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Nächstes Gremium

Beratung für Bund und Länder: Alena Buyx soll Mitglied des Wissenschaftsrates werden

Die Kuratorin der Bertelsmann Stiftung und ehemalige Vorsitzende des deutschen Ethikrates, Alena Buyx, soll Mitglied des Wissenschaftsrates werden - eines Beratungsgremiums für Bund und Länder.

Alena Buyx bekommt den nächsten Posten

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Alena Buyx soll Mitglied des Wissenschaftsrates werden – das haben die Chefs der Staatskanzleien laut table.media beschlossen. Neben Buyx soll auch Jutta Almendinger Mitglied des Beratungsgremiums für Bund und Länder werden, das laut eigener Website „in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs“ berät. Laut table.media sollen die beiden Wissenschaftlerinnen vom 01. Februar 2025 bis zum 31. Januar 2028 Teil auf gemeinsamen Vorschlag von Bund und Ländern Teil des Beratungsgremiums werden. 

Alena Buyx war von April 2020 bis zum Frühjahr 2024 die Vorsitzende des deutschen Ethikrates. Zum 01. September wechselte sie als Kuratorin zur Bertelsmann Stiftung (Apollo News berichtete). Am 01. Oktober bekommt sie vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement während der Corona-Pandemie verliehen (lesen Sie mehr). Das sah vor allem so aus: die Verbreitung falscher Narrative über die Impfstoffe und die Hetze gegen Ungeimpfte.

Während der Corona-Pandemie sah Buyx eine „moralische Pflicht“, sich impfen zu lassen. „Jede Dosis muss in einen Arm“, forderte sie. Die Rückgabe von Freiheitsrechten sollte in dem Zusammenhang nur an Geimpfte erfolgen. Während ihrer Zeit als Vorsitzende änderte der Ethikrat nach Aufforderung der Bundesregierung die Meinung zur allgemeinen Covid-Impfpflicht. War der Ethikrat zu Beginn noch gegen eine allgemeine Impfpflicht gewesen, wurde nach der Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember 2021 die Meinung geändert. Dieses Vorgehen weckte Zweifel bezüglich der Unabhängigkeit der Behörde.

Im Januar dieses Jahres sprach Buyx in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung davon, dass die Corona-Pandemie von „Demokratieskeptikern ausgenutzt” worden sei, um das Vertrauen in den Staat und die Demokratie zu schwächen. Buyx hat eine Professur in Gesundheitstechnologien und Ethik in der Medizin inne. 

Jutta Allmendinger, die ebenfalls in den Wissenschaftsrat berufen werden soll, ist Professorin für Soziologie. Von April 2007 bis August 2024 war sie Leiterin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Nach eigenen Angaben erforscht das WZB die „grundlegende[n] Probleme moderner Gesellschaften”. Verschiedene Forschungsbereiche umfassen unter anderem Digitalisierung, Migration oder Dynamiken sozialer Ungleichheiten.

2020 vertrat sie in einem Interview mit Stern die Ansicht, dass nicht allein Leistung entscheidend sei bei der Besetzung von Führungspositionen, sondern auch das Geschlecht. Sie sagte, dass sie sich sicher sei, dass sie in manche Gremien nicht berufen worden wäre, wenn es keine Frauenquote gäbe. 

In die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats werden 32 Mitglieder berufen. 24 Wissenschaftler werden auf gemeinsamen Vorschlag mehrerer wissenschaftlicher Institute wie des Max-Planck-Instituts und der Fraunhofer Gesellschaft benannt. Acht Personen des öffentlichen Lebens werden auf gemeinsamen Vorschlag der Bundes- und Landesregierung vorgeschlagen – so wie Buyx und Allmendinger. 

Die grundlegende Aufgabe des Wissenschaftsrates ist es, Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland zu schaffen. Darüber hinaus hat der Wissenschaftsrat weitere vielfältige Aufgaben: Er akkreditiert nicht-staatliche Hochschulen, unterstützt die Bundesregierung bei wissenschaftspolitischen Entscheidungen und widmet sich besonders der Universitätsmedizin und dem Gesundheitssystem. So verfasst der Wissenschaftsrat Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Universitätsmedizin oder zum Umgang mit Digitalisierung.

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