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Dramatische Nachrichten

VW-Werk Osnabrück steht 2026 vor dem Aus

Erneut dramatische Nachrichten aus dem VW-Konzern: Porsche könnte ab 2026 nicht mehr im Werk in Osnabrück produzieren, das Werk steht damit vor dem Aus. Dass Werke in Deutschland geschlossen werden, gilt als wahrscheinlich.

Vor der Schließung: Turm des Werks in Osnabrück

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Eine weitere Hiobsbotschaft aus dem ohnehin angeschlagenen Volkswagen-Konzern: Im Werk Osnabrück droht ab 2026 das Ende der Produktion. Entgegen den Erwartungen hat Porsche entschieden, den Auftrag zur Fertigung seiner PKWs nicht an Osnabrück zu vergeben. Rund 2300 Mitarbeiter könnten von der Werksschließung betroffen sein.

Der Stuttgarter Autobauer wird die Produktion seiner E-Autos doch nicht am VW-Standort in Osnabrück ansiedeln. Eine Sprecherin bestätigte dies am Dienstag gegenüber dem NDR Niedersachsen. Spätestens ab Ostern 2026 droht dem Werk damit das Auftragsende – ein potenzieller Todesstoß für den nach Dresden zweitkleinsten Standort Deutschlands.

Die Krise der E-Mobilität schlägt mit voller Härte zu. Wie so oft wird jedoch lediglich die schwache Nachfrage aus China als Hauptursache genannt.

Porsche steht derzeit unter erheblichem Druck, da die Herausforderungen des VW-Mutterkonzerns auch auf den Luxusautomobilhersteller übergreifen. Nachdem Volkswagen bereits zum zweiten Mal in diesem Quartal seine Gewinnprognosen senken musste, korrigierte auch Porsche am Freitagabend seinen eigenen Ausblick nach unten. Aufgrund der Schwierigkeiten in der Automobilbranche rechnet Porsche nun mit einem Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro – eine deutliche Reduktion.

Der Luxusautomobilhersteller ist derzeit der bedeutendste Auftraggeber für den VW-Standort in Osnabrück, an dem 2300 Mitarbeiter beschäftigt sind. Seit April 2022 werden dort die Verbrennermotor-Modelle Cayman und Boxster produziert, ergänzt durch das VW-T-Roc-Cabriolet. Doch all diese Fahrzeuge sollen bis 2026 auslaufen – denn Porsche verfolgt das Ziel, bis 2030 mindestens die Hälfte seiner Neuwagenproduktion auf Elektroautos umzustellen.

Die drängende Frage bleibt jedoch: Wann wird man bei VW und Porsche erkennen, dass dieser Kurs nicht nur den eigenen Konzern an die Wand fahren könnte, sondern auch die nationale Wirtschaft gefährdet und hunderttausende Existenzen aufs Spiel setzt?

Stephan Soldanski, Sprecher der IG Metall, bezeichnete die Nachricht als „schockierend“ und „unerwartet“ und versprach, um den Erhalt des Werks zu kämpfen. Auch Betriebsratschef Jürgen Placke sprach von einer stark angespannten Stimmung im Werk.

Angesichts der bereits angekündigten Einschnitte bei VW war jedoch absehbar, dass früher oder später der erste Fertigungsstandort von der Krise betroffen sein würde. Vor Kurzem geriet bereits das Werk in Brüssel ins Wanken: Die stockende Nachfrage nach den Audi e-tron-Modellen veranlasste das Unternehmen, einen „Informations- und Konsultationsprozess“ einzuleiten, um die Rentabilität des Standorts eingehend zu überprüfen. Sollte die Produktion im Werk Brüssel nächstes Jahr eingestellt werden, könnten 3000 Arbeitsplätze verloren gehen. Ein ähnliches Schicksal, das ab 2026 auch Osnabrück drohen könnte.

Die endgültige Zukunft der Fertigung in Osnabrück soll im Herbst entschieden werden, doch die Aussichten sind alles andere als vielversprechend. „Die Belegung des Werks Osnabrück ist – wie in jedem Jahr und für alle Werke des Konzerns – Teil der am Jahresende anstehenden Planungsrunde“, erklärte ein VW-Sprecher gegenüber der dpa. Es ist anzunehmen, dass spätestens nach der anstehenden Planungsrunde eine dauerhafte Schließung des Standorts zu erwarten ist.

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