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Ex-Ostbeauftragter

„Vergiftet Köpfe“ junger Menschen – Wanderwitz will AfD „abschalten“

Bei einer Podiumsdiskussion in Marburg forderte der ehemalige CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz, die AfD endlich „abzuschalten“. Die Köpfe junger Menschen würden „vergiftet“ werden – deshalb müsse auch die EU eingreifen und die Sozialen Medien regulieren.

Wanderwitz will die AfD verbieten und zum Schutz der Demokratie Soziale medien regulieren

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„Die AfD muss raus aus den Parlamenten, wir müssen sie abschalten“, fordert der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz auf einer Podiumsdiskussion in Marburg. Auf der Veranstaltung der staatlich geförderten „Initiative demokratische Zukunft Marburg“ beriet sich Wanderwitz zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Anna Lührmann (Grüne), Desiree Becker (Linke), Sören Bartol (SPD) und dem Journalisten Dirk Laabs vor Hunderten Zuschauern über ein Parteiverbot der AfD.

Konkret lautete dabei die Leitfrage der Podiumsdiskussion, die am 26. Mai stattfand: „Rechtsextremismus auf dem Durchmarsch? Was tun?“. Wie die Zeitung Sonntag Morgenmagazin berichtet, problematisiert der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete zunächst, dass die AfD trotz ihrer Einstufung als gesichert rechtsextrem noch einen starken Rückhalt in der Bevölkerung hat.

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Für Wanderwitz ist der Grund eindeutig: Nazisprüche in Grundschulen würden belegen, wie die „Köpfe“ junger Menschen bereits „vergiftet“ wurden, erklärt er. Man würde zudem aktuell ein erneutes Aufkommen der Baseballschläger-Jahre erleben. Der CDU-Politiker resümiert, dass man die AfD „abschalten“ müsse. Schließlich besitze unsere „wehrhafte Demokratie“, die aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus entstand, das „scharfe Schwert“ des Parteienverbots. Dieses müsse man jetzt gegen die AfD anwenden.

Zudem müsse die Europäische Union die sozialen Medien regulieren, fordert Wanderwitz. Aktuell würden diese von Menschen gesteuert werden, denen die Demokratie egal sei. „Das Netz muss für die Demokratie arbeiten, statt dagegen“, erklärt Wanderwitz und schlussfolgert: „Wenn wir die Algorithmen nicht brechen, haben wir keine Chance.“

„Wir hätten früher aktiv werden müssen“, behauptet zudem die Grünen-Abgeordnete Lührmann. Der Bund und die Länder müssten für ein AfD-Verbot zusammenarbeiten. „Die Beweise liegen vor, legen wir los“, fordert die Grünen-Politikerin und warnt, man dürfe mit dem Verbot nicht erst warten, bis ein Gerichtsurteil zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem vorliegt. Lührmann ist Landesvorsitzende der Grünen im hessischen Landtag. Zuletzt erregte Lührmann medial Aufsehen, als sie im September 2024 als Antwort auf einen Mann, der Opfer von migrantischer Gewalt geworden ist, erklärte: „Ich bin auch Opfer von Kriminalität geworden! Mein Fahrrad wurde gestohlen, ich war sehr traurig!“ (Apollo News berichtete).

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Bei der Podiumsdiskussion, die mehr einer einstimmigen Ideensammlung für ein AfD-Verbot glich, spricht sich auch der SPD-Politiker Bartol für ein Verbot der Partei aus. Bartol merkt an: „Wir müssen die CDU mit ins Boot bekommen“. Dies sei für ein erfolgreiches AfD-Verbotsverfahren der „entscheidende Punkt“. Zudem fordert die Linken-Politikerin Becker, man müsse die AfD schwächen, indem man einen Fokus auf soziale Themen lege. „Und die anderen Parteien müssen aufhören, die Themen der AfD zu übernehmen“, verlangt Becker weiter.

Journalist Dirk Laabs legt noch einmal nach und behauptet, der Wahlerfolg der AfD liege nicht an sozialen Problemen. Die AfD würde nämlich von überzeugten Rechtsextremen, Rassisten und Antidemokraten gewählt werden. Nach Berichten der Initiative Weiterdenken Marburg ging Laabs auf dem Podium so weit und verglich die aktuelle Situation in Deutschland mit der Zeit kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Demnach sei die AfD von heute vergleichbar mit der NSDAP vor 92 Jahren. Auf die Frage der Moderatorin zu Maßnahmen gegen die AfD fordert Laabs laut Weiterdenken Marburg gar, dass sich gemeinnützige staatliche Initiativen trotz Neutralitätspflicht gegen die AfD einsetzen sollten. Man solle sich einfach verklagen lassen, fordert Laabs.

Marco Wanderwitz, der dem Bundestag bis 2025 angehörte, war bereits in der vergangenen Legislaturperiode Initiator eines fraktionsübergreifenden Vorstoßes für ein Verbotsverfahren. Gemeinsam mit Abgeordneten von SPD, Grünen und Linken hatte er bereits im November 2024 einen Antrag vorbereitet, mit dem das Bundesverfassungsgericht angerufen werden sollte. Ziel war es, das Verfahren noch vom alten Bundestag auf den Weg zu bringen. Doch der Vorstoß scheiterte – der Antrag kam nicht zur Abstimmung, da sich eine Mehrheit zunächst auf die Entscheidung des Verfassungsschutzes stützen wollte (Apollo News berichtete).

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142 Kommentare

  • Ich bin fassungslos und erschüttert über den politischen Zustand und die politischen Köpfe unseres Landes.
    Mehr darf man auch hier wohl nicht mehr schreiben ohne einen Hausbesuch morgens um 6 zu riskieren.

    189
  • Wie underscheidet sich eigentlich der Wanderwitz vom Treppenwitz?

    147
  • Die AfD ist nicht rechtsextrem, sondern eine Volkspartei der Mitte. Nicht umsonst finden sich unter den Mitgliedern und Wählern viele, die früher Anhänger anderer Parteien waren, sogar solche von SPD und Grünen. Ich selbst war früher SPD-Wähler.

    145
  • Der Typ hat sein Mandat gegen den AfD-Konkurrenten verloren, DAS ist der Grund für seinen Hass. Ich würde dem medial keinerlei Plattform mehr geben.

    220
  • Ich musste an ein Zitat von Johannes Gross denken:“ Deutschland ist das Land, wo die Ungebildeten anmaßend sein dürfen.“

    105
  • Auch die ständige Wiederholung des wandernden Witzes vom AfD-Verbot macht ihn nicht besser und vergiftet nicht nur die Köpfe sondern das gesamte politische Klima in Deutschland.

    96
  • Gähn. Das Volk fragt sich mittlerweile, was das ganze Gerede soll?🤔 Haben wir keine echten wichtigen Probleme in diesem Land, als sich ständig an einer Partei und ihre Mitglieder abzuarbeiten?🤔
    Seit Jahren geht das jetzt schon so. Tut mir leid, aber Mitmenschen welche seit Jahren das gleiche erzählen und dafür keine Beweise auf den Tisch legen können, kann man doch nicht mehr ernst nehmen oder?🤔

  • In einem Punkt Stimme ich Wander Witz zu.
    Man hätte früher aktiv werden müssen.
    Und zwar exakt 2015.

  • Ich hatte eigentlich gehofft von diesem Herrn nie wieder etwas zu hören

  • Sie waren nie weg.

  • Heute ist der Tag gegen Hass und Hetze. Ich würde dem wandernden Witz gern empfehlen, sich daran zu halten.

  • Was der will.
    Noch entscheide ich was in meinem Kopf vor sich geht und nicht ein herr Wanderwitz.

  • Aus der Zeit gefallen. Unglaublich!

  • Wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt irgendwo der Wanderwitz daher. Also für mich ist das der Don Qichxote der deutschen Politik, sein Kampf gegen Windmühlen ist mittlerweile pathologisch.

    91
  • Dass bei diesen Leuten wenn ihnen diese Rethorik über die Lippen kommt keine Spürung einsetzt.. Mir unbegreiflich dass man da nicht selbst merkt auf welchem Weg man sich da befindet und wie ähnlich dieses Vokabular dem Vokabular (glücklicherweise) bereits untergegangenen Systemen ist..

  • Er will sie ja nur abschalten, nicht gleichschalten.

    15
  • Dieser Mann hat wie viele in der politischen Klasse ein merkwürdiges Demokratieverständnis.

  • Der „rasende Wanderwitzismus“ verhindert selbst ernstzunehmende und kritische Diskurse über die AfD! Und damit wird Demokratie und ihre heilende Kraft von Diskurs und gepflegten Disput verhindert!

  • Was ist eigentlich ein Wanderwitz?

  • Erichs Sprecher aus vergangenen Zeiten? Ich frage nur, keine Panik liebe Meldestellen.

  • Welche „Gifte“ hat er denn genommen?

  • Hat den,denn keiner lieb zumeist kommt das von dies…ach ein armer Tropf…😔

  • Bademantel wäre gesichert sehr richtig

  • Er sieht wohl seine Felle davon schwimmen.

  • „Ich wache morgens auf und habe Kopfaua, Herr Doktor…“
    Ja, legen Sie sich mal da hin.

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