Willkommen im Club der Ex-Politiker, die hinterher schlauer sind
Ricarda Lang gibt bei Caren Miosga ein viel diskutiertes „Geständnis“ ab, den Menschen werde durch die Politik „Mist für Gold“ verkauft. Hinterher ist man immer schlauer – das gilt besonders für Ex-Politiker.
In Deutschland gibt es eine Art politischen Verbund, einen Club, wenn man so will, an hochkarätigen Namen der Spitzenpolitik und kleinen Lichtern. Er weist eine der vielfältigsten Selektionen an Parteien und Flügeln auf, die man sich vorstellen kann. Seine Mitglieder haben gleichzeitig sehr viel zu sagen und dominieren Talkshows und Schlagzeilen, gleichzeitig haben sie aber auch sehr wenig zu sagen. Sie sind die einzigen, die sich gegen die Linien ihrer Parteien stellen dürfen. Niemand weiß, wie viel Macht sie wirklich haben. Um Mitglied werden zu können, muss man nicht beitreten und auch nicht ausgewählt werden – nur nicht wiedergewählt werden, geschasst werden oder zurücktreten. Und danach schlauer und deutlicher sein, als man vorher je war.
Dieser Club hat ein neues Mitglied: Ricarda Lang – das Sinnbild für Grüne Politik. Sie gilt als eine der schlimmsten grünen Ideologen, die die Partei zu bieten hat. Doch ist das wirklich so? Seit sie von ihrem Amt als Bundesvorsitzende der Grünen zurückgetreten ist – ohnehin schon etwas, das heutzutage in der Politik völlig aus der Mode gekommen ist – hat sich etwas in ihrer Rhetorik verändert.
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„Vielleicht sind wir es in diesem Land so wenig gewohnt, dass Menschen noch Verantwortung für politische Erfolge, aber vor allem auch politische Misserfolge übernehmen, dass man sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass irgendjemand selbstbestimmt die Entscheidung zum Rückzug trifft“, sagte sie bereits im Oktober im Interview mit Markus Feldenkirchen (Apollo News berichtete). Und sie erklärte auch, dass sie mit Bodyshaming, Identitätspolitik und Gendern kaum etwas anfangen könne, das sei ihr größtenteils „einfach egal“.
Mit ihrer Zeit als hohes Tier in der Politik rechnet sie seither sehr kritisch ab. Sie habe sich selbst vergessen, weil sie so oft für die Öffentlichkeit eine Rolle gespielt habe, in der sie Sachen sagte, an die sie nicht glaubte und mit dieser unauthentischen Version von sich selbst das Vertrauen verspielte. Auch das erzählte sie damals Feldenkirchen. Sie habe deshalb auch angefangen, auf X mehr von ihrer echten Persönlichkeit zu zeigen. Vor allem Söder ist seither keinen Tag sicher, einige Treffer hat sie bereits versenkt.
Jüngst trat die geläuterte Ricarda Lang bei Caren Miosga auf, wo sie sogar noch deutlicher wurde. „Meine verbale Schere konnte ich jetzt in die Ecke werfen“, beschreibt sie ihren Rücktritt. Die Ampel-Koalition sei eine Regierung gewesen, die „auch viel an politischer Kultur kaputt gemacht hat“. Die Politiker würden „aus Angst“ nicht offen mit ihren Bürgern sprechen. „Wir müssen anfangen, die Menschen wieder mehr wie Erwachsene zu behandeln.“
„Da fühlen sich die Leute nicht ernst genommen. Dann denken die: Ja, wenn die mich verarschen, dann kann ich auch zu denen gehen, die noch mehr Chaos und Unruhe stiften, aber von denen ich mich nicht irgendwie verachtet oder verarscht fühle.“ Das sei auch ein Grund, weshalb die Wähler zu Parteien wie dem BSW und der AfD abwandern.
Sie kritisiert nicht nur ihre Partei, sondern auch sich selbst. Der Konkurrenzkampf zwischen den Parteien hätte auch sie vom Wesentlichen abgelenkt, „und dann fängt man an, Mist für Gold zu verkaufen, und so einen Unsinn zu reden, wie ich es da geredet habe.“ Caren Miosga spricht sie auf ihr nicht gehaltenes Versprechen einer „riesigen Solarausbauoffensive“ an. „Wenn man es jetzt sieht, dann schämt man sich natürlich. Das ist ja einfach ziemlich peinlich.“
Neben Ricarda Lang saß in der Caren Miosga Sendung zufällig ein weiteres Mitglied ihres neuen Clubs. Peer Steinbrück, gescheiterter SPD-Kanzlerkandidat 2013. Er lässt nicht viele gute Haare an Olaf Scholz, insbesondere in seinem Russland-Kurs. Der direkte Vergleich zwischen Steinbrück ist tatsächlich sehr interessant, denn der Club der Ex-Politiker unterteilt sich in zwei Gruppen. Es gibt die, die einfach in der Versenkung verschwunden sind und nur für Talkshow-Auftritte wieder auftauchen. Dazu gehört Steinbrück. Ähnlich auch Sigmar Gabriel, der in seiner politischen Zeit zwar so ziemlich alles in der Außenpolitik falsch gemacht hat, was er in der Außenpolitik falsch machen konnte und trotzdem andauernd als Außenpolitik-Experte zurückgeholt wird. Armin Laschet ist ein ähnlicher Fall. Grundsätzlich könnte man sagen, dass sämtliche gescheiterten Kanzler-Kandidaten in dieser Gruppe angesiedelt sind.
Die andere Gruppe besteht aus Politikern, die immer noch in der Politik sind, aber nicht mehr so hoch wie vorher. Wie Ricarda Lang. Wolfgang Kubicki ist auch ein schönes Beispiel. Die Mitglieder dieser Gruppe führen eine Art Doppelleben. In ihrer Rolle als ehemalige hohe Tiere finden sie harte Worte und sagen das, was die Menschen wirklich hören wollen. Sie stellen sich dann auch gegen den Kurs ihrer Partei, präsentieren sich sehr sympathisch und offen, fast schon als würden sie die Menschen hinter die Kulissen der korrupten Politik schauen lassen.
Doch in ihrer Position als immer noch Politiker tragen sie dann doch alles mit. So ist es mit Kubicki, der viele verärgerte FDP-Stammwähler mit der Hoffnung auf Besserung, erzeugt durch harte, konservative Statements ködert und dann doch alles an Parteipolitik mitträgt. Ähnlich wird es mit Ricarda Lang auch enden. Zurückzutreten war schon mutig, aber sie ist doch erst 30 und hat sonst nur ein abgebrochenes Studium. Die ganze Läuterung kann sie sich dann doch nicht leisten. Das kann sich im Club der entzauberten Ex-Politiker keiner.
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Wie kommt man nur darauf, daß da irgendeiner „hinterher schlauer ist“? Die wußten immer was sie machen, die „Fehler“ und „unerwarteten Folgen“ waren immer das Ziel. Hört auf die Täter zu entschuldigen.
Was bringt das? Diese Einsicht hätte sie als aktive Politikerin haben sollen, jetzt schleicht sich der Verdacht ein: sie sagt das auch jetzt nur der Aufmerksamkeit wegen, die das auf ihre Person wirft.
Systemlinge die alles mittragen und nichts kritisieren bis sie draußen sind, und also machtlos, die braucht kein Mensch.
Warum wird R. Lang überhaupt noch eingeladen ? Die AFD wird bei Miosga nicht eingeladen. Man redet aber ständig über die AFD. Steinbrück den die Banken jetzt nicht mehr zu Vorträgen einladen, wir drei Mal in den letzten Wochen bei Miosga eingeladen.
Der ÖRR gehört ersatzlos abgeschafft.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.
Sie belügen uns, wir wissen, daß sie lügen, sie wissen, daß wir wissen, daß sie lügen, aber trotzdem lügen sie weiter, und wir tun weiter so, als würden wir ihnen glauben.
Sorry, aber diese Frau gehört nicht in die Politik und nicht ins Fernsehen. Vielleicht kann sie die Märchenbücher einpacken oder Syrer heimfliegen und Halal Futter verteilen.
Ihre Partei wollte sie nicht mehr, wenn sie Pech hat und wir Glück, dann ist sie demnächst auch ihren Abgeordneten Job los. Das weiß sie und bewirbt sich in der Öffentlichkeit um einen neuen Job indem sie präsent bleibt. ÖRR hilft. In 4 Jahren werden wir uns keinen ÖRR mehr leisten können und auch keine Versager in wichtigen Jobs.
Nur zur Erinnerung das Arbeitsamt heißt jetzt Agentur für Arbeit, und vermittelt keine Arbeit, Chefin ist Frau Nahles.