Terror auf Weihnachtsmarkt
Nach Magdeburg-Anschlag: Führende Unionspolitiker fordern Vorratsdatenspeicherung
Führende Unionspolitiker fordern nach dem Terroranschlag von Magdeburg die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, insbesondere die Speicherung von IP-Adressen. Gleichzeitig sagen sie aber auch, dass man Terroranschläge nicht verhindern kann.
Am Sonntag fordern zwei führende Unionspolitiker, dass in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung eingeführt werden soll. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU-Fraktion im Bereich Innen und Recht, Andrea Lindholz, erheben diese Forderung als Reaktion auf den Terroranschlag in Magdeburg am Freitag. Lindholz sprach mit Welt TV, Frei sprach mit Tagesschau24.
„Ich glaube, man darf nicht den Eindruck erwecken, dass man solche Attentate wird vollständig verhindern können – das wird nicht gelingen”, sagte Frei bei seinem Interview bei der Tagesschau. „Natürlich kann das in einer offenen und freien Gesellschaft passieren.” Zuvor hatte er mehr Kompetenzen für die Polizei, für den Verfassungsschutz und Nachrichtendienste gefordert. Konkret sprach er sich für die „biometrische Gesichtserkennung an Gefahrenorten” aus und auch für Telekommunikationsüberwachung sowie „die Onlinedurchsuchung für den Verfassungsschutz”.
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Vor allem gehe es um die „IP-Adressenspeicherung”, so der CDU-Politiker. Der Moderator wandte ein, dass eine IP-Adressenspeicherung im Falle von Magdeburg nichts genützt hätte. Denn die öffentlich zugänglichen Quellen hätten beim Terroranschlag von Magdeburg „ausgereicht”. Frei antwortete, dass man alles tun müsse, um die Behörden in die Lage zu versetzen, „die Menschen bei uns im Land wirkungsvoll zu schützen”. Dann sagte er einschränkend, dass man Terroranschläge nicht vollständig verhindern könne.
Frei warnte davor, dass der Anschlag „missbraucht” werde für „Debatten, die eben nicht weiterhelfen, die nicht zu mehr Sicherheit führen”. Auch Andrea Lindholz, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bereich Innen und Recht aus der CSU forderte die Vorratsdatenspeicherung. Gegenüber Welt TV sagte sie, dass die Forderung nach einer Vorratsdatenspeicherung keine „alleinige Unionsforderung” sei, sondern „Staatsanwälte, Bundespolizei, aber auch die Innenministerin selbst” hätten sich dafür ausgesprochen.
Sie bezeichnete die „IP-Adressenspeicherung, die uns der Europäische Gerichtshof jetzt möglich macht” als „gutes Mittel” für die Sicherheitsbehörden. Dann könnte man im Fall des Anschlags von Magdeburg zurückschauen, mit wem der mutmaßliche Täter Kontakt hatte. Ein solches Handeln der Behörden könnte „auch im Vorfeld” ermöglicht werden, wenn man eine „kritische Lage” sehe.
Da Innenministerin Nancy Faeser sich für die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen hatte, forderte die CSU-Politikerin Lindholz nun bei Welt TV, dass „einzelne Fraktionen ihre ideologischen Ansichten zurückstellen, weil es geht um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, die wir niemals 100 Prozent, aber bestmöglich gewährleisten müssen”.
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Natürlich, 10 Jahre lang war der Typ auffällig und nun kommt ein Versagerpolitiker daher, mit solchen Forderungen, die alle nur darauf abzielen, die AfD zu verbieten und noch mehr dubiose Gestalten einzuschleusen.
Ja, ist klar. Man möchte dieses schreckliche Ereignis gleich wieder ausnutzen, um weitere Bürgerüberwachung einzuführen. Never waste a good crisis.
Hier wird reflexartig eine Terrortat von der Überwachungslobby missbraucht. Vorratsdatenspeicherung trifft nur wieder anlasslos die Allgemeinbevölkerung, die dann bei Bedarf noch konsequenter wegen angeblicher Politikerbeleidigung drangsaliert werden kann. Mit Vorratsdatenspricherung hätte die Tat von Magdeburg weder verhindert, noch schneller aufgeklärt werden können. Die Ankündigungen des mutmaßl. Täters auf seinem mutmaßl. X-Profil waren offen einsehbar für die Behörden. Dritte haben die Behörden ausdrücklich vor der Person gewarnt. Hat keinen interessiert. Sind halt mit politischen Verfolgung Andersdenkender ausgelastet. Deshalb auch Vorratsdatenspeicherung.
Wird dieser schreckliche Anschlag damit nicht instrumentalisiert, um den sehnlichen Wunsch nach weitergehender Bespitzelung der Bürger zu befeuern? Schämt Euch ! Es gab doch anscheinend zahlreiche Hinweise und Warnungen, die allesamt missachtet wurden. Warum wurde denen nicht nachgegangen?
Wie lenkt man am besten vom eigenen und jahrelangen Versagen ab? Genau so!
Meine Güte, die Daten wurden den Behörden sogar zugeschoben, von Bürgern und von ausländischen Nachrichtendiensten.
Passiert ist nichts. Was soll das bringen?
Es wird von Tag zu Tag bekloppter!
Was bringt eine Vorratsdatenspeicherung, wenn schon heute Behörden völlig überfordert sind, Hinweisen auf mögliche Straftaten nachzugehen? Offensichtlich hat es auch in diesem Falle mehrfach Warnungen vor dem Mann gegeben. Und wie oft hat man schon gehört: der Täter war polizeibekannt.
Geht es vielleicht eher darum, aufmüpfige Bürger zu entdecken?