Der Stromsteuer-Streit verdeckt das Desaster der deutschen Energiepolitik
Die schwarz-rote Koalition hat ihr Versprechen gebrochen, die Stromsteuer zu senken. Das ist ärgerlich. Doch der Streit lenkt davon ab, was das eigentliche Problem ist: eine vollkommen verkorkste „Energiewende“, die Deutschland wirtschaftlich ruiniert.

Die schwarz-rote Bundesregierung hat ihr Versprechen gebrochen. Im Koalitionsvertrag erklärten Union und SPD noch vollmundig: „Wir wollen Unternehmen und Verbraucher in Deutschland dauerhaft um mindestens fünf Cent pro kWh mit einem Maßnahmenpaket entlasten. Dafür werden wir als Sofortmaßnahme die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß senken und Umlagen und Netzentgelte reduzieren.“ Daraus wird nichts.
Der Koalitionsausschuss hat am Mittwochabend beschlossen, die Sofortmaßnahme zusammenzustreichen. Die Stromsteuer wird nur für energieintensive Betriebe gesenkt, Privathaushalte und die meisten Firmen müssen weiter den vollen Satz zahlen. Nur bei Umlagen und Netzentgelten, das sind weitere staatliche Aufschläge auf den Strompreis, soll es Senkungen geben. Dadurch, so heißt es in der schriftlichen Einigung der Koalitionsspitzen, „werden alle Verbraucherinnen und Verbraucher, Privathaushalte und Familien bereits um bis zu 3 Cent pro Kilowattstunde entlastet.“
Aus „mindestens fünf Cent“ sind in nur zwei Monaten Regierungszeit also „bis zu 3 Cent“ geworden. Das ist ärgerlich. Denn eine Senkung der Stromsteuer für alle wäre ein einfaches und wirkungsvolles Mittel, um die hohen Energiekosten zumindest etwas zu dämpfen. Dass derzeit kein finanzieller Spielraum dafür da wäre, ist Unsinn. Was fehlt, ist der politische Wille, diesen Spielraum zu schaffen.
Der nun aufkommende Unmut über das gebrochene Stromsteuer-Versprechen der Bundesregierung ist daher verständlich. Doch der Streit darüber darf das eigentliche Problem der deutschen Energiepolitik nicht verdecken. Strom ist in der Bundesrepublik deshalb so teuer, weil eine große Koalition aus CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP dies so will. Es ist eine direkte Folge politischer Entscheidungen. Wer günstig und zuverlässig Strom produzierende Kraftwerke stilllegt und Abermilliarden in den Aufbau eines neuen Stromsystems steckt, dessen notorische Unzuverlässigkeit durch weitere Milliarden ausgeglichen werden muss, darf sich nicht wundern, dass die ausufernden Kosten der Stromversorgung die eigene Volkswirtschaft irgendwann ruinieren.
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Es ist ein großes Unglück, dass sich spätestens nach dem Reaktorunglück in Fukushima 2011 alle staatstragenden Parteien der grün-roten Energiewende-Ideologie angeschlossen haben. Denn diese wachstumsfeindliche und wohlstandszerstörende Ideologie, die Kernkraft verteufelt und die himmlischen Energiequellen „Wind und Sonne“ anbetet, ist der Grund dafür, dass Strom in Deutschland so teuer ist, wie er ist. Dass die „Erneuerbaren Energien“ Strom günstiger machen, ist ein Märchen. Dennoch werden Grünen-Politiker und die aufs Engste mit ihnen verflochtenen Lobbyisten der Windkraft- und Solarindustrie nicht müde, es zu erzählen.
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Diese Kosten steigen seit Jahren, weil der radikale Umbau des deutschen Stromsystems so viel Geld verschlingt. Die Netze müssen flächendeckend erweitert und aufgerüstet werden. Denn sie waren auf das alte System mit wenigen Großkraftwerken ausgelegt, die nah an den Verbrauchszentren gebaut wurden. Jetzt müssen sie damit klarkommen, dass auf dem entlegensten Aussiedlerhof die Sonne auf das Photovoltaik-Dach knallt und der Strom plötzlich in die andere Richtung fließt. Die Kosten des dazu notwendigen Netzausbaus wurden bisher auf alle Stromverbraucher umgelegt. Das ist das Netzentgelt.
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Ein weiterer Kostentreiber ist die von Rot-Grün im Jahr 2000 durchgesetzte Idee, den Ausbau der himmlischen „Erneuerbaren“ durch eine Abnahmegarantie mit Festpreisversprechen zu fördern. Das hat zweifelsohne funktioniert. Und zwar so gut, dass am „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) immer wieder herumgedoktert wurde, um die ausufernde EEG-Umlage in den Griff zu bekommen. Mit dieser Umlage haben Plattenbau-Mieter grünen Einfamilienhausbesitzern die Solaranlage vergoldet. 2022 hat die Ampelkoalition diese Umlage gestrichen. Seitdem werden die teuren EEG-Versprechen nicht mehr von den Stromverbrauchern, sondern aus dem Staatshaushalt finanziert.
Ein politischer Taschenspielertrick, den auch die neue Bundesregierung anwenden will. Die schwarz-rote Koalition einigte sich, als kleiner Trost für das gebrochene Stromsteuer-Versprechen, auf Folgendes: „Wir entlasten alle Stromverbraucherinnen und -verbraucher durch die teilweise Übernahme der Übertragungsnetzentgelte sowie Umlagen um 6,5 Milliarden Euro aus dem KTF.“
Der KTF ist der schuldenfinanzierte Klima- und Transformationsfonds, mit dem Robert Habeck („Hey, wir bauen ein reiches Industrieland um. Wer macht mit?“) seine Märchenerzählung vom grünen Wirtschaftswunder wahr werden lassen wollte. Die Bundestagsfraktion von CDU/CSU zog gegen einen Teil der dafür vorgesehenen Milliardenkreditermächtigungen vor das Bundesverfassungsgericht und gewann.
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Das war das Ende der Ampelkoalition. Den mit dem Vermögen der heutigen und künftigen Steuerzahler sorglos herumwurstelnden Wunschträumern ging das Geld aus, um zu verdecken, dass Deutschland energie- und damit auch wirtschaftspolitisch auf einem fundamentalen und abschüssigen Pfad ist. Jetzt macht die neue Regierung genauso weiter.
Neue Milliardenschulden sollen verschleiern, wie desaströs die von Schröder/Fischer (und ganz wichtig: Trittin) Anfang der 2000er eingeleitete und von Merkel/Westerwelle 2011 bestätigte Energiewende mit Atomausstieg ist. Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Wirtschaftsministerin Katherina Reiche wissen das. Nur trauen sie sich bisher nicht, eine wirkliche Kurskorrektur durchzusetzen. Das ist das eigentliche Problem, nicht das gebrochene Versprechen, die Stromsteuer für alle zu senken.
Herzlich willkommen bei apollo, Herr Gräber!
Schöne Analyse!
Seine Frau und die zwei Kinder sind sicherlich sehr stolz auf ihn.
Ein Mann und Vater mit so viel Charakter muss einen einfach sehr stolz machen.
Die nehmen uns aus wie die Weihnachtsgänse und kein Ende abzusehen!
Die CDU mit Herrn Merz wurde wegen ihrer Wahlversprechen gewählt.
Jetzt wo sie rein gar nichts davon umsetzen (ich würde sie niemals Lügner nennen), aber jede Menge des Geldes in den Ukrainekrieg stecken, sollte Herr Merz so viel Charakter haben, sein Versagen einzugestehen und zurück zutreten.
Frau Reiche versucht zu retten, was zu retten ist. Im Elfenbeinturm und zahlreichen Redaktionen trauert man derweil phantastischen Wasserstoff- und Batteriespeicher-Erzählungen nach, die Habeck unter Missachtung jedweder physikalischer und ökonomischer Restriktionen in die Welt gesetzt hat. Es klang doch so schön!
Letztlich ist das, was hiesig unter „Energiewende“ firmiert, bloß eine völlig überteuerte Spielerei. Technik als angewandte Wissenschaft dient dabei nicht dazu, ein „benefactor for human society“ zu sein, wie der Physiker Max Born in einem Brief an Albert Einstein noch formuliert. Vielmehr verkommt Technik heutzutage zu einem Instrument in den Händen vor allem von Regierungen. Allerdings verhält sich die Wirklichkeit stets sperrig. Dadurch können derlei mit Macht betriebene Politiken gesellschaftlich nicht anders als in einem Desaster enden. Angesichts dessen käme es zwar entscheidend darauf an, zuvor darin innezuhalten. Aber Bundeskanzler Merz scheint nicht willens, davon abzulassen.
Keine Sorge Leute.
Jetzt besorgt euch euer Freund Donald die Energie. Keine halbe Kugel Eis, versprochen. Laut Sondierungspapier will die nächste Bundesregierung das Ausbauziel für zusätzliche Gaskraftwerke bis 2030 von 10 auf 20 Gigawatt verdoppeln. Den Rest von Kuchen kriegt die Atomlobby.
🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Genau das ist doch der Plan. Der Ruin Deutschlands. Wann verstehen die Deutschen das endlich?
Das wären in meinem Fall maximal 3€, die sollen sie sich ans Knie nageln, dann muß ich wenigstens nicht noch so tun als wenn ich dankbar wäre.
hoffentlich merken sich die Wähler, das Sie verarscht worden sind und geben diesen Kartellparteien die ROTE KARTE. je früher um so besser.
Das nenne ich auf den Punkt WAHLBETRUG am Bürger welcher wohl immer mehr die Zeche für politische Inkompetenz und falsche Wahlversprechen „zahlen darf“
Daß ferner die versprochenen Entlastungen bei Gaspreisen und Stromnetzentgelten für Privathaushalte kommen bleibt abzuwarten Mein Mißtrauen ist angesichts falscher Versprechen bei der Stromsteuer zu groß
Zumindest ich habe noch einen Grund mehr die „nicht etablierten“ Parteien zu wählen…leider das einzig legale Mittel um den Unmut über soviel Mißachtung der Bürger kund zu tun
P.S. Finanzieller Spielraum für Entlastung der Bürger: Alle politischen Amtsträger-und Funktionäre nach ihren effektiven Arbeitsleistungen bezahlen….da ergäbe sich jede Menge finanzieller Spielraum
I’m Antrag hätte stehen müssen, das es eine Stromsteuersenkung für die Ukraine ist. Das wäre einstimmig durchgewunken worden.
Mit Lügen-Fritze und seiner ganzen Blockparteien-Zunft in die Zukunft! Es lebe der Sozialismus! Hurra, Hurra!
Bitte schnallen Sie sich an, in wenigen Minuten landen wir in „Orwell“ auf dem traditionsreichen Flughafen „1984“
Please fasten your seat belts, we will be landing in „Orwell“ at the traditional airport “1984” in a few minutes.
Einen hab ich noch, weil die Bäcker ja alle Pleite gehen, weil Energie so teuer ist.
Herstellungskosten Vollkornbrötchen ca. 30 Cent.
Energiekosten ca. 10% (3 Cent je Brötchen)
Verdoppelte sich der Energiepreis, wären es nach Adam Riese 3 Cent Aufpreis je Brötchen.
Warum also hat sich der Brötchenpreis fast verdoppelt und das Bäckerhandwerk klagt trotzdem?
Uran schickt auch keine Rechnung. Mein Heizöl hat sich auch noch nie beschwert. Die Grünen gehören in gute Behandlung.
Die Genossen kriegen alles, der CDU Wähler kriegt nix. Fritz läßt sich nur über den Tisch ziehen.
5x an nur einem Tagg über das gleiche Thema aufregen.
Michel setzt halt Prioritäten.
Aktuelle Strompreise für private Haushalte
Frankreich: 29,3 Cent pro Kilowattstunde (Atomkraftwunderland)
Italien: 27,10 Cent pro Kilowattstunde
Spanien: 24,36 Cent pro Kilowattstunde (kWh) (Viel Erneuerbare)
Deutschland 30 Cent, Tendenz fallend (siehe gängige Vergleichsportale)
Strompreis beim Jahresverbrauch von 2.500 KWh um 5 Cent gesenkt rund 10 Eur im Monat gespart.
Die Strom-Steuer beträgt seit 2003 unverändert 20,50 Euro je Megawattstunde (2,05 Cent je Kilowattstunde. Dies gänzlich abgeschafft wären je Haushalt 4,27 Eur Minderkosten im Monat, also der ganz große Wurf um den es sich zu kämpfen lohnt.
Achja, Quelle: Eigenes Gehirn und gute Schuldbildung. 🤣
Heute nur hier schon 4 oder 5x monatliche Ersparnis von 90 Cent vermarktet, denn mehr ist durch kompletten Wegfall der Stromsteuer nicht zu erwarten.
Mich wundert es nicht, dass D den Bach runter geht. So viele kluge Menschen, die hier den Ton angeben. 🤣🤣🤣🤣🤣