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Radiant Energy Group

Studie widerlegt Bundesregierung: Deutsche AKWs könnten schnell wieder ans Netz genommen werden

Eine Studie der Radiant Energy Group aus Chicago ergibt, dass die abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland innerhalb weniger Jahre wieder ans Netz gehen könnten. Man könnte so schnell Strom im Wert von Milliarden Euro erzeugen.

Wenn die Atomkraftwerke wieder ans Netz gehen, würde das Deutschlands Wirtschaft helfen (Symbolbild)

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Eine neue Studie der Radiant Energy Group aus Chicago belegt, dass ein Teil der abgeschalteten deutschen Atomkraftwerke wieder ans Netz gehen könnte. Das Atomkraftwerk Brokdorf könnte demnach für weniger als eine Milliarde Euro bis Ende 2025 wieder ans Netz gehen. Bis 2028 könnten die Atomkraftwerke Emsland und Grohnde wieder laufen, da hier der Rückbau gerade erst begonnen hat. Und noch sechs weitere Kraftwerke könnten bis 2032 wieder Strom produzieren. So könnte innerhalb von zwanzig Jahren Strom im Wert von 190 Milliarden Euro erzeugt werden. Es könnte eine zusätzliche Kapazität von vier Gigawatt entstehen. 

Die Studienautoren verweisen auf die schlechte wirtschaftliche Situation in Deutschland. Das BIP schrumpfte das zweite Jahr in Folge: 2023 um 0,3 Prozent, dieses Jahr wird ein Rückgang von 0,2 Prozent erwartet. Seit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke musste Deutschland 2023 zudem neun Terawattstunden importieren. Dieses Jahr betrugen die Importe bisher 23 Terawattstunden.

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Eine Grafik in der Studie zeigt, dass Deutschland bis auf wenige Ausnahmen von 2011 bis zur Abschaltung der Atomkraftwerke 2023 größtenteils Strom exportiert hat. Seit der Abschaltung sind die Importe jedoch drastisch gestiegen. Ein Großteil des importierten Stroms stammt aus Frankreich, der Schweiz und Belgien, wo Kernenergie ein wichtiger Teil der Energieversorgung ist. 

Die untersuchten Kernkraftwerke werden in vier Kategorien unterteilt:

  • Kategorie 1: Es wurden noch keine bedeutenden Rückbauarbeiten durchgeführt.
  • Kategorie 2: Teile des Dampferzeugungssystems und der Turbinen wurden bereits demontiert, Ersatzteile müssen gekauft werden. 
  • Kategorie 3: Die meisten nuklearen Großkomponenten wurden ausgebaut. 
  • Kategorie 4: Das Reaktorgebäude ist entkernt, teilweise oder ganz abgerissen. 

Bei fünf Kernkraftwerken müsste im Einzelnen entschieden werden, ob eine Wiederinbetriebnahme möglich ist. In der Kategorie 4 sind 16 Werke. In diesen Fällen ist eine erneute Inbetriebnahme unmöglich, es käme nur ein Neubau infrage. Die Kategorie 2 umfasst die Werke Grohnde, Gundremmingen B & C, Isar 2, Krümmel, Neckarwestheim 2 und Philippsburg 2. Die Wiederinbetriebnahme würde vier bis acht Jahre dauern und drei Milliarden Euro kosten. 

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Alle Werke, die sich im Rückbau befinden, verfügen laut der Studie noch über ihre Betriebsgenehmigung. Allerdings besagt Paragraf 7 des Atomgesetzes, dass eine gewerbliche Erzeugung von Atomstrom verboten ist. Ob Betriebsgenehmigungen erneut ausgestellt werden müssten, ist offen. Neben den politischen Hindernissen sieht die Studie die Wiedereinstellung von Arbeitskräften als zweitgrößtes Problem für eine Wiederinbetriebnahme. Die erneute Schaffung von Brennstoff wird als problemlos angesehen. Brennstäbe für Kernkraftwerke der Kategorie 2 können angesichts der Zeitspanne von mindestens drei Jahren für den Neustart ohne Probleme geliefert werden. 

Die Studie betont, dass vor der möglichen Wiederinbetriebnahme eine Änderung des Atomgesetzes nötig ist. Dazu braucht es eine einfache Mehrheit im Bundestag. Die Studienautoren bezeichnen den Wiedereinstieg in die Atomkraft als „technisch machbar und volkswirtschaftlich sinnvoll”. Doch es ist nicht zu erwarten, dass die aktuelle Minderheitsregierung auf die Studienergebnisse eingehen wird.

Bereits 2023 forderte die Radiant Energy Group in einer Studie die Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke. In einer Antwort auf die Anfrage des AfD-Politikers Steffen Kotré, was die Bundesregierung von den Studienergebnissen halte (Drucksache 20/8008), antwortete der Bundestag, dass die Studienergebnisse „bekannt“ seien. Weiter heißt es, dass sie angesichts der Grundsatzentscheidung für den Atomausstieg aber „irrelevant“ seien.

Eine Umfrage der Radiant Energy Group ergab, dass 67 Prozent die Nutzung von Kernenergie in Deutschland zur Stromerzeugung befürworten. 42 Prozent befürworten den Bau neuer Anlagen. Nur 23 Prozent der Befragten sind für einen Ausstieg aus der Atomenergie. 

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