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Staatliches Theater

Gorki-Intendantin fordert: „Demokratie gegen Teile des Wahlvolkes verteidigen“

Die Intendantin des staatlich finanzierten Gorki-Theaters ruft nach der Bundestagswahl dazu auf, die Demokratie „auch gegen Teile des Wahlvolks zu verteidigen“ – gemeint ist offenbar die AfD. Sie ruft zum zivilen Ungehorsam auf.

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Shermin Langhoff ist seit 2013 die Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters in Berlin

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Die Demokratie müsse „auch gegen Teile des Wahlvolks verteidigt werden“, behauptete die Intendantin des Gorki-Theaters in Berlin, Shermin Langhoff. Damit antwortete sie in dem Newsletter des staatlich geförderten Theaters nicht nur auf die Ergebnisse der Bundestagswahl, sondern auch auf die Kritik des Bild-Journalisten Gunnar Schupelius.

Der hatte eine bereits zuvor getroffene Aussage der Intendantin aufs Korn genommen. „Natürlich wissen wir nicht, wie sie ausgehen wird. Aber die Aussichten sind beängstigend“, hatte Langhoff noch vor der Bundestagswahl in dem Newsletter geschrieben. Damit würde sie „vor dem Ergebnis einer demokratischen Wahl“ Angst schüren, kritisierte Schupelius.

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Daraufhin wiederum reagierte Langhoff mit Unverständnis über das Vertrauen des Journalisten in demokratische Institutionen. „Wenn Leute gewählt werden, die diesen Institutionen, diesen Lebensweisen und womöglich einem Teil der Bewohner*innen des Landes an den Kragen wollen, dann schadet das der Demokratie“, hielt sie fest.

Gemeint, wenn auch nicht namentlich genannt, sind offenbar rechte Akteure – vor allem die AfD. Und deshalb sei es eben „selbstverständlich“, dass die Demokratie „auch gegen Teile des Wahlvolks verteidigt werden“ muss. Das sei sogar in Artikel 20 des Grundgesetzes, der „das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist“ beinhaltet, begründet, so Langhoff.

Dieser Artikel greift dann, wenn ein Akteur die „verfassungsmäßige Ordnung“ bedroht – diese Bestrebung muss jedoch durch das Bundesverfassungsgericht festgestellt werden. Das ist bei den in Rede stehenden Parteien bei weitem nicht der Fall. Und dennoch rief Langhoff zur Selbstermächtigung über die Wahlergebnisse auf.

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Die Äußerungen sind deshalb so brisant, weil es sich bei dem Maxim-Gorki-Theater um eine aus dem Landeshaushalt subventionierte Einrichtung handelt. Das Theater erhielt im vergangenen Jahr etwa 19 Millionen Euro vom Land Berlin, wovon etwa 16 Millionen Euro für Personalausgaben verwendet wurden. Die Höhe des Gehalts von Langhoff ist nicht öffentlich bekannt.

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106 Kommentare

  • Ich erwarte, daß sobald die AFD mitregiert, solchen Akteuren das Geld gestrichen wird, und zwar genauso kompromißlos und ohne jedwede Differenzierung, wie sich diese Personen gerade geben.

    134
  • Ich bin dafür, Subventionen für Theater u.ä. auf ein Minimum runterfahren würde. Wenn sich die Herrschaften unter Wettbewerbsbedingungen behaupten müssten, müssten sie sich dem Markt anpassen, und könnten nicht ausschließlich ihr Ego ausleben.

    130
  • Verzichtet sie auch auf 21% der staatlichen Subventionen für das Theater?

    123
  • Wer 20% des Wählerwillens ausgrenzt und für nichtig erklärt, tötet damit die Demokratie. Aber der Begriff ist ja dehnbar. Schließlich hieß die DDR auch Deutsche DEMOKRATISCHE Republik. Das liegt wohl immer im Auge des (linksgrünen) Betrachters…

    104
  • Wow, noch so eine ‚wahre Demokratin‘ die ‚unsere Demokratie‘ verteidigen will.
    Dieses Verständnis von Demokratie ist unfassbar.

    89
  • Sofort die Staatsknete streichen.

    75
  • Gleich mal 20 Prozent das Budget kürzen würde ich sagen.
    Dann kann die Dame krakelen was Sie möchte.

  • Alle die viel Geld vom Staat zu verlieren haben sind die lautesten die gegen die AFD wettern. Ist doch klar sollte Weidel an die Macht acht kommen wird aufgeräumt aber gründlich und es wird vorbei sein mit unsinnigen Fördergeldern die unkontrolliert ins Ausland fließen oder auf Konten wo sie nicht hingehören.

  • Und deshalb sei es eben „selbstverständlich“, dass die Demokratie „auch gegen Teile des Wahlvolks verteidigt werden“ muss.

    Heißt im Umkehrschluss, dass jeder mit einer gegenteiligen Meinung mundtot gemacht werden soll. Schöne Aussichten…, ja ich warte Apollo, ist heute meine Lieblingsbeschäftigung….

    41
  • Eine zukünftige Regierung der Vernunft (und ich meine leider nicht die kommende rot-schwarze) muss dieser Anstalt die Finanzierung streichen.

    35
  • Das zweifelhaftes Demokratieverständnis erwächst aus der Begeisterung für die sozialistische „Volksdemokratie“, in der eine kleine Kaste Politiker der Einheitspartei totalitär über die entrechtet Masse herrscht.

    Die freiheitlichen Demokratie freier Bürger des BRD-Grundgesetzes ist das nicht.

  • Das Gesicht sagt ALLES!
    Mehr schreibe ich lieber nicht, denn die Meinungsfreiheit ist mir hier zu gross und beim Bademantel wüsste ich in der Eile nicht, ob ich den Blauen oder den Weissen anziehen soll!

  • Wenn ich die „Dame“ richtig verstehe: An besten schützt man die Demokratie, indem man sie abschafft?
    Wie krank ist das denn…

    30
  • Ich finde Ihre Aussagen grundsätzlich nicht falsch, aber mir kommen dabei defintiv völlig andere Personenkreise in den Sinn als hier offensichtlich gemeint sind.

  • „Unsere Demokratie“ ist astreine Meinungsdiktatur.
    Man muss beginnen klare Begriffe zu verwenden.

    Vor einiger Zeit bin ich bei den Schriften von Dietrich Bonhoeffer gelandet.
    Bei der Suche nach einer Antwort darauf, ob nun eigentlich Dummheit oder Boshaftigkeit schlimmer und gefährlicher ist.

    25
  • Ah ha Demokratie ist also Meinungen und Wählern ausgrenzen!
    Das sind aber Zeichen von Diktaturen!
    Somit verwirkt dieses Theater alle Staatlichen Zuwendungen und sollte sich dem Markt stellen.
    Da wäre ich dann mal gespannte ob sie 20% mögliche Zahler ablehnen würden?

  • Untergräbt das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie und verunsichert die Bürger. Staatsabträgliche und aufwiegelnde Äußerungen – sollte eigentlich das Innenministerium tätig werden. Hausdurchsuchung zur Sicherstellung von umsturzvorbereitendem Material.

  • Wenn ich diese Person sehe, sehe ich den ganzen fauligen Staatsapparat.

  • Es wird spannend wenn sich Millionen AFD Wähler zeitgleich entscheiden gegen Ihre Ausgrenzung und für Ihre Rechte z.B. in den Generalstreik zu treten.
    Ich höre schon „das sind doch nur Arbeitslose und Looser“.
    Da wäre ich mir nicht so sicher …

    Der Zusammenhalt in diesem Land ist so gefährdet wie nie, und viele gießen Öl in das Feuer.

    Traurig 😢

  • Es ist schon bemerkenswert, wie die Linken offenbar kein Problem damit haben, die Steuergelder von AfD-Wählern fröhlich zu verpulvern – natürlich nur für Projekte, die ihrer eigenen Agenda dienen. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die AfD-Wähler den Spieß umdrehen und dem System die Energie entziehen. Wie? Weniger arbeiten, um den steuerpflichtigen Verdienst zu minimieren. Konsum verweigern, vor allem bei großen Konzernen, die das Establishment stützen. Stattdessen könnte man Ersparnisse in Gold oder Bitcoin umschichten – Werte, die außerhalb der direkten Kontrolle des Staates liegen.
    Noch ein paar Ideen: Regional kaufen, um lokale Netzwerke zu stärken, statt die globalisierte Wirtschaft zu füttern. Oder sich auf Tauschhandel und Selbstversorgung verlegen,

  • „Gorki-Intendantin fordert: „Demokratie gegen Teile des Wahlvolkes verteidigen“

    aua aua

    Sie meint also jeden 5. !!!!!!

    🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️😑😑😑

    16
  • Es war schon bemerkenswert das es bei der BT Wahl einen Sichtschutz gab.

  • Die Dame fordert eine Zensur der Wähler. Das hat nichts mit Demokratie zu tun, ist aber bestenfalls Sozialismus.

  • Recht so! Wir Opas gegen Links fordern endlich aufstehen gegen Hass und Hetze, für sozialistische Ideologie darf es keinen Platz geben in einer freiheitlichen Demokratie.
    Ökokommunismus ist KEINE Meinung.

  • „Wenn Leute gewählt werden, die diesen Institutionen, diesen Lebensweisen und womöglich einem Teil der Bewohner*innen des Landes an den Kragen wollen, dann schadet das der Demokratie“

    1) Es heißt Bewohner.
    2) Nicht womöglich, sondern gesichert.
    3) Warum wählt sie dann diese Leute?

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