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Medienbericht

Verzicht auf Ministerposten: Linnemann sprach intern von „enteiertem Ministerium“ und wollte sich nicht entwürdigen lassen

Carsten Linnemann verzichtet auf das Wirtschaftsministerium. Wie die Bild berichtet, war ihm das Ressort in den Koalitionsverhandlungen zu stark beschnitten. Intern soll er von einem „enteierten Ministerium“ gesprochen haben. Er wolle sich nicht entwürdigen lassen.

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Er hätte Wirtschaftsminister werden können – doch Carsten Linnemann will nicht. Der Generalsekretär der CDU verzichtet freiwillig auf ein Ministeramt in einer Bundesregierung unter Friedrich Merz. In einem Video erklärt er: „Es geht mir um die Sache.“

Die Möglichkeit, einen Kabinettsposten zu übernehmen, habe es gegeben. Doch wer ihn kennt, weiß, dass für ihn die Inhalte im Vordergrund stehen: „Und es muss halt auch passen, sonst macht es einfach keinen Sinn“, so Linnemann. Den versprochenen „Politikwechsel“ wolle er weiter als Generalsekretär vorantreiben. Heißt: In direkter Regierungsverantwortung hält er dies nicht für möglich.

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Linnemanns Absage ist ein vernichtender Vertrauensentzug für Friedrich Merz. Dieser findet eine Union im absoluten Umfragetief und eine enttäuschte Parteibasis vor. Der versprochene Politikwechsel scheint unter den gegebenen Bedingungen nicht umsetzbar. Und diesen propagierte Linnemann als Generalsekretär mehr als jeder andere in der Partei. Über die Bild werden nun seine Beweggründe deutlich – und zwischen den Zeilen klingt viel Frust durch.

Aus Berlin war seit Längerem zu hören, dass Linnemann Arbeitsminister werden wollte. Denn wer tatsächlich eine „Wirtschaftswende“ anstrebt, findet die entscheidenden Hebel im Arbeits- und Sozialministerium: Ein Großteil des Bundeshaushalts wird dort verwaltet – und zentrale Weichenstellungen für die wirtschaftliche Entwicklung geschehen eher dort als im Wirtschaftsressort. Doch die SPD beharrte auf dem Ressort, Merz lenkte ein. Ein „Superministerium“ – Arbeit und Wirtschaft vereint – blieb Wunschdenken.

Für Linnemann war das offenbar eine rote Linie. Intern habe er laut Bild erklärt, er wolle sich nicht entwürdigen lassen in einem „enteierten Ministerium“. Das Wirtschaftsressort sei in den Koalitionsverhandlungen „kastriert“ worden. Wesentliche Förderbereiche seien an die CSU gegangen, Arbeit und Bürgergeld an die SPD, und selbst Zuständigkeiten für Umwelt und Klima seien ausgelagert worden.

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Linnemann galt lange als enger Merz-Unterstützer. Nach dem knappen Sieg von Annegret Kramp-Karrenbauer 2018 drängte er darauf, Merz und seine Anhänger in die Parteiarbeit einzubinden. Dass er nun selbst auf Distanz geht, ist ein Einschnitt. In der Partei wird der Schritt überwiegend respektiert. 

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67 Kommentare

  • „Er wolle sich nicht entwürdigen lassen“ ? Mit den ganzen Wahllügen hat die CDU sich selbst schon längst entwürdigt. Dazu war nicht einmal Esken oder Klingbeil nötig.
    Die CDU/CSU begibt sich in dieser Koalition in Links-Grüne Obhut. Es ist Wacht der Brandmauer. Flankiert von Linken und Grünen. Deshalb braucht es auch keine Entwürdigung mehr. Wer es einem Gysi ermöglicht als Alterspräsident von der DDR zu schwärmen, hat das Volk längst entwürdigt.

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  • Wolfgang kubicki (FDP)
    Wolfgang Bosbach (CDU)
    Carsten Linnemann (CDU)
    Horst Seehofer (CSU)
    Markus Söder (CSU)
    Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
    Und noch 1000 und 1 Volksvertreter könnte ich problemlos auflisten.
    Politiker, die immer viel & laut konservativ und angeblich Antisystem reden, aber wenn es darauf ankommt, versagt eine nach der anderen und alle machen alles mit. Im Interesse der Partei.
    Darum ist das Land da, wo es ist.
    Politisch, wirtschaftlich, sozial und multikulturell.
    Unaufhatsam in den tiefen Abgrund.

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  • Linnemann scheint einer der wenigen Hellen in der CDU zu sein. Einen von Habeck verschandelten Posten zu übernehmen (BaFin kontrolliert Handwerkerrechnungen etc.), wäre sein Aus. Den Schaden, den Habeck angerichtet hat, wird man so schnell nicht reparieren können. Während Habeck seine „Erfahrung“ in einem vermeintlichen neuen Kinderbuch verarbeiten wird, darf man sich zwischenzeitlich fragen, wer diesen Posten letztendlich annimmt. Es wird sich jemand finden, egal wer: hauptsache man war mal Minister. Das Gehalt wird üppig sein; darum wird einen neuen WM geben, nicht wegen der Kompetenz. Denn diese ist in den reihen der CDU leider nicht zu finden.

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  • CDU, CSU sind inzwischen völlig entkernte rot grüne woke Abnickvereine. Nur noch dazu gut Diäten zu kassieren und Herrn Merz auf Teufel komm raus zum Kanzler zu küren.

  • Im Geheimen sitzen alle Seiten an einem Tisch!
    Politiker sind nur Statisten.

    35
  • Nanu, sollte es sich hier um einen deutschen Politiker mit Eiern handeln? Ist man ja so gar nicht mehr gewohnt…..

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  • Damit hat sich Linnemann viele plus Punkte gesammelt.
    Sowas bleibt im Hinterkopf bei den zukünftigen Wählern hängen.
    Eine solche Verhaltensweise kennen 99 % der aktuellen Politiker leider nicht mehr.
    Sie kennen nur noch abzocken, betrügen und lügen Geld hinterziehen und sich im Amt festklammern.

  • „Doch wer ihn kennt, weiß, dass für ihn die Inhalte im Vordergrund stehen: „Und es muss halt auch passen, sonst macht es einfach keinen Sinn“. Eine sehr ideelle „Haltung“ welche die Frage aufwirft, wieso er dann überhaupt noch in der Partei verbleibt. Wenn er die cdu praktisch nur noch als Arbeitgeber sieht, dann sei ihm das verziehen. Wie erwähnt, steht die cdu im absoluten Umfragetief. Dieses Jahr mag das verkraftbar sein, aber nächstes Jahr stehen wieder LTW an. Es wird also nicht einfacher für Linnemann.

  • Was ist da los?
    Hat BlackRock vergessen auch Lindemann zu kaufen?

  • An Merz werden die Ambitionen von Linnemann nicht lautlos vorgeigegangen sein und da hat er sich gedacht „den steck ich in Habecks Baustelle, da vergehen ihm die Flausen“. In diesem Amt ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
    Der Mainstream titelt : Deutschland sucht einen Wirtschaftsminister.
    Ich bin gespannt, welche Konifere da aufschlagen wird. Amthor fänd ich gut.

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  • Möglich, dass sich auch Linnemann in Merz getäuscht hat. Die ganze Causa ist unübersehbar eine Absetzbewegung, die Merz aber mal GANZ schlecht dastehen lässt. Es ist ein Affront, ohne dass man Linnemann Illoyalität vorwerfen könnte.

    Witzig wird jetzt sein, zu sehen, wer sich dieses nun auch öffentlich „enteierte“ Ministerium aufschwatzen lässt. Wenn Merz für das WIRTSCHAFTS-Ministerium niemand besseres findet, als irgendeinen unbekannten Hinterbänkler, ist die Blamage perfekt.

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  • Typisches „Haltet den Dieb“ Exemplar.

  • Dadurch, dass laut dem Zeitzeugenbericht vor allem eines leitenden Angestellten der früheren AEG-Telefunken AG die weltweit „beste und modernste Fabrik“ spätestens zum 31.12.1981 hierzulande von Staats wegen liquidiert worden ist, war damals schon insbesondere das so genannte Lambsdorff-Papier als wirtschaftspolitische Programmatik von vornherein gegenstandslos gewesen, längst bevor es öffentlich gelesen werden konnte. Wenn man so will, ließe sich daraus schlussfolgern, dass wenigstens seit inzwischen mehr als vier Dekaden davon die Rede sein muss, gleichsam „enteiert“ zu sein. Angesichts dessen ist es in der Tat nichts Neues, wenn gegenwärtig Carsten Linnemann kritisiert, dadurch als Minister nur noch „kastriert“ regieren zu können. Daran ist außerdem erkennbar, dass das heutige Problem eine vergleichsweise lange Vorgeschichte hat und tief in die gesellschaftlichen Verhältnisse hinabreicht. Zu seiner Lösung bedarf es deshalb sehr viel mehr, als verkürzt Personalfragen zu beantworten.

    4
  • Ein Politiker mit „Eiern“? Wohl eher nicht. Ehr einer der nicht dass bekommt was er glaubt ihm zuzustehen. Hätte er Finanzen oder Innen bekommen, wäre er mit Sicherheit begeistert dabei geblieben.

    Aber gut, nun kann er es halt entsprechend neu auslegen und bei der entsprechenden Gelegenheit als der Ritter in schimmernder Rüstung da stehen. Soll mir recht sein, wenn’s dadurch für Deutschland wieder bergauf geht…

  • Das wahre Wesen eines Menschen ist nicht selten äußerlich sichtbar.

  • „Linnemanns Absage ist ein vernichtender Vertrauensentzug für Friedrich Merz.“

    Ach Gottchen – der arme Carsten L.

    Jetzt aber doch mal Klartext.
    Das musste doch einem Linnemann in unmittelbarer Nähe zu Merzkel klar gewesen sein, dass das nichts werden kann. Und er hat bis nach der Wahl mitgemacht. Entweder ist er naiv oder nicht geeignet. Ersteres glaube ich eher nicht.

    Am Schluß merkte er wohl, dass sich Merzkel total von Genosse Klingbeil enteiern lassen würde – Hauptsache, er wird Kanzler unter wem auch immer.

    Linnemann wartet auf seine Stunde, denn er weiß recht gut, dass Merzkel scheitern wird.
    Ich halte ihn für einen Opportunisten.

  • „Linnemanns Absage ist ein vernichtender Vertrauensentzug für Friedrich Merz. Dieser findet eine Union im absoluten Umfragetief und eine enttäuschte Parteibasis vor.“
    Das wird aber die linkstotalitären Lügner, Betrüger, Täuscher, Opportunisten etc. des Juniorpartners der 16-Prozent-Antifa-Propaganda-Gruppe nicht weiter stören: Whatever it takes! Gell?
    PS: Wer weiss, vielleicht aktiviert Merzel als „Wirtschaftsminister“ ja sein Vorbild Habeck?

  • Es ist doch völlig egal, wer auf dem Posten sitzt. Es wird immer jemand sein, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Und noch schlimmer als Habeck kann man es nun sicher auch nicht mehr machen. Ich würde den Posten einfach nicht besetzen. Einen Innenminister brauchen wir übrigens auch nicht. Was würde sich denn ändern?

    Von mir aus setzt jemanden auf diese Posten, er soll aber zu Hause bleiben und trotzdem sein Geld bekommen. So entsteht wenigstens weniger Schaden.

  • Der spielt auf lange Sicht. Wenn die Ideen des Merzens (hoffentlich nur) die rotgrünbunte CDU zerbombt haben, lockt Linnemann Parteigenossen und Wahlurnendödel mit der unbefleckt weiße Rüstung des Retters fort von der Opposition.

  • Als ob dieser Bubi Eier hätte!
    Arsch versohlen und ins Bett schicken, und wenn er danach brav ist und mit der AfD kooperieren will, dann sehen wir weiter!

  • Ich kann einfach nicht anders— Linnemann ist der erste Politiker, der mir richtig leid tut.
    Ich nehme an, dass er sich selber von Merz betrogen fühlt, gleichzeitig es als Rufschädigung evtl. empfindet, weil wegen des Handelns von Merz von vielen Menschen von Wählertäuschung gesprochen wird.
    Ich glaube wirklich, dass Linnemann einen Politikwechsel wollte.
    Es ist zu vermuten, dass er festgestellt hat, dass Treue zu Merz sich nicht “ auszahlt“— politischer Wechsel nicht erreicht werden kann– eher alles schlimmer wird..
    Bin gespannt, ob Linnemann aus gesundheitlichen Gründen sich aus der Politik zurückzieht oder abwartet, dass Merz stürzt.–
    Ich würde ein evtl. Abwarten nicht verurteilen können — denn es ist nachvollziehbar.

  • Warum soll er sich auch von Merz und seiner Marienkäfer-Koalition verbrennen lassen?

  • Ja, Herr Linnemann, die Würde des Menschen ist unantastbar (§ 1 GG). Das war sie auch während Carola. Dennoch wurden Millionen Menschen entwürdigt, weil sie nicht selbst entscheiden durften, ob sie „einen schweren Verlauf“ wollen oder nicht. Es wiederholt sich – mit der Würde des Menschen.

  • Könnte es nicht auch verschwörungstheoretisch möglich sein, dass ein sogenannter „Fritz Biden“ als mutmaßlich demnächst Kanzlernder präsentiert wurde?
    Und dann ebenso ganz andere Gestalten die Marionette vorführen?

  • Er hätte in der AFD eine sichere Karriere als Spitzenpolitiker und könnte sich dort verwirklichen…. Nur Mut Herr Linnemann!

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