Zoll-Kapitulation: Trump zeigt der EU ihre ganze Schwäche
Die Einigung im Zollstreit ist eine Kapitulation der Europäischen Union: Trump setzt sich durch und Brüssel hat ihm nichts entgegenzusetzen. Der unfaire Deal unterstreicht vor allem Europas Schwäche - die ist hausgemacht.

Als Nationalstaat treten wir Souveränität an die Europäische Union ab, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Etwa in Handelsfragen: Brüssel könne für die 27 EU-Staaten ja bessere Rahmen schaffen als es 27 einzelne Regierungschefs könnten. So zumindest die Theorie.
Mit dem Handelsdeal zwischen Amerika und der Europäischen Union wissen wir jetzt: Nicht mal das kann die EU in der Praxis. Denn der „größte Binnenmarkt der Welt“, wie man sich gerne stolz selbst bezeichnet, hat sich über den Tisch ziehen lassen.
Werbung
Die Zahlen des Deals sprechen eine deutliche Sprache: Brüssel stimmt einem Zoll auf europäische US-Exporte von 15 Prozent zu, während die Amerikaner ihre Produkte künftig zollfrei nach Europa liefern können. Die 50-prozentigen US-Zölle auf Stahl und Aluminium bleiben zudem überwiegend in Kraft. Gleichzeitig will Europa für 750 Milliarden Dollar Energie aus Amerika kaufen und zusätzlich 600 Milliarden Dollar in den USA investieren. Ein Sieg auf ganzer Linie für Donald Trump und ein wirklich peinliches Zeichen für den Zustand des alten Europas: Die alte Welt ist abgehängt.
Daran ändern die hohl simulierten Siegestänze der politischen Führung auch nichts. Von der Leyen feiert den „biggest trade deal ever“, der jetzt „dringend benötigte Klarheit“ schaffe. Klar ist am Ende aber nur: Sie kann es nicht. Und auch die Erklärung des Bundeskanzlers, „die Einigkeit der Europäischen Union und die harte Arbeit der Verhandler“ hätten sich „ausgezahlt“, steht im Angesicht dieses Verhandlungsergebnisses als der hohle Polit-Sprech dar, der sie auch ist.
Werbung
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament findet Worte, die den Realitäten eher entsprechen: „Da hat man sich ergeben“, fasst SPD-Europaparlamentarier Bernd Lange das Ergebnis gegenüber ThePioneer zusammen. „Das ist kein guter Deal und wir werden das im EU-Parlament prüfen“, kündigt er an. Auch Markus Töns, der europapolitische Sprecher der SPD im Bundestag, bilanziert: „Die EU hat sich hier zu billig verkauft“.
Lesen Sie auch:
Neue Frist
Trump erhöht Druck auf Putin: „zehn oder zwölf Tage“ für Waffenstillstand in der Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat seine zuvor gesetzte 50-Tage-Frist an Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs deutlich verkürzt. Er droht Putin mit „sehr schweren Zölle“.EU-Blamage im Zollstreit: Jetzt rächen sich Brüssels gerne ignorierte Handelsbarrieren gegen Amerika
In Trumps neuem Handelsdeal stehen die USA deutlich besser da. Für die EU ist es eine Blamage, doch viele vergessen dabei: Hier rächt sich auch Brüssels jahrelange Schikanierung von US-Konzernen – gerade im Tech-Sektor durch den Digital Service Act und Co.Die Kritik fällt der SPD leicht, können sie diese doch vor allem an die CDU-Frau von der Leyen adressieren. Aus ihrer Partei versucht man hingegen, das schlechte Ergebnis glattzubügeln. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Andreas Lenz, probiert das bei ThePioneer mit der Erklärung, dass nun immerhin Klarheit herrsche: „Die Unsicherheit bei der Zollfrage hatte die Wirtschaft und insbesondere die exportabhängigen Bereiche zusätzlich belastet.“ Ob dieser Spin wirklich verfängt? Denn statt Unsicherheit belasten jetzt die sicheren Zölle die deutsche und europäische Wirtschaft.
Nicht alle aus der Union reden so. Der erfahrene CSU-Europaparlamentarier Markus Ferber macht sich gegenüber Bild ehrlich: „Wenn man bedenkt, dass unser Angebot der vollständige Abbau aller Zölle war, dann ist der Deal kein großer Erfolg. 15 Prozent verteuern europäische Produkte massiv in den USA und werden insbesondere die deutsche Wirtschaft hart treffen. Auch wenn eine Nichteinigung noch teurer geworden wäre, ein guter Deal schaut anders aus.“
Werbung
Immerhin: Durch die Einigung wird das harte Zoll-Regime von 30 Prozent auf alles, das Trump zum ersten August angedroht hatte, verhindert. Insbesondere die Automobilindustrie und damit Deutschland profitieren von dem Deal, betont auch Bundeskanzler Merz. Er unterstreicht dahingehend, dass „die gegenwärtigen Zölle von 27,5 Prozent auf 15 Prozent fast halbiert werden. Gerade hier ist die schnelle Zollsenkung von größter Bedeutung.“
Aber ist das jetzt Europas Anspruch – sich von Trump und seinen seltsamen Zoll-Ideen herumschubsen zu lassen und einen massiven Zuschlag noch als eigenen Erfolg zu feiern? Vielleicht nicht – aber das ist Europas Realität. Denn der Kontinent ist schwach und hat diese Schwäche selbst zu verantworten. Und Schwäche beeindruckt bekanntlich niemanden. Trumps Deal ist eine Demütigung für Europa, nichts anderes. 1,3 Billionen Euro fließen nach Amerika, dazu kommen 15 Prozent Zölle – Amerika hingegen zahlt gar nichts, weder an Investments, noch an Zöllen.
Im Angesicht vor allem hoher militärischer, aber zunehmend auch wirtschaftlicher Abhängigkeiten Europas gegenüber den USA könnte man meinen: Der Klügere gibt nach. Besser so, als einen langwierigen Handelskrieg mit dem Verbündeten vom Zaun zu brechen, mit unberechenbaren Folgen.
Werbung
Mit Klugheit hat das aber wenig zu tun – es ist schlicht die Anerkennung der Realität, dass Trump am längeren Hebel sitzt, während die EU ihren Hebel, wirtschaftliche Stärke, konsequent in Bürokratie und Vorschriften erstickt. Amerika innoviert, Europa reguliert nur noch. Exemplarisch dafür steht der Bereich KI: Während die USA und ihre Unternehmen bei dem Thema vorpreschen und technisch Durchbruch auf Durchbruch erzielen, ist der einzig nennenswerte Beitrag zum Thema aus Europa ein Plan zur umfassenden Regulierung von ChatGPT und Co.
Das ist vor allem eine Frage des Mindsets, der inneren Einstellung zu Wirtschaft und Fortschritt, die sich auch am Kapital-, Digital- oder an anderen Märkten zeigt. Die EU kann sich gegenüber Trump nicht wehren, weil sie Amerika wirtschaftlich und geistig nichts mehr entgegenzusetzen hat. So kann der US-Präsident auch die Kommissionspräsidentin auf seinen schottischen Golfplatz zitieren und zum Rapport antreten lassen. Was soll Europa schon machen?
War zu erwarten. Hatte sogar mit einem weit schlimmeren Deal gerechnet. Bleibt nur zu sagen, wer Veränderung will muss auch gescheit wählen bzw. auch mal für seine Rechte lautstark auf die Straße gehen und nicht nur alles schlucken was kommt, sonst ändert sich gar nichts!
Wenn von der Leyen etwas anpackt, ist die Katastrophe vorprogrammiert.
komisch…. die Qualitätsmedien feiern sie dafür???
Qualität wird da ja auch mit Regierungstreue gleichgesetzt…
Woran man sehen kann: Auch „Qualität“ ist relativ.
Die EU hatte jahrelang 10% Einfuhrzölle auf US Waren wie Autos gehabt. Man muss sich gar nicht wundern, wenn dir USA auch Zölle erhebt.
so siehts aus. Wenn der Mustang jetzt 10% billiger wird kauf ich mir einen
ZUZÜGLICH Einfuhrumsatzsteuer, die es drüben gar nicht gibt – machte also je nach EU-Land satte 27-37% Einfuhrabgab aus, wovon jetzt 10%punkte abgehen. Wir sind also damit immer noch im merklichen Plus.
Dieser aufgedunse Apparat „Europa“ ist zum Scheitern verurteilt. Das ist aber nicht neu.
Der deutsche Verbraucher zahlte bisher ohne Zoll schon allein 19% Umsatzsteuer auf die US Artikel. Nur so als kleine Randnotitz …. zzgl.10% Einfuhr. Wird sich wohl auch nicht ändern. Wer kassiert hier also wen ab?
Congrats! Sie sind der bisher Erste neben mir in diesem ArmeOpferChor, dem dies erwähnenswürdig erscheint.
Ganz genau. Außerdem würden EU Einfuhrzölle, anders als der Artikel suggeriert, nicht von den USA bezahlt, sondern von den EU Verbrauchern.
Die Bildung vieler Journalisten in Sachen Finanzen, Wirtschaft & Handel lässt doch viel zu wünschen übrig.
Trump war sehr nett zur EU. Und ich freue mich darauf, endlich aus den USA bestellen zu können, ohne beim Zoll antanzen zu müssen.
Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher, insofern nicht die Einfuhrumsatzsteuer bereits verkäuferseitig von Ihnen eingezogen und gen D gesandt würde.
Donald Trump ist amerikanischer Präsident und hat die Interessen seines Landes zu vertreten. Das macht er im Gegensatz zur v.d.Leyen recht gut.
Im Gegensatz zu VdL wurde er ja auch gewählt.
Die EU schottet sich gegen viele Staaten und für viele Produkte durch Zölle ab. Das funktioniert dort, wo die Groessenordnung zugunsten Bruessels ausfällt. Selbst ggüber den USA konnte das bisher in wichtigen Märkten wie für Autos aufrechterhalten und Vereinheitlichungen zwischen beiden Blöcken verhindert werden. Die Lösung ist für den Moment ok und ein wesentlich kleineres Problem als die europäische Strukturpolitik in Bezug auf Energie, Vorschriften usw.
Seit Jahrtausenden übertragen Gesellschaften ihre Eigenverantwortung an vermeintlich wohlwollende Eliten, z.B. Kirche, Gurus, Staat, … und beklagen anschließend wie Kleinkinder, wenn der Weihnachtsmann (wohlwollende Elite) eigennützig handelt, z.B. kapituliert.
Die Sehnsucht nach einer wohlwollenden Elite ist die Ursache und nicht die Folge, wenn beklagt wird, warum die Elite die Sehnsucht nicht erfüllt, z.B. kapituliert.
Die aktuelle Epoche Aufklärung kann die Sehnsucht nach einem Weihnachtsmann nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.
Ich suche eine grafische Übersicht bzw. Zusammenfassung über den Zolldeal, also vorher und nachher.
Praktischer Tip: Die Gesamtkostenrechnung auf die Zeit vor Trump2 basieren, die exklusiv EUropäische Einfuhrumsatzsteuer miteinbeziehen und die Ungleichgewichte der letzten Jahrzehnte aufgrund „gemeinsamer“ Verteidigung sowie Handelsbilanzsalden mit einpreisen. Um das Selber-Zusammentragen dieser Daten werden Sie wohl trotz viel vergossener Journalistentinte nicht herumkommen, so Sie eine leidlich objektive Antwort haben wollen.
Die EU spielt hier auf Zeit. Man hat die Strafzölle mit diesem Deal, die ab dem 1. August fällig geworden wären, erstmal abgewendet. Und das war das primäre Ziel von dem Ganzen. In der EU gibt es keine Mehrheit für diese Vereinbarung, d. h. man hofft nun das Trump einfach die Füße still hält und nicht zu schnell bemerkt, dass letztlich erst alle EU Mitglieder dem zustimmen müssen, bevor er was greifbares erreicht hat. Für die EU ist das ein riskantes Spiel, denn Trump wird dann die EU umgehen und bilateral mit den Mitgliedstaaten verhandeln. Die EU hätte dann einmal mehr ihre Inkompetenz bewiesen. Könnte sogar dann zum Ende des Vereins führen.
Das Zollabkommen ist fair. Die bis zu 19% Mehrwertsteuer in der EU wirken auch wie ein Zoll, d.h. verteuert die ausländische Ware wie ein Zoll. In den USA gibt es je nach Staat eine Art Mehrwertsteuer zwischen 9% und 0%. Dies hat Trump offensichtlich eingerechnet. Die 15% US-Zoll auf EU-Produkte entsprechen der Mehrwertsteuer auf US-Produkte in der EU.
Wer hat den Deal für Europa abgeschlossen. Sind es gewählte Abgeordnete oder war es wieder ein vdL Alleingang?
Das Einzige was die in der EU gut können, sind Verbote und Einschränkungen zu regulieren.
Es gibt 2 Probleme, die zu dieser Situation führen:
1. die komplette Ausrichtung der wichtigsten europäischen Wirtschaftsmacht auf den Export. Ja, das ist Deutschland. Hätten wir eine vernünftige und nachhaltige Wirtschaftsstrategie, wären wir nicht auf den Export nach USA, China und andere, teilweise feindseelig gesinnte Mächte angewiesen.
Und der 2. Grund nennt sich UvdL: wer absolute Rohrkrepierer im wichtigsten Amt der EU toleriert, macht sich mitschuldig. Eigentlich ist das Problem nicht UvdL, sondern die Person, die UvdL an ihren jetzigen Posten gehoben hat. Also Erika, ähem Angela. Merkel also.
wenn Kapitulation zur „Einigung“ erklärt wird steht man definitiv auf der Seite der Verlierer.
Dieser Vortrag wurde beim Kapitaltag im April 2025 aufgezeichnet.
Die Inhalte sind nach wie vor so aktuell,
dass wir ihn noch einmal veröffentlichen.
Was Merz mit den Milliardenschulden plant…
https://www.youtube.com/watch?v=3f7Z6fzdSwM 10 Min.
Was ist mit den Bereichen des „green Deal“, in denen die EU hohe nicht-monetäre Handelbeschränkungen hat, z.B. Landwirtschaft?? Wie reglementiert bleiben die Importe dort? Keine Berichterstattung dazu, obwohl die USA ja in den Verhandlungen z.B. mit Australien und Japan, die Öffnung der eigenen Märkte erreicht hat.
Dieser „Zoll Deal“ ist eine Katastrophe für die EU! Wer soll das bezahlen?
Ich frage mich, wer kauft in de USA noch teure EU-Produkte?
….es gibt genug Leute in USA, die auf europ. Produkte abfahren und auch das nötige Geld dafür haben…….
……….die MAGA-base dort gehört eher nicht dazu.
Gemach!
Ja, eine deutliche Verschlechterung ggü. „vor Trump2“, aber eben auch nur relativ.
Denn:
1. Steht dem allgemeinen US-Verkaufspreisaufschlag durch Einfuhrzoll i.H.v. 15% für EU-Waren weiterhin der EUropäische Aufschlag i.H.v. 17 bis 27% in Form der Einfuhrumsatzsteuer gegenüber, die in den USA nicht existiert und zuvor zuzüglich zu Zöllen erhoben wurde. Das EU-„Angebot“, allein den Zoll ggs. auf 0% zu senken, war eine Frechheit, die sicher einige Milliarden Extralehrgeld gekostet hat. 2. Aus US-Logik stellen die Geldflüsse für Investitionen und Energiekäufe eine bescheidene Teilrekompensation dar – für die jahrzehntelangen zoll- u. umsatzsteuerfreien Importe vor 2025, die Handelsdefizite von zuletzt 236 Milliarden US$ p.a. und die finanzielle und materielle „Auslagerung“ EUrop. Verteidigung an die USA in diesem Jahrtausend.
Das Rosinenpicken isch ower und EUropa wäre wohlberaten, sich durch Milei-& Trumpisierung wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Tja, jetzt kann man sich auch wohl vorstellen, was Frau von der Leyen zur Coronazeit mit der Pharmabranche wohl ausgehandelt hat und es nicht veröffentlichen will!
Wie lächerlich doch unsere „starken“ Politiker sind.
Und die angeblich „Schwachen“ siegen.
Alte Realitäten sind unveränderbare Zielmarken und bleiben Pragma.
Das könnte das Ende der EU sein. Nun werden eben auch die europäischen Autos in den USA für Europa gefertigt. Schließlich haben alle Hersteller bereits große Werke in USA. Das gilt auch für die Zulieferer. Die Chemie ist auch schon lange vor Ort und wird weiter ausbauen. In Deutschland werden nur noch ein oder zwei Werke überig bleiben und wenn nicht, dann bleibt der Briefkasten.
Die Verbraucher werden die teure Energie bezahlen aus USA. Die Verbraucher werden die Investitionen bezahlen über Luftsteuer und noch nicht genannte Abgaben. Die Verbraucher werden die teuren Rüstungsaufträge bezahlen, bis zur Enteignung.
Was die EU hervorragend kann, ist die Gängelung, die Überwachung der in Europa lebenden Menschen, jeden Europäer diffamieren der ‚unsere Demokratie‘ im Wege steht.
Den Rest, den können die anderen Besser.
China, Indien oder die USA unter Trump.
Das ist der Unterschied zwischen einem erfahrenen Geschäftsmann und einer Berufspolitikerin die durch Seilschaften und Kungelei in diese Position gekommen ist. Die Zeche zahlen nun die europäischen Völker.
Trump gewinnt! Ein Offenbarungseid und eine Bankrotterklärung der EU!