Werbung:

Vizekanzler

„Trage die Verantwortung, dass es im zweiten Wahlgang funktioniert hat“ – Klingbeil irritiert mit kryptischem Satz

Der neue Vizekanzler Lars Klingbeil hat mit einem kryptischen Satz zur Kanzlerwahl irritiert. Er „trage die Verantwortung dafür, dass es im zweiten Wahlgang funktioniert hat.“ Zuvor hieß es, dass die SPD geschlossen für Merz gestimmt hatte.

Werbung

„Ich hätte mir das im ersten Wahlgang gewünscht“, sagte Vizekanzler Lars Klingbeil am Dienstagabend im ARD-Brennpunkt in Bezug auf die zunächst gescheiterte Kanzlerwahl von Bundeskanzler Friedrich Merz und behauptete: „Ich trage die Verantwortung dafür, dass es im zweiten Wahlgang funktioniert hat“. Er will den Abgeordneten beider Fraktionen klargemacht haben, dass es nicht um einzelne Personalentscheidungen gehe, sondern um die Stabilität der Regierung in der schwierigen Lage, in der sich Deutschland aktuell befindet.

Nach dem ersten Wahlgang hatte Klingbeil noch gegenüber Reuters behauptet: „Wir gehen bei uns von voller Zustimmung aus. Gefehlt hat auch niemand.“ An der SPD kann es laut dem Parteichef also eigentlich nicht gelegen haben. Auch andere SPD-Politiker, etwa die EU-Abgeordnete Katharina Barley, hatten das gleiche verlautbaren lassen. Mit der Aussage im Brennpunkt widerspricht Klingbeil sich, so erscheint es zumindest, selbst.

Delivered by AMA

Das Debakel war historisch: Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik wurde ein designierter Bundeskanzler nicht im ersten Wahlgang gewählt. 316 Stimmen waren erforderlich. Union und SPD kommen im neuen Bundestag zusammen auf 328 Sitze, letztlich stimmten jedoch nur 310 Abgeordnete für Merz.

Nach dem Scheitern entbrannten Spekulationen, aus welcher Fraktion die Abweichler kamen und um wen es sich handelte. Ob Klingbeil mit seiner Ansage auf Abgeordnete der Union Einfluss nehmen konnte, darf stark angezweifelt werden. Auch Merz soll sich nach dem Scheitern an seine eigene Fraktion gewandt und betont haben, dass es nicht um ihn, sondern um die Stabilität der Demokratie gehe.  

Im zweiten Wahlgang, der am Dienstag überhaupt nur mit einem Bruch des Unvereinbarkeitsbeschlusses der Union gegenüber der Linkspartei möglich war (Apollo News berichtete), stimmten schließlich 325 Abgeordnete für die Kanzlerschaft von Friedrich Merz. Merz selbst sprach nach dem Debakel von einem „ehrlichen Tag“, er habe „keine Zweifel, dass nach diesem Tag heute die Koalition vertrauensvoll zusammenarbeiten wird.“ 

Lesen Sie auch:

Ob das Scheitern des ersten Wahlgangs als Denkzettel für Merz und Klingbeil oder ob er als gezielter Sturzversuch des Unions-Vorsitzenden gedacht war, bleibt offen. Sicher ist nur, dass sich eine Regierung noch nie unter solch fragilen Umständen ins Amt gezittert hat. Das Beinahe-Scheitern einer scheinbaren Formalität wirft die Frage auf, ob die Koalition stark genug ist, tatsächliche Hürden der Politik zu meistern. 

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten. Bitte haben Sie Verständnis, dass es ggf. zu längeren Bearbeitungszeiten kommt. Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

32 Kommentare

  • Der hat seinen Ego nicht im Griff. Wird noch lustig.

  • Habeck war nur unfähig, jetzt haben wir einen der brandgefährlich ist!

    50
  • Ich war gestern der Meinung dass das von Klingbeil eingefädelt wurde, um seine Macht zu demonstrieren und die Linken mit ins Boot zu holen. Und dieser Meinung bin ich auch heute noch.

    31
  • Das bestätigt: Das Ding war von Links geplant. Antifa-Klingbeil am Werk. Wenn er da aber mal nicht die Rechnung ohne die kümmerliche Verankerung der Union im Bürgertum gemacht hat. Wenn sie mit der Linken dürfen, dann ist es einfacher auch mit uns zu arbeiten.
    Wäre auch richtig so: Keine Brandmauern, nicht nach links, nicht nach rechts. Das ist genau meine Berliner Republik von der ich schon seit 8 Jahren spreche, damals mit 18 noch als SPDler.

    24
  • Egal wer es war der Kanzler 2.Klasse wird aufpassen müssen das sie ihn bei nächster Gelegenheit nicht wieder in den Rücken fallen.
    Wird bestimmt noch sehr Amüsant mit dieser Schuko.

    20
  • Gestern haben in geheimer Kanzlerwahl im 1ten Durchgang 18 Abgeordnete gegen Merz gestimmt !! Heute bei der SPD Fraktionswahl haben genau 18 SPD ler gegen Miersch gestimmt und wer denkt da an Zufall ? Für mich „Gesichert KEIN Zufall“ !!!!

  • >>Auch Merz soll sich nach dem Scheitern an seine eigene Fraktion gewandt und betont haben, dass es nicht um ihn, sondern um die Stabilität der Demokratie gehe.<<

    Dem Merz geht es nur um Merz und sonst um gar nichts. Wenn es die letzte Möglichkeit gewesen wäre, um Kanzler zu werden, dann hätte der auch die sog. Brandmauer zur AfD eingerissen. Dieser Mann ist das Gesicht der moralische und intellektuellen Bankrotterklärung dieses Landes.

  • Ich, ich, ich…..ein ganz Gefährlicher.
    Wenn Macht in die falschen Hände gelangt……

  • Klingt sehr vertrauenswürdig, die Koalition steht unter einem guten Stern. Zwei Wahlgänge, Kanzler mit Hilfe der Linkspartei. Wird bestimmt spannend.

  • Der Klingbeil wird genauso schnell wieder von der Bildfläche verschwinden wie er aufgestiegen ist.
    Wenn das Volk erstmal durchschaut hat mit wem sie es da zutun hat ist er erledigt.
    . In einer bemerkenswerten Interview-Szene erklärt Klingbeil seinen Weg an die Parteispitze: „Ich hab angefangen mit Politik, weil ich mich gegen Rechts eingesetzt habe … bei uns in der Antifa mit aktiv gewesen bin.“

  • Vielleicht war das ja wieder so ein Klingbeil-Manöver, um den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU gegenüber der Linken aufzuweichen. Ich hoffe jedenfalls, dass Merz mit Klingbeil und der SPD genauso umgeht wie mit seinen eigenen Wählern.

  • Jetzt wissen auch die Linken, dass sie mit Merz machen können was sie wollen.
    Wenn Merz die Linke bei Abstimmungen braucht, wird der Knochen, den er den Linken hinwerfen muss, jedes mal größer werden.

  • Und an dem bleiben wir nun – wenns blöd läuft – 4 Jahre kleben. 🙁

  • Was mich etwas stutzig gemacht hat, war nach den Besprechungen die Aussage, dass man sich sicher sei, dass es diesmal erfolgreich sein würde.

    Wie kann man sich vor einer erneuten Wahl plötzlich sicher sein?

    Dies deutet meiner Meinung nach darauf hin, dass es Absprachen gab und andere Parteien vielleicht bei der geheimen Wahl ausgeholfen haben.

  • Eben durch und durch ein echter neoschistischer Prolet.

  • Daran gab es nie einen Zweifel.
    Die Deals dafür werden uns häppchenweise aufgetischt.

  • Ja, das kann noch lustig werden mit dem Fallbeil. Aber gerettet hat den Merz die AfD. Baumann hat es im Interview angekündigt, dass es am Dienstag auf jeden Fall eine neue Regierung gibt, damit Deutschland handlungsfähig ist. Das Fallbeil, dieser falsche Hund, hat auf Rot-rot-grün gesetzt. Sozis haben schon immer falsch gespielt!

  • Laut des Parteichefs… Deutsche Sprache schwere Sprache…

  • Wo soll der Widerspruch sein?
    Klingbeil redete BEIDEN Fraktionen ins Gewissen.

    Zudem ein müßiges Thema, da geheime Wahl. Nur typisch deutsche (Debatten)mentalität. Der Michel kümmert sich gerne und besonders eifrig um den gordischen Knoten. Recht haben um jeden Preis. Das sinnlose Thema wird Goethes Erben noch Jahrzehnte beschäftigen und jeder weiß immer was.

    -23

Werbung