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ZF Friedrichshafen

Mitarbeiter protestieren: Autozulieferer plant Abbau von bis zu 14.000 Stellen

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will bis 2028 bis zu 14.000 Stellen abbauen. Bislang hatte man in Mitarbeiterkreisen mit 12.000 gerechnet. Die Mitarbeiter des Industriegiganten protestieren.

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Ein Schock für die Automobilzulieferer-Branche und viele Mitarbeiter: Der zweitgrößte deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steckt tief in der Krise und plant, in den kommenden Jahren bis zu 14.000 Arbeitsplätze abzubauen und ganze Werke in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu schließen. Zunächst war die Rede von bis zu 12.000 Stellen. Jetzt ist die Rede von 11.000 bis 14.000 Stellen, die bis 2028 in Deutschland abgebaut werden sollen, so der Plan des Unternehmens, das erst vor Kurzem 1.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hatte.

Drei deutsche ZF-Werke sollen sogar komplett schließen – in Gelsenkirchen gehen damit die Arbeitsplätze von rund 200 Mitarbeitern, in Damme (Niedersachsen) von knapp 400 Mitarbeitern und in Eitorf (Nordrhein-Westfalen) ca. 700 Stellen verloren. Die Mitarbeiter und der Betriebsrat des Unternehmens protestieren nun lautstark gegen die Entscheidung des Unternehmens.

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Am 10. September, so berichtet die Automobilwoche, soll es einen Aktionstag gegen die Streichung von Arbeitsplätzen geben. Kritik gibt es nicht nur an der Gesamtentscheidung, sondern auch daran, dass zunächst mit einem Stellenabbau von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen gerechnet wurde. Die inzwischen im Raum stehenden 14.000 Stellen übertreffen die Befürchtungen nochmals.

Der ZF-Gesamtbetriebsratschef, Achim Dietrich, versprach unterdessen, den Plänen des Vorstands vehement entgegenzutreten. An dem Aktionstag wolle man beim Hauptwerk Friedrichshafen eine Demonstration zum ZF-Forum starten, die später von der IG Metall zum Rathausplatz fortgeführt werde. Auch der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand sei dabei vom Gesamtbetriebsrat eingeladen worden, so Dietrich.

Die Transformation zur Elektromobilität führt zum Stellenabbau-Beben

1915 wurde das Unternehmen in Friedrichshafen gegründet. Jetzt, bei der „Transformation“ hin zu mehr Elektromobilität, gerät das Unternehmen zunehmend in die Krise. Denn der erzwungene Wechsel von Verbrenner zur Elektromobilität belastet das Kerngeschäft des deutschen Unternehmens: Gerade in der LKW-Sparte ist ZF weltweit Marktführer für wichtige Teile aus der Industrietechnik, wie beispielsweise Getriebe oder Brems- und Lenksysteme.

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Ein Problem des Unternehmens ist die hohe Verschuldung. Im Jahr 2020 übernahm ZF einen Wettbewerber und erhöhte damit die langfristigen Schulden auf insgesamt 12 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr wurden die Verbindlichkeiten auf 11,2 Milliarden Euro beziffert. 2018 betrugen die langfristigen finanziellen Schulden noch etwa 4,4 Milliarden. Seitdem haben sich die langfristigen Verbindlichkeiten fast verdreifacht, wohingegen die Konzernumsätze zwischen 2018 und 2020 sogar gesunken sind.

Große Teile der Automobilbranche stehen bei dem Wechsel auf E-Mobilität vor einem schwer lösbaren Problem: Zwar investieren die Zulieferer massiv in neue Antriebstechnologien – auch weil der Regulierungsdruck hin zum elektrischen Antrieb enorm ist – jedoch sind die E-Sparten bislang überwiegend nicht profitabel.

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