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Heizungsgesetz

Wärmepumpen steigern Wert von Immobilien? Robert Habeck irritiert mit skurriler Energiewende-Ansprache

Wirtschaftsminister Robert Habeck fordert die Bürger in einem Video auf, sich schnellstmöglich eine Wärmepumpe installieren zu lassen. Nie sei der Zeitpunkt besser gewesen. Mit schlüssigen Argumenten kann er derweil nicht dienen - der Grünen-Minister offenbart seine eigene Ahnungslosigkeit.

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Wirtschaftsminister Robert Habeck befindet sich aktuell auf Werbetour in Norddeutschland. Sein Ziel: Die von ihm durch das Heizungsgesetz hofierte Wärmepumpe – trotz offensichtlichen Widerwillens der Bevölkerung – endlich an den Mann bringen. Dafür hat Habeck zunächst Halt in Holzminden beim Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron gemacht. „Es ist viel Falsches über die Wärmepumpe erzählt worden“, erklärt er dort. Insbesondere, so Habeck, würden Wärmepumpen „den Wert von Immobilien“ steigern. Einer Studie zufolge seien Immobilien, die über eine eingebaute Wärmepumpe verfügen, bis zu 40 Prozent teurer als andere Immobilien, erklärt der Wirtschaftsminister.

Was Habeck dabei jedoch verschweigt, ist, dass die Preisunterschiede nicht zwingend auf die Installation sogenannter emissionsfreundlicher Heizsysteme zurückzuführen sind. Vielmehr sind Wärmepumpen insbesondere in Neubauten besonders häufig vorzufinden. Hier ist schon aufgrund der höheren Baukosten von einem höheren Wert als bei älteren Objekten auszugehen. Hinzu kommt, dass Immobilien ohne Wärmepumpe in Zukunft regelmäßig noch auf diese umrüsten müssen.

Auch hiermit gehen Kosten einher, die den Wert solcher Immobilien künstlich senkt. Doch Habeck ist nicht nur der Auffassung, dass Wärmepumpen den Wert von Immobilien automatisch steigern würden. Weiter erklärte er: „Eine Wärmepumpe spart Geld“. Auch diese Aussage ist irreführend. Billiger ist die Wärmepumpe nämlich gerade nicht wegen – wie er behauptet – geringerer Produktionskosten im Vergleich zur Nutzung fossiler Brennstoffe.

Auf längere Sicht lohnen kann sich die Wärmepumpe nur, wenn die von den Grünen unterstützte CO2-Bepreisung auch in den kommenden Jahren ansteigt. Der CO2-Preis wird dann über die kommenden Jahre den Preis für Öl- und Gas immer weiter ansteigen lassen und somit die laufenden Kosten für konventionelle Heizungssysteme erhöhen. All diese Fakten lässt Habeck jedoch völlig unter den Tisch fallen.

Gleichzeitig will Habeck die Anschaffung der Wärmepumpe durch Subventionen vorantreiben. Solange er Wirtschaftsminister sei, garantiere er Förderungen in Höhe von 70 Prozent der Anschaffungskosten, erklärt er. Dabei legt genau dieser Aspekt das fatale Scheitern der Wärmepumpe offen: Denn trotz dieser massiven Subventionen befindet sich der Wärmepumpen-Markt in der Krise. 500.000 Wärmepumpen wollte Robert Habeck in diesem Jahr installieren. Nach den ersten sechs Monaten des Jahres wurden jedoch gerade einmal 90.000 Anlagen eingebaut. Der Umsatz des Wirtschaftssektors ist im ersten Halbjahr um ganze 54 Prozent eingebrochen.

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Nichtsdestotrotz wirbt Habeck unaufhörlich für die Wärmepumpe. In einem Video, das das Wirtschaftsministerium in den Sozialen Medien veröffentlicht hat, erklärt der Wirtschaftsminister mit Nachdruck: „Der Moment, eine Wärmepumpe zu kaufen, ist jetzt. Besser wird es nicht werden.“ Da er im Moment hohe Subventionen als Wirtschaftsminister garantieren könne, sei der Zeitpunkt, um „klimaneutrales Heizen nach vorne zu bringen“, vorteilhafter als jemals zuvor. Abschließend erklärt Habeck, dass Wärmepumpen „super effiziente Systeme“ seien. Auf den Widerspruch, dass „super effiziente Systeme“ nicht staatlich gefördert werden müssen, geht Habeck – selbstverständlich – nicht ein.

Auch die Mitarbeiter des Wärmepumpen-Herstellers Stiebel Eltron hegen Zweifel an den Argumenten des Wirtschaftsministers und fürchten aufgrund der schwächelnden Absatzzahlen sogar um ihren Job. Wegen der schweren Krise im Wärmepumpen-Markt befinden sich viele von ihnen schon in Kurzarbeit. Nun könnten sogar Entlassungen bevorstehen. „Danke für nichts“, rufen sie Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch entgegen. Dieser erklärt: „Ich sehe, dass es durch den Förderstopp wieder Verunsicherung gegeben hat“. Helfen könne er den Mitarbeitern aber nicht.

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