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Demütigende Niederlage für Harris – jetzt rächt sich die Arroganz der US-Demokraten

Kamala Harris wurde als Präsidentschaftskandidatin von oben herab installiert und war wenig qualifiziert. Sie lieferte nur inhaltsleere Identitäts-Argumente und die Botschaft: Ich bin nicht Trump. Das hat nicht gereicht: Das schlechte Händchen der Demokraten hat Trump den Sieg garantiert.

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Trump ist President-elect. Der Ex-Präsident wird wieder ins Weiße Haus einziehen und verwehrt seiner Gegenkandidatin, Vizepräsidentin Harris, den Weg zur Staatsspitze. Der Sieg ist klar, deutsche Medien sind schockiert – doch das Ergebnis war erwartbar. Denn Kamala Harris hat diese Wahl eigentlich an Tag eins verloren: Die schwache Kandidatin machte Trump wieder möglich. Woran hat es gelegen? An Harris‘ Person.

Die Kandidatin war keine Sympathieträgerin, motivierte kaum jemanden. Trump motiviert Leute, er begeistert seine Anhänger, er strahlt etwas aus. Harris hingegen hat es nach ihrer Installation als Kandidatin nicht geschafft, eine Botschaft zu formulieren, die über „ich bin nicht Trump“ hinausgeht. Gefragt danach, was sie anders als Joe Biden machen würde, sagte sie in einem Interview: „da fällt mir jetzt nichts ein“. Und das ist eines der wenigen Interviews, die sie überhaupt geführt hat. Trump konnte erklären, wofür er steht – Harris transportierte vor allem, wer sie ist, und versteckte sich sonst. Doch Identitätspolitik gewinnt keine Wahlen in Amerika: Was die Demokraten eigentlich verstanden haben müssten, wurde ihnen erneut zum Verhängnis.

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Auch ihre Installation als Kandidatin, nachdem die Demokraten Präsident Biden aus dem Rennen gedrängt hatten, war alles andere als begeisternd – von oben herab wurde die Vizepräsidentin, die nie eine Vorwahl gewann und bei ihrer Kandidatur 2020 brutal verloren hatte, als Kandidatin durchgesetzt. Das Parteivolk der Demokraten wurde überhaupt nicht einbezogen, einen demokratischen Prozess zur Bestimmung der Kandidatur gab es nicht.

Grundsätzlich: Harris hat nie eine nationale Wahl gewonnen, bestritt ihre politische Karriere bis zur Vizepräsidentschaft in der notorisch linken Demokraten-Hochburg Kalifornien. Als Joe Bidens Running Mate wurde sie vor allem wegen ihres Geschlechts und ihrer afro-indischen Abstammung ausgewählt, wie interne Dokumente der Demokratischen Partei seinerzeit belegten. Ihre Vizepräsidentschaft war nicht von Erfolg geprägt – sie hatte durchgehend sehr schlechte Zustimmungswerte, als Managerin der Migrations- und Grenzkrise versagte sie vor den Augen der amerikanischen Öffentlichkeit.

Sie war Kandidatin durch Zufall, ohne viel internationales Gewicht, ohne viel Charisma. Ihr politischer Lebenslauf – sichere Senatorin in Kalifornien und identitätspolitische Eroberung des VP-Jobs – taugt nicht als Bewerbung auf den wichtigsten Job der Welt. Das haben die Wähler in Amerika auch so bewertet.

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Kein Charisma, keine gute Bilanz, ein künstlicher Hype

Barack Obama war vor seiner Wahl zwar nur Senator – aber er war zumindest ein brillanter Rhetoriker, der 2008 für viele Menschen Aufbruch und Hoffnung verkörperte. Harris strahlt davon nichts aus, und ihre Auftritte haben auch nichts mit dem sprühenden Charisma Obamas zu tun. Der Hype, den Medien und das Vorfeld der US-Demokraten nach Harris’ quasi-Ernennung zur Kandidatin aufzubauen versuchten, war künstlich und hatte wenige Tage Haltbarkeit.

Biden konnte als moderater Politiker gegen Trump siegen – Harris, die sich selbst stolz als „woke“ bezeichnete und zu „Radikalität“ aufrief, konnte auf diese Karte nicht setzen. Sie schaffte es, moderate Wähler zu irritieren, war gleichzeitig radikaleren Linken aber nicht links genug. Ein Beispiel dafür ist der Bundesstaat Michigan: Dort leben viele arabische Amerikaner, die der Biden-Harris-Regierung vorwerfen, nicht genug gegen das Sterben in Gaza zu tun und zu solidarisch mit Israel zu sein. Harris distanzierte sich im Wissen darum zuletzt auch merklich von Israel – doch es hat nicht gereicht. Viele der radikalen Linken blieben der Wahl wohl fern oder stimmten für Drittkandidaten, sodass die Republikaner im wichtigen Swing State deutlich führten. 2020 gewann dort noch Joe Biden. Generell schnitt Harris laut CNN in jedem einzelnen County der Vereinigten Staaten schlechter ab als Joe Biden.

Harris‘ Kampagne wurde zu einer Verlierer-Mischung, die die Demokraten die Wahl gekostet hat. Auch ihr Running Mate, Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz, konnte diesen Eindruck nicht abfedern. Seine Trans-Politik als Gouverneur etwa wurde im Wahlkampf erfolgreich gegen ihn gedreht und zerschoss ihm das erhoffte Image als moderater Kandidat ein Stück weit.

Die Angstmacherei gegen Trump – er sei Faschist, Möchtegern-Diktator, Rassist und Nazi – hat offenbar auch nicht bei den wichtigen Wählern verfangen. Offenbar bombardierten sich die Demokraten mit dieser Angst-Propaganda vor allem selbst. Die Parolen verhallten in der blauen Echokammer, bewegten darüber hinaus aber kaum einen Wechselwähler oder Unentschiedenen.

Identitäts-Argumente und Top-Down-Parteipolitik haben sich nun gerächt – Harris schneidet sogar schlechter als Biden ab, Trump gewinnt hingegen deutlicher als noch gegen Hillary Clinton. Fakt ist: Vor allem das schlechte Händchen der Demokraten in dieser Personalfrage hat Trump den Sieg geschenkt.

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