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Im Bundestag

„Millionenfache Remigration“: Ex-AfD-Politiker Helferich hält Rede als „Talahon“

Der fraktionslose Abgeordnete Matthias Helferich, ehemals AfD, erschien im Bundestag in der Aufmachung eines „Talahons“ am Rednerpult – mit engem Trainingsanzug, Gucci-Bauchtasche und Goldkette. Er forderte „millionenfache Remigration statt Talahon“.

Matthias Helferich, fraktionsloser Abgeordneter, während seiner Rede im Bundestag (Quelle: X).

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Der fraktionslose Abgeordnete Matthias Helferich hat am Donnerstag, als sogenannter „Talahon“ verkleidet, eine Rede im Bundestag gehalten. Er erschien in einem hautengen Trainingsanzug und einer Bauchtasche in Gucci-Optik am Rednerpult. Dazu trug er eine Goldkette. Am Ende der Rede forderte er „millionenfache Remigration statt Talahon“.

„Talahons“ beschreibt einen bestimmten Stereotyp junger Männer – meist mit Migrationshintergrund –, die in Designerkleidung und mit auffälliger Sprache mittlerweile an vielen Orten das Stadtbild prägen. Der Begriff ging in den sozialen Medien viral und hat nun den Weg in den Bundestag gefunden. Der Auftritt des ehemaligen AfD-Abgeordneten fand im Rahmen einer Debatte über einen Antrag der Unionsfraktion mit dem Titel „Kein Erwerb der Staatsbürgerschaft bei nur vorübergehendem Schutz in Deutschland“ statt.

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Helferich begann seine Ansprache mit den Worten: „Herr Präsident, ich habe dein Land erobert. Ich gehöre zum System. Alles gehört mir“, womit er bereits die Stellung des „Talahons“ illustrieren wollte. Weiter zitierte er vermeintliche Aussagen junger Migranten: „Es liegt mir alles unter den Füßen“ – das zumindest „feixt ein junger Migrant in die Kamera und freut sich in den sozialen Medien über seinen neuen Pass“, meint Helferich.

„Schaut mal, was ich hier habe, frisch aus der Berliner Bundesdruckerei. Ich kriege jetzt so viele Kinder und alle werden deutschen Pass bekommen und trotzdem Ausländer sein“, zitiert der Politiker eine junge Migrantin. Helferich resümiert: „Talahons wie er und Chayas wie sie spucken auf ihre Integrationskurse. Sie verachten Ihre migrationspolitische Inkompetenz und Impotenz. Sie wollen den deutschen Pass, unser Geld, aber eben nicht Teil unserer Kultur werden.“

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Der Abgeordnete schließt seine knapp einminütige Darbietung mit harscher Kritik an der CDU- und CSU-Fraktion. Gegen die unkontrollierte Einwanderung würde es nicht helfen, „ein bisschen am Staatsbürgerschaftsrecht herumzudoktern“. Mit dem eingebrachten Antrag fordert die Unionsfraktion die Bundesregierung auf, den Aufenthalt von Schutzsuchenden nicht länger als die für den Staatsbürgerschaftsantrag notwendige Aufenthaltsdauer in Deutschland zu werten.

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Im Juni trat ein neues Staatsbürgerschaftsrecht in Kraft. Das reformierte Gesetz, das nun die Mehrstaatigkeit generell erlaubt und die Wartezeit für eine Einbürgerung von acht auf fünf Jahre verkürzt, sorgt bereits für erhebliche Verwaltungsherausforderungen (Apollo News berichtete). Auch bei AfD und CDU traf die Reform auf harten Widerspruch.

Helferich, der im Juli 2024 aus der AfD ausgeschlossen wurde, gilt ebenfalls als scharfer Kritiker der Neuerungen. Der 35-Jährige wurde damals aus der Partei ausgeschlossen, nachdem das AfD-Schiedsgericht in Düsseldorf dem nordrhein-westfälischen Landesvorstand in einem Verfahren gegen Helferich recht gegeben hatte. Helferich soll Kontakte zu Altnazis gepflegt, Migranten indirekt als „Viecher“ bezeichnet und Parteimitglieder bedroht haben. In einem nicht öffentlichen Facebook-Chat hatte er sich 2017 als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnet.

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