„Gute Erfahrung“
Scholz sieht Chancen auf Wiederwahl bei „60 Prozent“
Olaf Scholz weist die gegen ihn erhobenen Rassismusvorwürfe in einem Interview mit dem Spiegel zurück. Zudem gibt er sich optimistisch für eine Wiederwahl – seine Chancen sieht er bei 60 Prozent. Im Gespräch verteidigt er seine Kritik an der FDP und warnt vor einer schwarz-blauen Mehrheit.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich im Spiegel-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen zu den Rassismusvorwürfen, die der Focus in einem Bericht gegen ihn erhoben hatte. Man könne ihm alles „vorwerfen, aber ganz sicher nicht“, dass er „Rassist“ sei. Neben den Vorwürfen ging es in dem 60-minütigen Gespräch auch um Scholz‘ Chancen auf eine mögliche Wiederwahl als Kanzler. Die Chancen hierfür sieht der Kanzler bei „60 Prozent“.
Auf die Frage, ob er Chialo als „Hofnarr“ bezeichnet habe, erklärte Scholz: „Klar, das habe ich gesagt und das habe ich auch schon öfter und auch zu anderen gesagt.“ Daher sei „dieser Zusammenhang, der da hergestellt wird“, „an den Haaren herbeigezogen“. Das Magazin berichtete über einen „rassistischen Aussetzer“ des Kanzlers gegenüber dem schwarzen CDU-Politiker Joe Chialo. Er habe die Äußerungen niemals in Zusammenhang mit Chialos Hautfarbe gebracht. Er sei „aus allen Wolken gefallen“, nachdem er von dem Bericht erfahren habe.
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Der Vorwurf mache ihn „persönlich sehr betroffen“. Zudem betonte er seine Wertschätzung für den CDU-Politiker und äußerte Bedauern, „wenn dieser die Aussage auf sich bezogen“ habe. „Nur gesagt, habe ich das, was da gemeldet worden ist, eben nicht“, so Scholz weiter. Joe Chialo selbst hält sich bisher mit einer eigenen Stellungnahme zurück. Ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung bestätigte zwar, dass Chialo über den Vorgang informiert sei, er wolle sich jedoch nicht weiter dazu äußern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll am Abend ein Telefonat zwischen Scholz und Chialo stattfinden, um den Vorfall direkt zu klären. Informationen zu diesem Gespräch gibt es bislang nicht.
Zuvor hatte Scholz den Medienanwalt Christian Schertz beauftragt, presserechtlich gegen den Focus vorzugehen. Die „presserechtlichen Schritte“, die Schertz nun einleiten will, beziehen sich auf einen Absatz des Artikels. Konkret wirft man dem Focus vor, Scholz Worte in den Mund gelegt zu haben.
Laut dem Anwalt habe der Bundeskanzler die „Formulierung ‚der Schwarze‘“ „zu keinem Zeitpunkt getätigt“. Diese „der Wahrheit zuwider untergeschobene Ergänzung“ gebe Scholz‘ Aussage einen rassistischen Bezug und verletze „die Persönlichkeitsrechte von Olaf Scholz in hohem Maße“. Man werde gegen „die weitere Verbreitung dieses Aussagegehalts“ vorgehen und „Ansprüche auf Widerruf und Gegendarstellung geltend machen“.
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Scholz resümierte auch das Ende der Ampelkoalition. Dass er im November den FDP-Chef Lindner „kleinkariert“ genannt hat, empfindet Scholz auch heute noch als anständig, erklärte er auf eine Frage des Moderators. Die Pläne der FDP, die Regierung zu sprengen, würden ihm auch heute noch zeigen, dass seine Formulierung „zutreffend“ war. Er sei „immer noch sehr irritiert über das Vorgehen“ der FDP. Dieses könne er nicht mehr als „konstruktiv“ bezeichnen. Er habe seinen „ganzen Urlaub“ im Sommer damit zugebracht, „Verhandlungen über den Haushalt zu führen“, der laut Scholz „schon fertig“ war.
Die Abstimmung der Union mit der AfD empfand Scholz als „Wortbruch“, für ihn sei dies „sehr schlimm“ gewesen. Bei der Bundestagswahl ginge es darum, „eine schwarz-blaue Mehrheit zu verhindern“, damit „niemand in Versuchung“ gerate. Scholz habe immer wieder versucht, „eine Verständigung über Migrationsthemen“ zu erwirken. Diese sei jedoch immer wieder an der Union „gescheitert“.
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Es ist egal, wer aus den Altparteien Kanzler wird, es sind alles Anhänger der Globalsten. Nur die AfD wird die Zustände hier im Land verändern!
Herr Scholz ich sehe Ihre Chancen auf eine Wiederwahl eher bei 0,6% und selbst das erscheint mir etwas zu optimistisch.
Er nennt Leute hin und wieder mal Hofnarr und hält sich selbst natürlich für unfehlbar.
Was hat er denn heute wieder in seinen Kaffee rein gerührt.
„…und warnt vor einer schwarz-blauen Mehrheit.“
Warum wohl? Futtertröge im Gefahr? Rot/Grün nur Opposition?
Und Merz lässt sich richtig verarschen von den 🤡
Blau/Schwarze Regierung will die Mehrheit. Punkt!
Hofnarr der CDU das ist eine Rücktritt wert.
Ich glaube, dass diese Regierung Rot und Grün Aliens sind. Ansonsten kann man das aus Menschlicher Perspektive nicht mehr erklären.
Hmmm., der ehemalige Finanzminister unter Merkel beweist hier wie seine Rechenkünste/Matheskills ausgereift sind. Nimmt man noch das „ausgestrahlte“ Vertrauen sowie Sympathie kommt man nach Adam Ries unter Cannabiseinfluss auf diese 60%.
Lol
Ragebait für Rentner.
Weltfremd und inkompetent vor der Wahl, während und auch danach.
Sicher hat er das schon vergessen, dass er ein – mMn – abgehalfterter Versager ist. Und dass seine Partei im Sinkflug ist.
Satire:
Dank seiner Vergesslichkeit lernt er Saskia Esken jeden Tag neu kennen.
Das gönn´ ich ihm von Herzen!
Es hiess ja, dass fünf von vier Grünen nicht rechnen können… aber jetzt das gleiche Phänomen bei der SPD? Mit Zahlen haben die es ja nicht so, ausser wenn andere zahlen…
Ich glaube die Chance auf Wiederwahl ist bei Helmut Schmidt wesentlich höher als bei Scholz. Und Helmut Schmidt ist immerhin schon tot.
Nee, der hat den schwarzen Peter gezogen. Ist durch.