaltig in die Hose gehen und höchstrichterlich zurück gepfiffen werden. Schuld war dann wieder die CDU/CSU.

    15
  • Steuergelder raus schmeißen in alle Welt.
    Alleine die Instandsetzung der Infrastrukturen in Deutschland Schulen, Brücken, Kanäle, Krankenhäuser, Flughäfen, Autobahnen, Bahn wird der CDU/CSU mit AfD-Regierung im nächsten Jahr 2025 nach der Wahl einen Boom bescheren.
    Die Ampel hat abgewirtschaftet. Ganze Branchen wie Bau, Energie und Automobil gehen aufgrund derer Fehlentscheidungen am Krückstock.

    13
  • Ich sage nur CumEx, was anderes erwartet man?

    10
  • Eine Zeitenwende ist es allemal. Es geht alles den Bach runter.

  • Es muss unbedingt ein Gesetz verabschiedet werden, womit die aktuelle Regierung abgewählt werden kann!

    Im Moment kann die ReGIERung direkt nach der Wahl sagen, dass sie auf die Bürger scheißen und 4 Jahre lang tun, was sie wollen, und keiner kann sie daran hindern…

  • Die Ampel tut scheinbar alles dafür, dass sich die nächste Regierung mit Sparmassnahmen bei den Bürgern unbeliebt machen muss
    und scheitern muss.
    Wenn Lindner mit seiner Partei bei den Tricksereien mitmacht , ist es wohl ein Armutszeugnis für die FDP.
    Sie wird arm an Wählern werden.

    9
  • Es ist eine Schande, was da passiert. Dumme Taschenspieler Tricks, unter denen Generationen nach uns noch leiden werden. Wenn überhaupt, ich denke, dass es einfach einen Crash gibt und alles kaputt ist, denn das ist Verantwortungslos. Aber so ist das, wenn die Dummheit überhand nimmt und wir es zulassen.

  • Jeder Unternehmer würde mit Sicherheit wegen Bilanzfälschung und Betrug vorm Kadi stehen. Wenn er Pech hätte auch mit seinem Privatvermögen haften. Bei diesem Lindner hat man den Eindruck als wäre er beim Bauunternehmer Jürgen Schneider in der Lehre gewesen. Seine Vorgehensweise als Finanzminister ist meiner Meinung nach hoch kriminell. Wie übrigens auch ein großer Teil der Ampelregierung und der CDU/CSU! Alle Beispiele (besonders die der CDU/CSU!) hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen! Nach Umfragen liegen diese kriminellen Trickser immer noch bei 30%, was kaum zu glauben ist! Man man Michel!

    6
  • Als Kubicki wieder einmal vollmundig aufgetreten ist, war eigentlich schon alles klar.

  • Sind wir doch ehrlich. Nicht die beid n Frontköpfe kommen darauf. Sondern gut ausgebildete Ökonomen und Bankster.
    Die natürlich für die Ampel arbeiten.

  • Es hofften viele, dass der Haushalt zum Zusammenbruch führt. Dabei erlag man dem Denkfehler, dass wenigstens bei einem oder einer dieser Versammlung des Verderbens ein winziger Rest an Charakter zu finden sein muss. Nun, dem ist nicht so.

  • Hätten wir noch verantwortungsvolle gewählte Volksvertreter im Bundestag, müßten sie ,entgegen des Fraktionszwanges, diesen Haushaltsentwurf ablehnen, unsolide und in meinen Augen kriminell ist. Schuldentilgung einfach verschieben, rückwirkend Zinsen ber Anleihen zu umgehen, kaufen , ohne Bezahlen bzw. mit gedachter, späterer Bezahlung von überteuerten Preisen ,kann eben nur der Staat. Diese Sekten-Ampel verprasst weiter unsere Steuergelder, ohne zu sparen mit Bilanztricks auf Kosten der Zukunft. Grinse-Scholz hat bei Bilanztrickserei im großen Stil ja schon Erfahrung, im Zweifel kann er sich an diese Verhandlungen nicht mehr erinnern. Jeder Politiker, der im Bundestag diesem Haushalt zustimmt, muß spätestens 2025 von den Wählern massiv abgestraft werden. Außerdem müßte der Bundesrechnungshof legitimiert werden, offiziell wirksam, ein Veto einlegen zu können oder den Entwurf ablehnen zu können. Diesen korrupten Politiker müssen diese Machenschaften ausgetrieben werden!

  • Das war ohnehin genau SO zu erwarten. Die Vollveraxxxe an den Bürgern geht munter weiter. Genau so wie im Brüsseler EU Moloch. Da nützen auch gekaufte, eilig hervorgekramte „Experten“ nichts mehr, die für fette Posten Desaster wegerklären und schönreden sollen.

  • Wen interessiert noch die Verfassung? Diese Irren machen was sie wollen, lügen, betrügen, tricksen und täuschen und die Menschlein lassen es einfach über sich ergehen, da zu faul sich zu informieren und viel zu feige und bequem um Widerstand zu leisten. Also mit aufgeblähten, flatternden Fahnen in den rasanten, tödlichen Absturz.

  • Ich frage mich, wohin flüchten all unsere “ Volksvertreter, die uns so gedemütigt und gegängelt haben, wenn das Pendel zurückschlägt und eine neue politische Wende eingeleitet wird? Und im übrigen bin ich der Meinung, dass der ÖRR zerschlagen gehört. Döp Dö Dö Döp

    2
  • Am besten wäre eine Minderheitenregierung aus SPD und Grünen.
    Ein grüner Finanzminister oder ein linker Justitzminister würde diesen Parteien den Rest geben

Werbung