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Bertrandt

„Hart und schmerzhaft“ – Autozulieferer baut bis zu 1200 Stellen ab

Ein weiterer Autozulieferer steckt in der Krise: Das weltweit tätige Unternehmen Bertrandt muss fast 10 Prozent seiner Stellen abbauen. Besonders betroffen ist der Standort Tappenbeck.

Autoindustrie in der Krise: Ein weiterer Zulieferer kündigte Stellenabbau an.

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Ein weiterer Automobilzulieferer kündigt den Abbau von Stellen an: Das Unternehmen Bertrandt mit Stammsitz im schwäbischen Ehningen muss in Deutschland bis zu 1200 Stellen abbauen. Dies kündigte das Unternehmen, das auf Entwicklungsdienstleistungen spezialisiert ist, am Montag an.

Laut Mitteilung des Unternehmens ist vor allem der Standort Tappenbeck (bei Wolfsburg) betroffen. Dort werden 600 Stellen in den Segmenten Digital und Physical Engineering abgebaut. Die restlichen Stellen werden über alle Unternehmensbereiche hinweg abgebaut.

Grund für den Abbau sei laut dem Unternehmen vor allem die fehlende Nachfrage. Viele deutsche Autohersteller würden zuletzt Projekte ins Ausland verlegen. Außerdem würden auf dem Markt neue Wettbewerber um Aufträge kämpfen. Infolge dieser Faktoren fehlt es in den Standorten des Unternehmens an Auslastung.

Bertrandt ist ein weltweit agierendes Unternehmen. In über 50 Standorten, unter anderem auch in Amerika und Asien, beschäftigt das Unternehmen über 14.000 Mitarbeiter. Damit würde der Konzern fast zehn Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Im Standort Tappenbeck, wo laut IG Metall rund 2.300 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden über ein Viertel der Stellen abgebaut.

Der NDR berichtet von Bedauern in der Lokalpolitik. Der Landrat des von dem Stellenabbau besonders betroffenen Landkreises Gifhorn in Niedersachsen, Tobias Heilmann (SPD), wird zitiert: „Das trifft uns hart und schmerzt uns sehr“. Für Heilmann kommt der Schritt allerdings nicht überraschend. Bereits vor einem Jahr habe man ein Sparprogramm vorgestellt, das Einsparungen in Höhe von 10 Milliarden Euro vorsah. Die IG Metall zeigte sich unterdessen gegenüber dem NDR unzufrieden. Ein Sprecher äußerte sich dem Sender gegenüber, dass der Stellenabbau ein „Holzweg“ sei.

Die deutsche Autoindustrie ist in der Krise. Immer wieder müssen Autozulieferer schmerzhafte Sparmaßnahmen ankündigen. Zuletzt berichtete Apollo News über den Abbau beim Autozulieferer Schaeffler. Auch Industriegiganten wie ZF müssen deutlich Stellen einsparen (Apollo News berichtete). Die Krise bei den Zulieferern ist teilweise auch durch die Krise der Autohersteller bedingt. Alle großen Konzerne, von Volkswagen über Mercedes-Benz bis hin zu BMW, mussten zuletzt schlechte Nachrichten verkünden. Volkswagen kündigte Anfang September sogar erstmals an, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen in Betracht zu ziehen (Apollo News berichtete).

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