Zulieferer-Krise
Werksschließungen und Stellenabbau bei ZF: Diese Standorte sind betroffen
Beim Zuliefererriesen ZF kriselt es. Fast ein Drittel aller deutschen Werke könnte schließen. Ein Medienbericht zeigt nun, welche Werke besonders gefährdet sind.

Die Autoindustrie steckt in der Krise, und die Zuliefererindustrie ebenso. Der Zuliefererriese ZF musste zuletzt erhebliche Sparmaßnahmen ankündigen. Bis 2028 will das weltweit agierende Unternehmen in Deutschland bis zu 14.000 Arbeitsplätze abbauen (Apollo News berichtete). Die bisher angekündigten Sparmaßnahmen reichen möglicherweise nicht aus. Gegenüber dem Handelsblatt meinte Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich, dass die Schließung von einem Drittel der deutschen Standorte im Raum stehe (Apollo News berichtete).
Der Konzern ist massiv von der Umstellung auf Elektroautos betroffen, denn dafür sind Investitionen in Milliardenhöhe notwendig. Dieses Geld hat der Konzern nach einer Reihe von Übernahmen jedoch nicht. Auch die allgemeine Branchensituation macht dem Unternehmen zu schaffen. Die Wirtschaftswoche berichtet nun über das Risiko, dass die jeweiligen 34 deutschen Standorte von ZF geschlossen werden könnten.
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14 Standorte sind laut der Zeitung besonders von der Schließung bedroht. Die Schließungen der Standorte in Gelsenkirchen und Damme sind dabei bereits beschlossene Sache. Zusammengerechnet arbeiten dort fast 1.000 Mitarbeiter. Die Standorte in Kressbronn und Langenhagen (zusammen fast 500 Mitarbeiter) wurden bereits geschlossen bzw. verlagert. Bei acht Standorten stellt die Wirtschaftswoche eine große Arbeitsplatzgefährdung fest.
Davon sind auch zwei der drei mit Abstand größten deutschen Standorte betroffen: Sowohl der Hauptstandort Friedrichshafen als auch Saarbrücken beschäftigen über 9.000 Mitarbeiter und sind von großem Stellenabbau bedroht. Beim anderen deutschen Standort mit über 9.000 Stellen, Schweinfurt, ist die Gefährdung nur auf mittlerem Niveau. Nur bei fünf deutschen Standorten ist die Gefahr von Stellenabbau gering. Diese stellen mit lediglich rund 5.500 Stellen nur rund 10 Prozent aller deutschen Arbeitsplätze bei ZF dar. Fast 90 Prozent der Mitarbeiter sind also zumindest indirekt von Stellenabbau bedroht.
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Der Sparkurs der Konzernführung stößt auf wenig Gegenliebe bei den Arbeitnehmern. Sowohl die IG Metall als auch die Arbeitnehmerspitze um Betriebsratschef Dietrich mobilisierten für den Widerstand gegen die Pläne. Immer wieder werden Demonstrationen gegen das Sparprogramm organisiert. Bisher lässt sich die Unternehmensführung jedoch nicht vom Kurs abbringen. Ihr bleibt aber auch wenig Handlungsspielraum. Innerhalb weniger Jahre haben sich die Schulden des Unternehmens mehr als verdoppelt. Dieses Jahr werden voraussichtlich, das gesteht selbst Dietrich ein, drei Milliarden Euro Umsatz fehlen.
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Anfang September kündigte beispielsweise Europas größter Autobauer VW erstmals an, auch betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen in Deutschland in Betracht zu ziehen (Apollo News berichtete). BMW musste unterdessen am Donnerstag einen Absatzeinbruch vermelden. Im Wachstumsmarkt China laufen mittlerweile heimische Hersteller dem Konzern den Rang ab (Apollo News berichtete). Das ist auch in Deutschland bald denkbar. Laut einer ADAC-Umfrage überlegen 59 Prozent der Deutschen, sich ein chinesisches Automodell zu kaufen. Auch solche Zahlen verheißen nichts Gutes für die deutsche Autozulieferindustrie um ZF.
Was soll man dazu noch sagen…?
Wenn sich der stärkste Wirtschaftszweig Deutschlands so massiv kastrieren lässt (CO2 und schöne neue grüne Welt) und dagegen nichts unternimmt, sondern sich eher darum bemüht der eloquenteste Steigbügelhalter zu sein. (E-Fahrzeuge ohne Infrastruktur)
Dann ist das wohl die Quittung…
„Wir“ haben es alle so gewollt. Diese Vernichtungspolitik wurde von ca 80% der Wahlberechtigten direkt oder indirekt gewählt.
Also bald auch keine deutschen Hochleistungsgetriebe mehr? ZF ist seit meiner Kindheit ein Synonym für Hightech in Sachen Mechanik. Das alles soll jetzt nichts mehr wert sein? Armes Deutschland.
„Der Sparkurs der Konzernführung stößt auf wenig Gegenliebe bei den Arbeitnehmern.“
Warum auch ? Der Sparkurs braucht aber auch gar keine Gegenliebe.
Entweder er fruchtet. Oder der Konzern fährt komplett vor die Wand.
Dann sammeln halt Amis und Chinesen das auf, was noch funktioniert und von der Belegschaft bleiben noch 10 Prozent bei Nachfolgeunternehmen übrig.
Ihr wollt grün. Lebt damit.
Liebe Werksmitarbeiter von ZF. Bitte glaubt den Lügenmärchen der SPD, den Grünen und den Gewerkschaften nicht mehr. Die Gewerkschaften sind links-grün verseucht. Das viele von euch ihren Arbeitsplatz verlieren, tut mir aufrichtig leid. Aber, ein wenig Schuld habt ihr auch daran. Wer hat denn das „grüne“ Wirtschaftswunder und die SPD gewählt? Es ist eine Ironie des Schicksals, wenn man seinen eigenen Schlächter gewählt hat. Hoffen wir auf bessere, blauere Zeiten!
Augen auf bei der Wahl….
Ob die IGM gemeinsam mit den Omas gegen Arbeitsplatzvernichtung eine Großdemo in Berlin plant?
Es wird kein Happy End geben, Hersteller wie BYD verlagern zunehmend die Produktion nach Europa und bauen ihr Werkstattnetz fleissig aus.
ZF braucht wohl händeringend Liquidität. Man braucht sich nur die Konzernbilanz von 2021 im Bundesanzeiger anzuschauen. Alleine die finanziellen Verbindlichkeiten betrugen 2021 bereits 11,5 Milliarden Euro. Fast die Hälfe der Bilanzsumme 2021 bestand aus Schulden. Falsche Managementscheidungen würde ich sagen. Die aktuelle Wirtschaftspolitik , EU-Gängelungen , hohe Energiekosten etc. erledigen den Rest…..
Die damit verbundenen Umsatzrückgänge und auch die höheren Leitzinsen der EZB führen dazu, dass die liquiden Mittel von ZF schrumpfen. Die leidtragenden sind die Arbeitnehmer.
Würde mich interessieren wieviel der ZF MITARBEITER, die GRÜNE KHMER gewählt haben und deren Steigbügelhalter , SPD FDP. DANN ÄRGERT EUCH NICHT. WIE BESTELLT SO GELIEFERT!
Insofern allein ein schierer Opportunismus im Betrieb die Transaktionskosten in unerreichbare Höhen schnellen lässt, bedeutet ein so genanntes „Sparprogramm“ lediglich, schon aus Gründen der praktischen Vernunft stets auf derlei kaum mehr sagbaren Unfug zu verzichten. Im Management-Jargon ist angesichts dessen gemeinhin von Cost Cutting die Rede. Nicht zuletzt die Belegschaften in den Werken der ZF Friedrichshafen AG haben es deshalb selbst in der eigenen Hand, solch einer ohnehin zutiefst falschen Praxis zugunsten einer richtigen Praxis schleunigst eine Abfuhr zu erteilen. Etwaige Schließungen und Entlassungen würden sich dann von vornherein erübrigen.
Zehn Jahre nach der Übernahme von TRW für knapp zehn Milliarden ist der Schuldenstand heute bei elf Milliarden. Aus der ehemals finanziell kerngesunden Zeppelin-Stiftung ist hausgemacht ein Sanierungsfall geworden. ZF ist die 93,8-prozentige Tochter der Zeppelin-Stiftung.
Überheblichkeit und Größenwahn der Entscheider. Schade! Nur die Banken freut es.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/milliardenuebernahme-zf-friedrichshafen-schluckt-rivalen-trw-13154815.html
Was werden jetzt die Berater und Banken vorschlagen?
Selbstverständlich einen Börsengang, damit sie sich noch einmal die Taschen vollstopfen können.
Unser dämlicher Nachbar war einer der ersten in unserem Dorf der sich unbedingt auf anraten der Grünen ein E-Auto kaufen musste. Seit vier Monaten versucht er das Teil wieder los zu bekommen, und zwar aus unterschiedlichen Gründen…zu kurze Reichweite, ständige Probleme mit der Technik usw usw.
75.000 Euro hat das Wunderwerk gekostet. Jetzt, knapp zwei Jahre danach ist der Markt für solche Fahrzeuge völlig zusammen gebrochen, und ein Händler hat ihm noch 10.000 Euro dafür geboten. Ich bin nicht sicher, aber mehr Geld vernichten kann man nur noch wenn man die Kohle im Klo runterspült.
Jedesmal wenn etwas wie die neuste Erfindung des Rades hoch gejubel wird, gibt es immer wieder Deppen die darauf reinfallen…eigentlich unfassbar 🤷♂️
Wir ruinieren unsere Wirtschaft und Weltklima zeigt sich unbeeindruckt.
Sowas nennt man loose loose Situation!
Hallo liebes Apollo-Team,
ich würde mir, unabhängig vom gesamtwirtschaftlichen Kontext, eine kritischere Betrachtung des Geschehens wünschen. Stein des Anstoßes für meinen Kommentar ist die Erwähnung der Werksschließung Kressbronn. Sicherlich mag dies für den ein oder anderen Mitarbeiter eine (weitere?) Einschränkung bedeuten. Dennoch sollten Sie aus meiner Sicht erstens erwähnen, dass Kressbronn und Friedrichshafen nur ca. 13km / 10min mit dem Auto voneinander entfernt liegen. Zweitens würde ich mir wünschen, dass Sie recherchieren, wieviele Mitarbeiter dadurch übermäßig belastet wurden. Oder ob dadurch vielleicht für den ein oder anderen sogar („entfernungstechnische“) Vorteile entstanden sind?
Viele Grüße aus Friedrichshafen
Weltrettung im Alleingang funktioniert halt nicht. Habeck und der EU ‚Green‘ Deal ruinieren die wirtschaftliche Basis Deutschlands in Rekordzeit!
59 % der Deutschen erwägen den Kauf eines chinesischen Fabrikats? Ich möchte sowas noch nicht einmal geschenkt bekommen.
Von deutschen Autos halte ich übrigens auch nichts.
Ist doch super,
Jetzt haben wir Fachkräfte ohne Ende frei verfügbar und wir können die ganzen zureisenden Fachkräfte direkt wieder heim schicken…
/Ironie off, denn dann brauchen wir ja Fachkräfte für die Jobcentren am besten mit Migrationsquote, deutsche wären dafür ja nicht qualifiziert, es sei denn wir identifizieren uns als Migranten im eigenen Land…
Tja sieht wohl wirklich nicht gut aus für den Standort Deutschland oder wie…. Uns wird doch ständig etwas anderes erzählt erst heute wieder in den Radionachrichten kam doch das endlich endlich die Inflation gesunken ist und das Heizen billiger wird. Alles Käse ich habe heute beim großen blauen A für 4 Teile im Korb trotz Pflaschenpfand 9,35€ bezahlt das ist teuer. Also die Jubelmeldungen vom System hauen auch nicht mehr hin da die niemand mehr glaubt da allein schon die Realität beim Einkaufen etwas anderes Aussagt. Und dann als nächstes im Januar kommt die nächste große Rechnung vom Energieversorger nämlich mit 99% iger Wahrscheinlichkeit wieder eine Nachzahlung. Wo behauptet wird das wieder mehr Strom verbraucht wurde…. Angeblich. Die Leute können das nicht mehr bezahlen und Sie werden einen Schuldigen ausmachen und den werden Sie sich dann holen. Was Sie mit dem machen das weiß Ich nicht aber Ich hoffe inständig dass es nicht die rumänische Lösung von ’89 sein wird.