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Franziska Brantner

„Fake News im Wahlkampf stoppen”: Grünen-Chefin lobt Meldestellen und wirft YouTubern Desinformation vor

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner fordert ein stärkeres Vorgehen gegen vermeintliche Desinformation. In einem Video wirft sie YouTubern, die sich Grünen-kritisch äußern, vor, durch die Verbreitung von Falschinformationen Geld zu verdienen.

Franziska Brantner will eine stärkere Regulierung der sozialen Medien.

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Die neue Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner warnt in einem Video auf X davor, dass Desinformation den Wahlkampf beeinflussen würde. „Jetzt liegt es auch an uns, Fake News im Wahlkampf zu stoppen”, fordert sie. Ihr Video dazu ist inszeniert mit ekstatischer Geigenmusik, schnellen Schnitten, prominent hervorgehobenen Schlagwörtern – und zum Schluss ein Zitat des Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes vom Donnerstag: Es werde aktuell viel „naiv nachgeplappert […], was aus Russland kommt.” Als Gegenmittel preist sie die Ernennung von „Trusted Flaggern” wie der Meldestelle „REspect!” an. 

Brantner behauptet, russische Desinformation würden den Wahlkampf beeinflussen, ohne das konkret zu belegen. Um das zu verhindern, sei die Arbeit von „Trusted Flaggern” wichtig. „Trusted Flagger” werden von der Bundesnetzagentur ausgewählt, einer Behörde, die im Geschäftsbereich des Wirtschaftsministeriums angesiedelt ist. Meldungen von problematischen Inhalten durch „Trusted Flagger” müssen vorrangig behandelt werden und werden von den Betreibern der sozialen Medien häufig gelöscht. 

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Die Grünen-Vorsitzende sagt, dass durch YouTuber wie „Aktien mit Kopf” – der sich häufig Grünen-kritisch äußert – die Gesellschaft Schaden erleiden würde, weil die Videos auf eine maximale Reichweite ausgelegt seien und angeblich Falschinformationen enthalten würden. YouTube wäre unfähig oder nicht willens, gegen Desinformationen vorzugehen. Allein im ersten Quartal hätten YouTube 46 Millionen Meldungen zu Desinformationen erreicht. 

Nachdem sie behauptet, dass der Wahlkampf in den USA durch russische Desinformation manipuliert wurde, sagt sie: „Sein wir nicht naiv: So etwas kann auch in Deutschland passieren.” Das ist die Bilanz ihres Videos.

Genauso wie Wirtschaftsminister Habeck will sie eine stärkere Regulierung der sozialen Medien. Mit der Begründung, unliebsame Informationen über die Grünen leichter entfernen lassen zu können, hatte Robert Habeck nämlich auf dem Parteitag der Grünen eine scharfe Regulierung von X gefordert (Apollo News berichtete). 

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Die von Brantner empfohlene Meldestelle „REspect!” hat offen in einem Interview mit ARD alpha im Oktober zugegeben, dass auch strafrechtlich nicht relevante Inhalte bei den Betreibern der sozialen Medien angezeigt werden, damit diese Meldungen gelöscht werden. Wenn die Juristen, die für „REspect!” arbeiten, Posts als strafrechtlich relevant eingeschätzt werden, dann werden die Beiträge direkt beim Landeskriminalamt oder der Polizei gemeldet (Apollo News berichtete).

Wie eine Anfrage von Apollo News ergab, wurden im Oktober von der Bundesnetzagentur elf weitere Bewerbungen um die Zulassung als „Trusted Flagger” geprüft. Damit könnte es bald viele weitere Meldestellen geben, die durch ihre Arbeit stark in die Meinungsfreiheit eingreifen. Denn auch wenn die Bundesnetzagentur eine Liste mit „unzulässigen Inhalten” veröffentlicht hat, steht bei jedem Themenfeld wie Online-Mobbing, Pornographie oder „Negative Auswirkungen auf den sozialen Diskurs oder Wahlen” der Stichpunkt „Andere”, was eine weite Auslegung der Themenfelder ermöglicht (lesen Sie mehr).

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