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Ex-Chefin Ethikrat

Für Coronazeit: Alena Buyx erhält Bundesverdienstkreuz

Insbesondere für ihr Handeln und ihre Aussagen während der Corona-Pandemie erhält die ehemalige Ethikrat-Chefin Alena Buyx das Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Steinmeier will es ihr am ersten Oktober verleihen.

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Die ehemalige Ethikratsvorsitzende Alena Buyx soll am ersten Oktober den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz, verliehen bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Verleihung vornehmen. „Wie wichtig ihr Engagement als Beraterin in ethischen Fragen von Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist, wurde besonders während der Corona-Pandemie deutlich“, heißt es in der Mitteilung des Bundespräsidialamts. Obwohl sie vielfach angefeindet wurde, habe sie stets den Konflikt zwischen individuellen Freiheitsrechten und staatlichen Schutzmaßnahmen erläutert. 

Insgesamt 13 Bürgerinnen und 15 Bürger werden vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet, weil sie sich in  „herausragender Weise für die Werte der Demokratie“ eingesetzt haben. Auch der Fußballtrainer Jürgen Klopp wird ausgezeichnet, weil er während seiner Arbeit in Großbritannien „erheblich zu einem positiven Bild unseres Landes beigetragen“ habe. Alle Ausgezeichneten leisten einen „wichtigen Beitrag für das gegenseitige Verständnis und den gesellschaftlichen Dialog in der Bundesrepublik“. 

Während der Corona-Pandemie sah Buyx eine „moralische Pflicht“, sich impfen zu lassen, wie sie im Februar 2021 im Gespräch mit dem Spiegel verriet. „Jede Dosis muss in einen Arm“, forderte sie. Die Rückgabe von Freiheitsrechten sollte in dem Zusammenhang nur an Geimpfte erfolgen. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte der Ethikrat noch eine allgemeine Impfpflicht abgelehnt. Nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz am 09. Dezember 2021 änderte der Ethikrat seine Meinung. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz war die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht beschlossen worden. Daraufhin forderte die Bundesregierung den Ethikrat auf, seine Position zu überarbeiten und eine „Einschätzung zu den ethischen Aspekten einer allgemeinen Impfpflicht“ vorzulegen. Dieser Aufforderung kam der Ethikrat nach, obwohl der Vorgang Zweifel an der eigentlich vorgesehenen Unabhängigkeit des Rates weckte.

In einem Interview mit der Zeit aus dem Januar 2023 sagte Buyx, angesprochen auf den sozialen Druck, der auf Ungeimpfte ausgeübt wurde, dass sie in Interviews viel lieber über die Vorteile des Geimpft-seins gesprochen hätte, als über die Einschränkungen, die es gab, wenn man sich nicht impfen ließ. Doch die Medien hätten ab dem Herbst 2021 lieber über Ungeimpfte geredet. Sie sagte, dass man Andersdenkende fragen solle, warum sie ihre Meinung haben, und sie nicht sofort verurteilen solle. Ein Jahr später klingt das schon anders. Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte sie im Januar 2024: „Die Krise ist auch von Demokratieskeptikern ausgenutzt worden, die ganz gezielt versuchen, das Vertrauen in den Staat zu erschüttern, mit dem Ziel, die Demokratie zu schwächen. Aber die Antidemokraten sind trotzdem nur eine Minderheit geblieben, das dürfen wir nie vergessen.“ 

Alena Buyx war von April 2020 bis zum Frühjahr 2024 die Vorsitzende des deutschen Ethikrates. Zum 01. September wechselte sie als Kuratorin zur Bertelsmann Stiftung. „Ich habe Frau Buyx in unserem Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als kluge und an klaren Werten orientierte Wissenschaftlerin erlebt“, sagte die Stifterin und Ehrenmitglied des Kuratoriums der Stiftung, Liz Mohn, über Buyx. 

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