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125 Jahre alt

Älteste Bäckerei Berlins schließt wegen Energiekrise

Die Bäckerei Mälzer überlebte zwei Weltkriege – jetzt, 125 Jahre nach Gründung, gibt das Unternehmen auf. Die älteste Bäckerei Berlins konnte die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten nicht mehr stemmen.

Bald werden die Bäckereifilialen in Berlin für immer schließen - das Traditions-Gebäck wird nicht mehr verkauft (Symbolbild)

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Die Berliner Bäckerei Mälzer hat eine stolze Tradition: Die erste Filiale der Kette wurde im Jahr 1899, also vor genau 125 Jahren, vom Bäcker Fritz Mälzer gegründet – er machte „Honigprinten, Mutzen, Mutzenmandeln und würzigen Spekulatius“ in der Schöneberger Frankenstraße. Damit ist Mälzer bis heute die älteste Bäckerei Berlins – doch diese „Ära geht zu Ende“, wie man auf der Website des Unternehmens schreibt.

Die Bäckereikette ist pleite, man muss „endgültig“ schließen. Am Samstag ist der letzte Verkaufstag in den Berliner Bäckereien. Mälzer bedankt sich auf seiner Website bei seinen Kunden – man müsse sich „leider“ verabschieden. „Es waren wundervolle Jahre“, doch die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten konnte das Unternehmen nicht länger stemmen.

Aber auch die Personalnot macht einen Weiterbetrieb der Bäckereikette „unmöglich“. Das „vorläufige Insolvenzverfahren“ konnte Mälzer auch „nicht aus der Krise helfen“. Deshalb ist für das Unternehmen, das seit 1899 durchgehend in Familienhand war, jetzt Schluss.

Auch wenn das für Klaus Mälzer, der das Unternehmen in 3. Generation geführt hat – der es von seinem Vater übernommen hatte, sicher eine schwere Entscheidung war. Mälzer besaß 14 Filialen in Berlin und versorgt Großkunden, wie das renommierte Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin.

Auf zahlreichen Berliner Märkten waren Brot, Gebäck, Kuchen und Spezialitäten der Traditionsbäckerei beliebt. 2022 wurde das Unternehmen von den Lesern der B.Z. sogar auf den dritten Platz der besten Bäckereien Berlins gewählt.

Die Pleite des Unternehmens reiht sich in eine ganze Riege von mittelständischen Unternehmen, die in den letzten Jahren ihr Geschäft aufgeben mussten. Innerhalb der letzten Jahre stieg die Anzahl der Insolvenzen nach einem Tief während den Corona-Jahren, erneut deutlich an. Auch Industriegiganten wie BASF und Volkswagen stecken tief in der Krise und müssen tausende Arbeitsplätze abbauen.

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