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Motiv

Magdeburg: Hinweise auf psychische Erkrankung des Täters verdichten sich

Auch Tage nach dem Anschlag in Magdeburg wird über echte oder vermeintliche Motive des Täters diskutiert. Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen auf eine psychische Erkrankung von Al-Abdulmohsen.

Auf X (ehemals Twitter) erhielt der mutmaßliche Amokfahrer von Magdeburg eine Internetpräsenz aufrecht

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Auch mehrere Tage nach dem Anschlag von Magdeburg stehen immer noch Fragen zum Motiv des Täters, Taleb Al-Abdulmohsen, aus. Öffentlich hatte Al-Abdulmohsen immer vor einer „Islamisierung“ Europas durch Deutschland gewarnt, nun raste er mit einem Auto in den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete dabei fünf Menschen, verletzte hunderte.

Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen, dass bei Al-Abdulmohsen eine schwere psychische Erkrankung besteht. Das berichtet die dpa und beruft sich dabei auf Sicherheitskreise. Bislang wurde intensiv über ein mögliches Motiv spekuliert.

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Sollte tatsächlich eine psychische Erkrankung festgestellt werden, werden die Ermittlungen zum Anschlag vermutlich auch weiterhin durch die Behörden in Sachsen-Anhalt, nicht den Generalbundesanwalt, geführt werden. Dieser hätte im Fall eines politischen Motivs den Fall wahrscheinlich übernommen; bislang hat er das jedoch abgelehnt.

Immer mehr Details weisen zuletzt darauf hin, dass Al-Abdulmohsen sehr wohl auf dem Radar der Behörden gewesen ist, sie ihn jedoch fatal unterschätzt hätten. So wurde der mutmaßliche Amokfahrer bereits 2014 in Rostock zu einer Strafe verurteilt, nachdem er 2013 in einem Telefonat mit einer Mitarbeiterin der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern mit einem Terrorakt, der dem Anschlag auf den Boston-Marathon gleichen sollte, gedroht hatte (Apollo News berichtete).

Al-Abdulmohsen sollte erst vergangenes Jahr, nach einer Strafanzeige gegen ihn, eine Gefährderansprache durch die Polizei erhalten (Apollo News berichtete). Dies fand jedoch nicht statt, nachdem er nicht anzutreffen war. Im selben Jahr wurde Al-Abdulmohsen durch die Sicherheitsbehörden, etwa das Bundeskriminalamt und das Landeskriminalamt, in einer Gefährdungsbeurteilung als „keine konkrete Gefahr“ eingestuft (Apollo News berichtete).

Immer wieder ignorierten Sicherheitsbehörden Hinweise verschiedener Personen. Al-Abdulmohsen hatte auf seinem Account auf X (vormals Twitter) immer wieder Gewalt gegen Deutschland angekündigt. Das hatten deutsche Sicherheitsbehörden anscheinend nicht im Blick.

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