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Baden-Württemberg

Grüner Finanzminister: Thema Migration spreche „gerade für schwarz-grüne Bündnisse“

Der grüne Finanzminister Baden-Württembergs spricht sich für eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene aus. Mögliche Gemeinsamkeiten sieht Danyal Bayaz gerade in der Wirtschafts- und Migrationspolitik.

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Danyal Bayaz ist der Ansicht, dass eine ökologische Erneuerung der Wirtschaft eine "Riesenchance" für Deutschland sei.

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Der grüne Finanzminister Baden-Württembergs, Danyal Bayaz, hat sich für eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene ausgesprochen. „Ich wage sogar mal eine kühne Aussage: Die Geopolitik und das Thema Migration sprechen gerade für schwarz-grüne Bündnisse“, sagte Bayaz, der in einer Grün-Schwarzen Koalition regiert, gegenüber Welt. Mit dieser Aussage bezieht er sich auch darauf, dass schwarz-grün regierte Bundesländer wie NRW und Schleswig-Holstein im Bundesrat eine Initiative gestartet hatten, die in der Migrationspolitik einerseits mehr Begrenzung und Steuerung, andererseits aber auch die Wahrung der Humanität forderte.

Bayaz betonte mehrere Anknüpfungspunkte für eine schwarz-grüne Koalition. In der Migrationsdebatte könne man einen Konsens dafür schaffen, „ein offenes Land zu bleiben, weil unsere Wirtschaft den Zuzug braucht, und trotzdem die Grenzen der Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft […] respektieren“. Beim Klimaschutz gehe es darum, „wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben und nachhaltige Technologien [zu] entwickeln“. Das sei eine „Riesenchance“ für Deutschland.

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Mit der CDU, die sich an den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft orientiere, könne ein Ausgleich gelingen. Friedrich Merz sei „da bereits zwei Schritte weiter“ als Markus Söder, der eine schwarz-grüne Koalition nach wie vor ausschließt. 

Im Wahlkampf will der grüne Finanzminister vor allem auf Wirtschaftspolitik setzen: Das Wahlprogramm der Grünen sollte die Frage beantworten, wie man „mit einer digitalen und ökologischen Erneuerung“ neuen Wohlstand schaffen könne, anstatt bisherigen Wohlstand umzuverteilen. „Dass man mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben kann“, führt Bayaz aus, „ist heute Common Sense, auch bei Konzernchefs und Bankmanagern“. Das Wahlprogramm sollte „möglichst kurz“ sein. 

Von der Welt auf das „Besserwisser-Image“ seiner Partei angesprochen, sagte der baden-württembergische Finanzminister, dass die Partei inhaltlich durchaus richtig gelegen habe. So habe Robert Habeck als „der erste prominente Politiker“ Defensivwaffen für die Ukraine gefordert. Generell stehe die Partei in der Verteidigungspolitik „wie eine Eins, von Winfried Kretschmann bis Toni Hofreiter“. Es gehe also eher um die Vermittlung von Inhalten, „um Fragen von Attitüde und Habitus“. Anstatt „von oben herab [zu] verordnen“ sollten die Grünen die Menschen zum Mitmachen motivieren, so Bayaz. 

Zu Habecks Verhalten beim „Schwachkopf“-Vorfall befragt, sagte Danyal Bayaz: „Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen.“ „Die Menschen müssen lernen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist.“ Zugleich müsse aber die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Er selbst bringe regelmäßig rassistische Aussagen über ihn zur Anzeige, erklärt der Politiker.

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