Werbung

Britische Wahlen

Schock für Sunak: Nigel Farages Partei erstmals vor Tories

Kurz vor den Wahlen klettert Nigel Farages Partei immer weiter nach oben und überholt jetzt die krisengeplagten Konservativen, deren Platz er jetzt einnehmen will: „Wir sind jetzt die Herausforderer von Labour“, erklärt Farage.

Werbung

Weniger als drei Wochen vor den britischen Wahlen zum Unterhaus hat die Reform Party von Brexit-Verfechter Nigel Farage nun erstmals in Umfragen die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak überholt. Die vor fünf Jahren damals noch als „Brexit Party“ gegründete Partei liegt damit vor den Tories, die seit fast 200 Jahren in der britischen Politik sind und sie im vergangenen Jahrhundert meist dominierten.

Jetzt könnten sie auf Platz drei rutschen. Durch das britische Mehrheitswahlsystem könnte der Niedergang bei Abgeordnetensitzen dabei noch desaströser ausfallen, da so konservative Stimmen auf mehrere Parteien aufgeteilt werden und die in Umfragen führende Labour-Partei noch einfacher Wahlkreise gewinnen könnte. Dementsprechend attackierte Penny Mordaunt, die Fraktionschefin der Konservativen, am Donnerstagabend Farage in einer Debatte auch als „Labour-Helfer“.

Der schoss zurück gegen die Tories: „Was den Vorwurf des Labour-Helfers angeht: Wir liegen in den nationalen Umfragen jetzt vor Ihnen. Eine Stimme für Sie ist jetzt tatsächlich eine Stimme für Labour.“ Wenn sich das Stimmungsbild auch in anderen Umfragen und vor allem den Wahlkreisen bestätigt, hat er damit einen Punkt.

Auf einmal entsteht jetzt eine Dynamik des taktischen Wählens, die die Tories noch weiter herunterziehen könnte. War früher das Argument jede Stimme für die Kleinpartei Reform würde die Tories in entscheidenden Wahlkreisen so herunterziehen, dass dort der Labour gewinnt, sieht das Argument jetzt genau andersherum aus: Jetzt sind die Tories auf einmal die „Kleinpartei“, die Reform den Sitz an Labour kosten könnte.

Auch interessant:

Ein solcher Trend könnte den Absturz der Konservativen, denen bereits droht, nur ein Zehntel der Sitzanzahl verglichen mit Labour zu erhalten, noch dramatisch weiter eskalieren. Farage jedenfalls pocht jetzt auf eben jenes taktische Wählen, das bisher das stärkste Tory-Argument gegen ihn war.

„Tatsächlich führen wir die Konservative Partei in jeder einzelnen Region außer Schottland an“, rühmte er sich in der Debatte. „Das ist der Wendepunkt. Die einzige verschenkte Stimme ist jetzt eine Tory-Stimme. Wir sind jetzt die Herausforderer von Labour und wir sind auf dem Weg nach oben.“

Werbung