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Online-Salafismus

Anschlag in Wien: Der Imam, der muslimische Jugendliche systematisch radikalisiert

Die Festnahme von Terrorverdächtigen, die einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien planten, offenbart erschreckende Details. Ein 19-Jähriger soll Treue zum IS geschworen haben - radikalisiert hat er sich offenbar mithilfe des Online-Predigers Abul Baraa

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Nach dem geplanten Anschlag auf das Konzert der Sängerin Taylor Swift in Wien kommen nun immer mehr Details über die Verdächtigen ans Licht. Die Terrorverdächtigen sind bereits festgenommen worden. Nach Erkenntnissen der Polizei plante dieser Teenager Anschläge im Großraum Wien, wobei der Fokus offenbar auf die Taylor-Swift-Konzerte gerichtet war. Laut dem österreichischen Innenministerium habe der 19-Jährige sich im Internet radikalisiert und einen Treueschwur auf die Terrororganisation Islamischer Staat abgelegt.

Die Bild berief sich auf Geheimdienstinformationen und erklärte, einer der drei Tatverdächtigen habe sich durch den salafistischen Online-Hassprediger Abul Baraa radikalisieren lassen. Mit 46 Tausend Followern auf Instagram und mehreren Millionen Aufrufen im Internet gilt Baraa als Gesicht der deutschen Salafismus-Szene.

Neben weiteren radikalen Predigern wie Pierre Vogel tritt der 50-Jährige immer wieder in Moscheen in ganz Deutschland auf. Auszüge seiner Predigten erreichen auf TikTok hunderttausende Jugendliche. Baraa wirkt sympathisch und tritt stets mit einem Lächeln auf. Doch hinter der freundlichen Fassade verbirgt sich ein radikaler Islamist. Mit bürgerlichem Namen heißt der Prediger Ahmad Armih, geboren wurde er 1973 als Kind palästinensischer Eltern.

Eigenen Angaben zufolge widmet er sich bereits seit 2002 der Da’wa (islamischen Missionsarbeit) und fungierte seit der Eröffnung im Juni 2010 bis Ende 2019 als Hauptimam der As-Sahaba-Moschee in Berlin-Wedding. Seit Beginn des Jahres 2020 engagiert sich Abul Baraa verstärkt in der Moschee der DMG in Braunschweig. Die DMG überträgt seine Predigten und Vorträge live. Aus diesen Predigten werden dann immer wieder Ausschnitte auf TikTok und Instagram hochgeladen. So sollen junge Menschen vom Islam überzeugt werden.

Der Prediger vertritt antisemitische und rassistische Standpunkte – all dies hinter der Fassade des freundlichen Imams von nebenan. So erklärte er nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 die Kinder im Gazastreifen zu „Märtyrern“, die von Allah aufgenommen werden sollen. Mütter sollen sagen „Ich habe sie [Kinder] für dich [Allah] geopfert“.

Für Baraa gibt es nur einen Schuldigen im Nahostkonflikt: Israel. Er lobt und würdigt die Bevölkerung des Gazastreifens und des Westjordanlands, dass sie wie „Löwen“ die Terrorangriffe Israels aushalten würden. Fälschlicherweise erklärt er in einem anderen Teil der Predigt, dass es von palästinensischer Seite mehrere Bestrebungen für eine Zwei-Staaten-Lösung gab, doch Israel diese ausgeschlagen habe.

Auch vor Rassismus macht Baraa keinen Halt. So erklärte er kurz vor Silvester des vergangenen Jahres, dass Muslime den Jahreswechsel nicht feiern dürften. Denn das Fest Silvester sei ein Fest der Japaner, diese seien für Muslime „schlimmer“ als „Leute der Schrift“ – im Islam, Juden und Christen. Er betonte, dass Muslime von Juden und Christen zumindest noch das Fleisch essen dürfen, sofern korrekte Schlachtungsmethoden angewandt werden. Ebenso sei es erlaubt, christliche oder jüdische Frauen zu heiraten, sofern sie zuvor keine verbotenen Beziehungen hatten. Zum Schluss bemerkt der Imam scherzhaft, dass Muslime mit Japanern nichts zu tun haben sollten, außer dem Konsum von Sushi.

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