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Ampel-Vorhaben

Neues Staatsangehörigkeitsrecht: Ämter warnen vor Überflutung mit Einbürgerungen

Ab Donnerstag tritt das neue Staatsbürgerschaftsrecht der Ampel in Kraft. Die Kommunen warnen bereits vor einer Flut an Einbürgerungen. Viele Flüchtlinge, aber auch länger hier lebende Türken, die nun ihren ursprünglichen Pass auch behalten können, werden jetzt wohl entsprechende Anträge stellen.

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Mit dem Inkrafttreten des neuen Staatsbürgerschaftsrechts am kommenden Donnerstag sehen sich deutsche Kommunen mit einer Flut von Einbürgerungsanträgen konfrontiert. Das reformierte Gesetz, das nun die Mehrstaatigkeit generell erlaubt und die Wartezeit für eine Einbürgerung von acht auf fünf Jahre verkürzt, sorgt bereits im Vorfeld für erhebliche Verwaltungsherausforderungen.

Reinhard Sager, Präsident des Landkreistags, äußerte sich gegenüber der FAZ besorgt über eine drohende Überforderung der Ämter. Laut Sager müssten „Einbürgerungswillige“ zunächst „viel Geduld mitbringen“. Denn die Ämter seien „ohnehin schon“ stark belastet. Die „hohe Zahl“ von erwarteten „Neuanträgen“ wird die Einbürgerungsverfahren „zunächst verlangsamen, statt sie zu beschleunigen.“

Das neue Gesetz ermöglicht eine Einbürgerung unter erleichterten Bedingungen. So müssen die neuen Bürger ihren alten Pass nicht mehr abgeben. Migranten, „die sich besonders gut integriert“ hätten, könnten „bereits nach drei Jahren“ mit einer Einbürgerung rechnen, erklärte das Bundesinnenministerium eine weitere Änderung am Dienstag. Laut Aussagen des Städte- und Gemeindebundes wird sich durch die Möglichkeit der Mehrstaatlichkeit die Zahl der Anträge vervielfachen. Viele der Flüchtlinge, die in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen, streben nun nach acht Jahren Aufenthalt die Einbürgerung an.

Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärt der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoğlu, dass „mit 50.000 Anträgen pro Jahr“ rechnen würde. Viele Türken hätten „verinnerlicht“, dass es eine „dass es eine doppelte Staatsbürgerschaft geben wird“. Daher werden „viele“ nun „so schnell wie möglich einen Antrag“ stellen.

Doch bereits vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes laufen die Einbürgerungen in Deutschland auf Hochtouren. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland im vergangenen Jahr eingebürgert wurden, stieg auf ein Rekordhoch. 2023 wurde insgesamt 200.095 Ausländern die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt. Gegenüber 2022 bedeutet dies ein Plus von 19 Prozent.

Am häufigsten erhielten Menschen syrischer Herkunft den deutschen Pass. 75.485 Syrer wurde die Staatsbürgerschaft zuerkannt. Auf Platz zwei folgen Türken mit 10.735 Passvergaben sowie der Irak mit 10.710. Daneben wurde vielen Rumänen (7.575), Afghanen (6.520), Iranern (6.420), Ukrainern (5.910) und Polen (5.440) die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt. Gegenüber 2022 wurden 57 Prozent häufiger Iraker und 56 Prozent häufiger Syrer eingebürgert. Bei Afghanen liegt das Plus bei 55 Prozent, bei Iranern bei 34 Prozent.

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