Wer taktisch wählt, hat sich als Demokrat schon aufgegeben
Das Ergebnis der Brandenburg-Wahl ist gezeichnet von einem Trend, der sich "taktisches Wählen" nennt. Tausende haben mit ihrer Stimme gezockt und verloren. Eine Selbstaufgabe der demokratischen Vielfalt.
Ricarda Lang ist wütend, nämlich auf die taktischen Wähler. „Wenn nur noch taktisch Wählen im Vordergrund steht, also wer ist eigentlich das kleinere Übel neben der AfD, wird das zum Problem für alle demokratischen Parteien“, erklärte die Grünen-Bundesvorsitzende Lang gegenüber Phoenix.
Angesichts der mickrigen 4,1 Prozent und der damit verbundenen Verfehlung der 5-Prozent-Hürde ist es kein Wunder, dass die Grünen nichts Positives über die Wahl zu sagen haben. Wie Umfrageergebnisse von Infratest dimap ergeben, sind von anderen Parteien die meisten gewanderten Wähler in Brandenburg von den Grünen zur SPD gewechselt. Lang hatte schon recht – die Grünen sind bei den taktischen Wahlen unter die Räder gekommen.
Wäre es andersherum gewesen, hätte weder Ricarda Lang noch sonst jemand bei den Grünen wohl noch etwas gegen das Prinzip der taktischen Wahl. Immerhin kamen Aufrufe zur taktischen Wahl auch aus dem grünen Spektrum. Gewissermaßen sind die Grünen jetzt auch in einer komfortablen Situation. Sie haben eine herbe Wahlniederlage erlitten, die sie nicht vollständig auf ihre Kappe nehmen müssen – obwohl ihr Ergebnis ohne den Hype um das taktische Wählen wahrscheinlich nicht viel besser ausgefallen wäre.
Das alles vorweg – trotzdem muss ich jetzt etwas tun, was ich sonst eher nicht oft tue: Ricarda Lang recht geben. Auch ein opportunistisches Huhn findet ja mal ein Korn. Das taktische Wählen ist wirklich extrem schädlich. Und die Tatsache, dass so offen dazu aufgerufen wurde und dass es anscheinend niemanden wirklich gestört hat, zeigt eigentlich, dass wir uns als Demokraten längst aufgegeben haben.
Taktisches Wählen ist so ein Unding, mit dem ich meinen persönlichen Privatkrieg führe, seit ich in der Schule im Politikunterricht zum ersten Mal davon erfahren habe. Da hat unser Lehrer uns das Konzept beigebracht, als wäre es das Normalste von der Welt, die politische Allgemeinbildung, die man als mündiger, wahlfähiger Bürger eben so weiß. Danach hat er mit uns Übungen zum Anwenden gemacht, um sicher zu gehen, dass wir alle verstanden haben, wie man seine Stimme „geschickt“ einsetzt.
Taktisch wählen per Generator
Damals mag das alles noch lustiges Planspiel gewesen sein, bei der Brandenburg-Wahl sehen wir wo der Gedanke zu Ende gedacht hinführt. Dann bleibt nur noch ein einziges Wahlargument: „Wähle mich, dann verhinderst du die AfD“. Genauso lief „taktisches Wählen“ bei den letzten Landtagswahlen ab. Die grüne Lokalpolitikerin und brandenburgische Direktkandidatin Erdmute Scheufele hat etwa aktiv Wahlkampfveranstaltungen gemacht, bei denen sie für die SPD geworben hat. So schrieb es die Zeit kurz vor der Wahl in ihrem Stück „Hauptsache, keine AfD“. „Hauptsache, die AfD vertritt meine Region nicht im Landtag. Deshalb rate ich allen, ihre Erststimme Ulf Kühnel von der SPD zu geben und taktisch zu wählen“, sagte sie der Zeit. Sie vertraue darauf, dass ihre Partei über Direktkandidaten in den Landtag kommt oder indem sie die 5-Prozent-Hürde schafft. Das war wohl nix.
Im Zeit-Artikel wurde auf eine Initiative verwiesen: „Taktisch Wählen“ nennt die sich. Auf ihrer Internetseite taktisch-wählen.de findet sich ein Generator, in dem man seine Postleitzahl angeben kann und dann erhält man eine errechnete Wahlempfehlung für die Kandidaten mit den besten Chancen gegen die AfD für die Erststimme, beziehungsweise für die Zweitstimme für die Parteien, die in den Landtag kommen müssen, um eine Sperrminorität oder gar eine Mehrheit der AfD zu verhindern.
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Die Zeit war nicht die einzige Zeitung, die für diese Initiative gewissermaßen Werbung gemacht hat. Die taz ließ einen der Mitgründer, Tristan Runge, in einem Gastbeitrag zu Wort kommen. „Auch wenn’s wehtut“, heißt der Beitrag. Nach eigenen Angaben wurde die Website gut besucht, Ende August will die Initiative 70.000 Wahlempfehlungen abgegeben haben und freute sich über die rege Resonanz.
Am Ende sind nun Linke und Grüne trotzdem rausgeflogen. Und das nicht – so jedenfalls meine Interpretation der Wahlergebnisse – trotz der taktischen Wähler, sondern wegen der taktischen Wähler. Wie man an den Umfrageergebnissen der grünen Wählerwanderung sehen kann, haben es offensichtlich viele als ihre patriotische Pflicht erachtet – Sie wissen schon, im Kampf gegen den Faschismus und den Untergang der Demokratie – gerade nicht die Grünen zu wählen. Die Botschaft der Initiative Taktisch Wählen hat wohl nicht so richtig die Runde gemacht.
Vom taktischen zum Protestwähler ist es nicht weit
Und das ist eines der beiden größten Probleme, das ich mit dem taktischen Wählen habe. Es ist ja ziemlich gerissen betitelt, „taktisches Wählen“. Wer möchte sich nicht mal fühlen wie bei House of Cards und an großen gerissenen politischen Manövern beteiligt sein? Ich beobachte jedenfalls, dass das taktische Wählen weniger bei den unentschlossenen Wählern ankommt und viel besser bei den politisch Interessierten, die sich für ganz besonders schlau halten.
So wirklich viel Taktik ist ja auch nicht dabei. Wenn man den pseudointellektuellen Namen mal ignoriert, ist taktisches Wählen einfach das Wählen, was alle anderen auch wählen. Oder: Der Masse hinterher rennen. Klingt plötzlich gar nicht mehr so taktisch und gerissen. Und ich kann noch einen drauflegen. Wenn man seine ganze Wahl darauf auslegt, gegen etwas zu sein, etwas zu verhindern, jemandem eins auszuwischen, macht einen das nicht zu einem – Protestwähler?
Uff, jetzt erreichen wir ja schon Pegida-Fahrwasser. Protestwähler klingt gar nicht mehr so sehr nach jemandem, der ein Bloomberg-Terminal hat und lieber CNN statt Netflix schaut. Protestwähler klingt nach Mettbrötchen von der Tanke und Bild-Zeitungen. Das kann man als abgewanderter Grünen-Wähler doch eigentlich unmöglich mit seinem Gewissen vereinbaren, oder nicht?
Und damit kommen wir zu meinem zweiten Grund gegen die „taktische Wahl“ und ich weiß, das klingt jetzt total pathetisch: Doch es ist das Aufgeben der eigenen Prinzipien. Tausende von Menschen fahren ihre Kinder jeden Tag mit dem Lastenfahrrad zur Schule, putzen sich die Zähne mit biologisch abbaubaren Holzzahnbürsten und schlafen nachts unter einem Robert Habeck-Schrein – doch sie haben die SPD gewählt, um irgendein Albtraumszenario abzuwehren, das jetzt trotzdem eingetreten ist.
Ich gehe lieber das Risiko ein, dass ich nicht mit einer verstellten Version von mir selbst gewinne, wenn ich dadurch das Risiko verhindern kann, als eine verstellte Version von mir selbst zu verlieren. Da gehe ich lieber als der unter, der ich bin. Ich kann mir nichts Ärgerlicheres vorstellen, als mit Bauchschmerzen eine Partei zu wählen, die man eigentlich so gar nicht haben will, nur um dann festzustellen, dass ich meine Stimme völlig umsonst verschenkt habe.
Ich bin ehrlich gesagt nicht umfassend von dem Konzept der 5-Prozent-Hürde überzeugt. Doch in einem Wahlsystem, in dem es diese Hürde nun einmal gibt, sollte man sich schon mal überlegen, ob man das Risiko, seine Stimme „zu verschenken“, nicht doch eingehen will. Denn das Wählen ist doch nicht dafür da, sich von irgendwelchen Strömungen treiben zu lassen oder sich in etwas reinquatschen zu lassen, sondern das zu wählen, was man haben will. Wer taktisch wählt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er nie mit der Politik zufrieden ist.
Wer taktisch wählt, macht sich abhängig. Abhängig von der Mehrheit, abhängig von Umfragen. Ich würde niemals irgendwelchen Internetgeneratoren oder Umfrageinstituten meine Zukunft anvertrauen, wie missbrauchsanfällig wäre das denn bitte. Taktisch wählen ist, als würde man im Wahllokal in die Wahlkabine des Nachbarn schauen, um zu sehen, was der so wählt.
Wer pokert, verliert manchmal. In dieser Wahl haben so gut wie alle verloren. Denn was ist aus uns geworden? Ein Land mit drei Blöcken: AfD, BSW und der ganze Rest. Nicht nur könnten die drei unterschiedlicher kaum sein, der ganze Rest wird unter sich auch noch feststellen, dass „gegen die AfD“ keine politische Linie ist, mit der man Politik machen kann.
Die Grünen sind nicht raus, sie machen nur nicht mehr mit …
Klasse Taktik …
Die Blauen haben genau dadurch mehr erreicht …
Ich lach mich schlapp …
Ich denke, hier wird ein Problem konstruiert, das keines ist.
Die Wahlen sind frei. Man darf alles wählen, was auf dem Wahlzettel steht.
Wer die Partei seines Herzens wählen möchte, der tue das.
Wer taktisch wählen möchte, darf auch das gerne tun.
Eine Gesinnungsprüfung findet nicht statt und kann auch gar nicht stattfinden … denn die Gedanken sind frei.
Und dann wird ausgezählt.
Das ganze Debakel hat doch nur einen Grund: Linksgrün und die opportunistische CDU pfeifen auf den Willen der Wähler. In ihren Augen muß der Souverän erzogen werden. Politik wird nicht länger für das Volk gemacht, sondern für die Ideologie einer Minderheit.
Solange diese kranke Einstellung vorherrscht wird es mit unserem Land nicht aufwärts gehen.
Briefwahlergebnisse der AfD differieren um -13% im Vergleich zur SPD.
AfD ist die einzige Partei,die weniger Briefwähler als Vor-Ort-Wähler hat.
Gehen Sie dem nach.
Es sieht so aus als gäbe es da Unregelmässigkeiten.
Briefwahlen ggf.nochmals überprüfen lassen.
Bin anderer Meinung. Ob taktisch oder nicht, Hauptsache die Bürger gehen wählen, egal ob mir das Ergebnis gefällt. Is eben so in einer Demokratie. Sorgen machen mir mehr die Ergebnisse der Briefwahlen. Das sollte wieder nur für Menschen möglich sein, die im Auslandseinsatz nicht an eine deutsche Wahlurne kommen. Alles andere hat nix mit einer demokratischen Wahl zu tun. Meine Meinung.
Erstmal bleib es jedem Wähler selbst überlassen was er mit seiner Stimme erreichen will . Das ist eben jedem seine persönliche Taktik !! Alles gut .
Das Problem der Grünen ist das eben sie in den Überlegungen und Taktiken der Wähler keine rolle spielen oder sie gerade die Grünen loswerden wollen !!
Mir persönlich fällt nicht ein Grüner Politiker ein den ich vermissen würde oder gar die ganze Partei .
Also ist meine Taktik wie auch bei der überwiegenden Mehrheit der Wähler wohl eher alles außer Grün !!
tja, Eigentor für die Spd… der Preis für
„wir sind stärkste Partei vor der AFD geworden“
ist, dass die CDU geschwächt wurden und die Grünen unter 5 blieben.
ergo ist die dortige Koalition geplatzt.
wäre man bei der SPD etwas vorausschauend und bescheiden gewesen, hätte man sich mit Platz 2 zufrieden gegeben, die grünen wären mit knapp über 5 noch immer drin und man hätte bequem so wie vorher weiterwursteln können.
jetzt kann die SPD nur bei Sarah W. zu Kreuze kriechen.
Ich finde kein Fehl im taktischen Wählen. Dem Wähler steht frei, das kleinere Übel zu wählen, und frei, eine Protestpartei zu wählen.
Heute geht’s bei den Altparteien nicht mehr um wer hat das beste für die Menschen , heute wird in Hinterzimmer sich untereinander abgesprochen werden, wie, wo und wann! Um nur noch die AFD irgendwie zu verhindern!! Diese Dummen Parteien merken nicht das der Souverän die Schnauze gestrichen voll von diesen Absprachen hat was auch immer mehr die Wahlergebnisse zeigen. Letztendlich schaden sie sich nur noch selbst, siehe alle 3 Ostwahlen.
Solange sich die Grünen mit „taktischem Wählen“ selbst marginalisieren, solange Schaden sie niemand anderem, schon gar nicht der AfD, und leisten Deutschland endlich mal einen Dienst
Weiter so, bitte!
das ist mir dann doch zu polemisch!
Ich wähle auch nur die AFD um schlimmeres zu verhindern.
Ich muss jetzt etwas tun, was ich sonst eher nicht oft tue: Ihnen unrecht geben.
Ich finde am taktischen Wählen nichts verwerfliches. z.B. bei der Bundestagswahl die Erststimme. Angenommen, der Direktkandidat der Partei die ich eigentlich bevorzuge hat keine Chance, das Mandat auch zu gewinnen.
Dann wähle ich diese Partei zwar mit der Zweitstimme, aber die Erststimme erhält der Kandidat, den ich – bei realistischer Chance, das Mandat zu gewinnen – als das geringere Übel sehe. In meinem Wahlkreis liegen meistens die Kandidaten von CDU und Grüne knapp auf einer Höhe – und da ist das kleinere Übel für mich dann doch klar…
Und ich muss zugeben, das taktische Wählen bei der Brandenburg-Wahl habe ich durchaus mit einer gewissen Schadenfreude vernommen.
Aber daran sind die Parteien mit Ihnen Brandmauern selbst Schuld. Es entwickelt sich alles in Richtung Zweiparteien System – und da wählt man wie bei der Bundestagswahl Erststimme. Die kleinen Parteien verlieren dabei.
Ein hervorragender Text ! Nur eine klitzekleine Korrektur: Das BSW gehört zum Block.
Nationale Einheitsfront gegen oppositionelle Gedanken in der Bevölkerung+ BSW als U-Boot der Kommunisten = SED Revival als Regierung?
Die Kartellparteien haben sich praktisch selbst zerstört, indem sie immer wieder versucht haben, die einzige Opposition zu demonisieren. In Teilen mag das gelungen sein. Im Endergebnis aber haben wir jetzt nur noch die Wahl zwischen weiter so oder der einzig richtigen Alternative.
Die größten Verlierer dürften dabei die Linken sein. Die haben sich mit dem Abgang von Wagenknecht mehr oder weniger aufgelöst. Gefolgt gleich von den Grünen die gleich mal durch diesen „wundervollen“ Wirtschaftminister die FDP mitgerissen haben. Gestalten wie Faeser, Halsenwang, Wanderwitz, Wüst, Merz, Voigt, Esken, Klingbeil, Kühnert, Rhein, geben den anderen Parteien den Todesstoß. Und ich bin mir sicher, das Söder bezüglich Kanzlerschaft nicht seine Füße still halten wird. Hat ihn ja noch nie interessiert, was er gestern gesagt hat. Ich denke nicht, dass die CDU ihre, für mich unverstädnlichen 32% lange halten kann.
Am schlechtesten schnitt die AfD in Kleinmachnow (rd. 20.000 Einw.) ab, eine direkt an Berlin angrenzende Gemeinde, in der viele gut situierte Bürger leben. Nur 11,5 % erhielt die AfD hier.
Die SPD kam hier auf 39,3 %, die Grünen erreichten mit 14,2 % ihr bestes Ergebnis und die FDP schaffte immerhin noch 2,2 %. In keiner anderen Gemeinde kam die Ampel zusammengerechnet auf mehr als 50 % der Stimmen. (welt)
In einem Naherholungsgebiet in Berlin soll eine Flüchtlingsunterkunft mit fast 500 Migranten, u. a. aus Syrien u. Afghanistan, entstehen.
Der Protest in der Bevölkerung ist immens, viele Bürger haben Angst. Laute Buhrufe schallen durch den Veranstaltungsraum.
Der Unmut der Bürger richtet sich gegen das Bezirksamt Neukölln, das am Donnerstag seine Pläne eines Container-Dorfs für Flüchtlinge im Rahmen einer Info-Veranstaltung vorgestellt hatte.
– Erholungsgebiet … halt nur nicht für die Deutschen
Meine Gegenthese: Als Libertärer Anarchokapitalist muss ich sehr oft taktisch wählen. Wenn man Demoskopen glauben darf, gibt es in unserem Land etwa grob 10% Wählerpotential, die meine Einstellung teilen.
Bevor ich die Stimme durch nichtwählen oder an eine chancenlose FDP verschenke, suche ich mir das kleinere Übel. Da sieht eine Wahlentscheidung jedesmal anders aus und sorgt für Verwirrung bei den Demoskopen und Verunsicherung bei der Politik.
Die Brandenburgwahl ist vor allem gekennzeichnet durch eine stetig steigende Korrelation von Alter und SPD Affinität., sowie einem jegliche demokratische Grundsätze verletzenden hohen Anteil von einem Drittel Briefwähler. Man kann das Wahlergebnis glauben, muss man aber nicht.
Taktisch wählen gab es immer, es ist nicht verboten; aber mit einem Unterschied, denke ich: Früher haben Wähler grün oder FDP gewählt, weil sie als positives Ziel Grünrot und Schwarzgelb haben wollten, eigentlich beide jeweils betroffene Parteien ok fanden(!). Heute wählen Wähler anscheinend Parteien, von denen sie persönlich gar nicht so überzeugt sind, primär mit der Zielsetzung, eine andere Partei zu verhindern. Man verrenkt sich viel mehr mit dem Ergebnis, dass die Partei, die man „eigentlich“ ankreuzen wollte, tendenziell den Bach runter geht und eine Partei, die man nicht so schätzt, an die Regierung dann kommt.
Der Blogger Danisch zitiert Julia Klöckner: „Unionswähler haben SPD-MP geholfen, möglichst vor die AFD zu kommen. Parteien der Mitte unterstützen sich je nach Anlass. Dort wo BK Scholz und Berliner Ampel keine Rolle spielen, ist das möglich. In Sachsen war es umgekehrt, da halfen auch SPD-Wähler CDU-MP, dass er vorne lag.“ Da wird Demokratie zum Geschachere.
Man kann auch sagen „wer taktisch wählt kann sich dabei auch ins Knie schiessen“: Die Grünen sind dadurch aus dem Landtag geflogen und nun muss das BSW in die Regierung aufgenommen werden.
Es wettert sich leicht gegen das taktische Wählen. Aber ich habe Fragen:
Hypothetisches Szenario #1 – Erststimme: Du lebst in einem Bundesland, in dem ein einziges Direktmandat dazu führt, dass die ganze Fraktion in den Bundestag einzieht. Du lebst in einem Wahlkreis, in dem der Grünen- und der SPD-Kandidat sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Der AfD-Direktkandidat liegt weit abgeschlagen irgendwo bei 14%. Wen wählst Du?
Hypothetisches Szenario #2 – Zweitstimme: Du lebst in einem Bundesland, in dem laut den letzten Umfragen die FDP bei 4,9% liegt. Wenn sie rein kommt, kann die CDU eine schwarz-gelbe Koalition bilden. Wenn die FDP nicht rein kommt, reicht es für SPD-BSW-Grüne. Wen wählst Du?
Ricarda Lang ist eine Schwurblerin, die ihre Texte auswendig lernt. Siehe dazu auf youtube von Achtung Reichelt: Propaganda Pur! ZDF verkündet grünen Sieg auf der ganzen Linie.
In allen Interviews Textwiederholende Phrasendrescherei von Lang. Kaum zu glauben, welche geistlosen Hirne sich anschicken, unser Land mitlenken und mitleiten zu wollen. Ein solches Land ist nur zu bedauern. Da sollten auch die Wähler bei der nächsten Wahl darauf achten.
Wenn Menschen nicht mehr selbst denken wollen, koennen, sollen oder duerfen.
Lesen Sie die englische Definition von „Drinking the Kool-Aid“.
Danach lesen Sie die Herkunft dieses Ausdrucks, naemlich Jonestown Massacre 1978.
Dann hoeren Sie sich im englischen Wiki das „Death Tape“ an.
Manipulation in einer Ideologie.
Und ich dachte immer die AFD wäre die Protestpartei… so kann man sich irren xD
PS: das Wahlverhalten der AFD ist numal so das sie lieber zur Urne gehen als per Briefwahl… diesen Trend sieht man an den vergangenen Wahlen ^^
Mich hat in der Schule keiner gelehrt, was taktisches Wählen ist. In den 70/80ern gab es das noch nicht. Da hat man CDU, SPD oder FDP gewählt. Und von meinen Eltern haben ich gelernt, dass Wahlen geheim sind, man sprach nicht mal mit Freunden darüber, bei wem man sein Kreuz gemacht hat. Früher waren die Zeiten eben doch besser.
Für mich ist taktisches Wählen gleichwertig mit Stimmenthaltung oder bei Umfragen die „Weiß-nicht“-Auswahl.
ALLE reden von Demokratie
Bleibt die Frage:
WARUM lässt die Ampel sie nicht zu?
Fragen hinter den Fragen >
Faszinierend umstürzlerisches Wahlergebnis in Brandenburg:
Der Verlierer seines Direktmandats MUSS weiter den Mini-Präsidenten spielen und KANN somit immer weiter heiter seinem Hobby frönen, die Agenda „nach uns nur noch „Verbrannte Erde“ konsequent zu vollenden.
Die Opposition kann sich entspannt zurücklehnen:
Der Verlierer seines Direktmandats arbeitet für sie.
Obacht: Ironie des Schicksals
Wer wirklich glaubt, bei diesen oder den Wahlen der letzten 15 Jahre in diesem Land wäre es mit rechten Dingen zugegangen, muss mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein! Wahlergebnisse werden schon seit längerem nicht mehr durch Auszählung der Stimmen ermittelt, sondern ‚desingned‘. Dass ausgerechnet in Brandenburg über 30% Masochisten leben, die ein bedingungsloses ‚Weiter so‘ an Migration, Globo-Homo und sinnfreier CO2-Klima-Geldvernichtung wählen, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Gerade mit den Briefwahlstimmen lässt sich herrlich Wahlbetrung betreiben. Wie schon Stalin wusste: „Die Leute, die die Stimmen abgeben, entscheiden nichts. Die Leute, die die Stimmen zählen, entscheiden alles.“ Oder Tucholsky: „Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten.“
„Da gehe ich lieber als der unter, der ich bin.“
Was für ein Satz! Bringt wirklich super auf den Punkt, worüber ich im Zusammenhang mit einem anderen (Lebens-)Thema schon länger nachdenke, mit ähnlichem Ergebnis (und hat mich dementsprechend sofort aus dem Thema Wahlen rausgehauen). – Besten Dank, Frau David!
Das mit den drei Blöcken stimmt nicht mehr so ganz.
Das bisherige Verhalten des BSW hat gezeigt, daß die Partei lieber zum ganzen Test der Anti-AfDler gehören will und keine eigenständige Position einnimmt.
Wer taktisch wählt, hat sich als Demokrat schon aufgegeben!
Elisa David sagt, wie es ist!
Ein Wähler muß sich nicht dafür rechtfertigen wen und warum er wählt. Spart Euch Eure Wählerbeschimpfung, diesmal von rechts. Das ist unsouverän und stillos.
Ohne Zweitstimmenkampagne hätte Kohl meistens ohne Koalitionspartner dagestanden. gab es also schon bevor die Autorin geboren wurde.
„Ich bin ehrlich gesagt nicht umfassend von dem Konzept der 5-Prozent-Hürde überzeugt.“
Ich wäre dafür, daß nur direkt gewählte Kandidaten ins Parlament einziehen, frei von Fraktionszwang. Geht aber nicht nach meinem Willen, sonst gäbe es diese ganze Bürgerbegehren auch nicht die wegen einem Feldhamster verantwortlich dafür sind, daß man Autobahnverbindungsstücke seit Jahrzehnten nicht fertig stellt.
Demokratie heißt auch verlieren lernen. Auch wenn ich selber AfD wähle geht mir dieses ständige Gejammer darüber, daß der Schiri unfair pfeift oder der Platz schlecht war gewaltig auf den Zeiger. Nur Opfer jammern, Kämpfer stehen auf, trainieren härter, lernen aus den Fehlern und gewinnen.
Akute Gesellschafts-Probleme äußern sich in Form von mono-thematischen Protest-Parteien. Wenn man genau diese akuten Probleme von Politikern beachtet wissen möchte, dann wählt man exakt diese Protest-Parteien. Warum nicht?
Ich habe vor Jahrzehnten taktisch die Grünen gewählt, um in puncto Umweltschutz Druck gegen die (damaligen) Alt-Parteien aufzubauen.
Heute wähle ich taktisch die AfD, um in puncto Migrations-Politik Druck gegen die heutigen Alt-Parteien aufzubauen.
Wechselwähler in Brandenburg haben die SPD als Protest-Partei gegen die AfD wahrgenommen. Warum nicht? Es sagt aber viel über den Zustand der SPD aus…
Erstaunlich: Wahlkampf kann auch Spaß machen
https://auf1.tv/wahlbeben-ost-2024-auf1/ja-vorsitzende-anna-leisten-jugend-riss-uns-infomaterial-aus-den-haenden
Erdmute Scheufele(Grüne. 3 Kinder) ist in Schönebeck an der Elbe geb., bei Neuruppin, in Woltersdorf u. Erkner aufgewachsen. Da sie zum Zeitpunkt der Wende erst sechs Jahre alt war und die DDR-Zeit nicht sehr bewußt erlebt hat, interessierte sie sich dafür, das Leben im Sozialismus nachzuempfinden.
Nach dem Abitur am Fürstenwalder Bernhardinum reiste sie nach Kuba. Dort hat sie für ein Jahr bei Einheimischen gewohnt u. einen Freiwilligendienst geleistet.
Das Leben in einem anderen Land war eine prägende Erfahrung für Erdmute, die sich auch als Schwerpunkt durch ihr Psychologiestudium zog und seither im Rahmen von transkultureller Bildungsarbeit begleitet.
(gruene-erkner.de)
Tristan Runge ~25 J. alt, ev.
(Artikel müßte von 2018 gewesen sein:
https://www.lvz.de/mitteldeutschland/dieser-16-jaehrige-aus-grimma-verklagt-sachsen-fuer-den-klimaschutz-OEUI6JKONNTJ3U4CBSGAQMNSRM.html
Erdmute Scheufele ~40J. alt, Psychologin
gibt es „Schuld“ der Eltern & Großeltern
aufzuarbeiten? 😉
Tristan kelt. Namen,
Erdmute german. Namen
Bedeutungen im Netz.
Wer noch nie gesündigt hat in der Wahlurne ,werfe den ersten Stein.
Jeder Bürger hat schon mal taktisch gewählt , um irgendetwas zu verhindern !
Problematisch wirds, wenn man sich fremdbestimmen lässt durch eine politische Partei !!(Sei es direkt oder indirekt über unfreie Medien oder das Internet (welches noch unfreier,da es in wenigen Händen dieser Welt in Besitz ist ).
Wenn man als Bürger mitbekommt durch kluge Leute (Autoren von SachBücher oder freiheitliche autarke Journalisten ) , das unsere Republik schon seit 1871 massiv manipuliert wird durch angelsächsische Länder , dann sollten wir deutschen Bürger/innen aufwachen und unser Land wieder ins Lot bringen .
Auf dieser Erde kommt man sich zuweilen vor wie in einem Zickenkrieg im Frauenknast . Kein Land gönnt dem Anderen , das es wirtschaftlich erfolgreicher und freiheitlicher agiert wie der Rest der Welt.
Ihr ahnt es schon , der Zankapfel ist wie immer schon das liebe (verhasste) Geld !!
Every day the wheels are turning!
Der im Grün-Braunen Morast von den Quoten-Vorständen Lang und Nouripour chauffierte Parteikarren mit den Grünlackierten Sozialisten aus der Bundesregierung im Fond wird sich nie mehr drehen.
Aus und das Ende wieder im linksradikalen Abbruchhaus bei nächtlichen Diskussionen um Marx, Lenin, Stalin & Co. am Rande unserer friedliebenden Gesellschaft der echten Mitte! Viel Spaß dabei!
Benziner, Diesel, Erdgas, Kernkraft und Erdöl sind immer noch die bewährten Energieträger für ein Industrieland wie Deutschland. Auch bei der Mehrheit der 113.321 Grünen-Mitglieder. Die eigene Partei glaubt nicht mal an die Utopien 😉 ;-)#
In den Vorstandsetagen der Industrie lacht man über Wasserstoff und E-Mobilität. Und das Ausland lacht mit.
Der Grüne Spuk ist vorbei!
Vor allem ist die Seite „taktisch-wählen“ in Wirklichkeit nur eine „wählt alle die SPD“ Seite. Sogar für Potsdam I, wo die Grünen sehr wohl ein Direktmandat hätten erreichen können, wurde mir der SPD-Kandidat empfohlen. Das ist definitiv nicht taktisch, sonder dumm!
Früher hieß das „Leihstimmen“ und „gestandene“ Sozialdemokraten haben die F.D.P. gewählt und damit die sozialliberale Koalition der ’70er Jahre ermöglicht.Heute hat man die AfD verhindern wollen und ist auf die Nase gefallen. Gefällt mir. Wenn man Leihstimmen vergibt, sollte man allerdings selbst nachdenken und nicht irgendwelchen Internetdiensten vertrauen.
„Alice Weidel kritisiert Karl Lauterbachs Zahnhygiene“ (Tichyseinblick)
👍👍👍👍👍
Taktisches Wählen heisst, den Inhalt einer Partei nicht mehr beachten zu müssen, sondern die Fronten durch eine EINHEITSPARTEI gegen eine Opposition vollkommen zu verhärten! Das widerum kann Bürgerkrieg als Folge haben – denn – verhärtete Fronten, erstarrte Demokratie ohne Inhalt, ist Totalitarismus als Ziel! Willkür und Ausgrenzung als Beigabe und wie wir Fäser kennen, sind wir dahin schon unterwegs!
AfD Brandenburg und BSW sind nicht so unterschiedlich. Beide antikapitalistisch, DDR-nostalgisch, antiabendländisch und Putin-treu, Hamas-und Hisbollah-unterstützend.
Es gibt neben der AfD keine weitere Demokratische Partei in Deutschland. Welche anderen sollen das sein ? Etwa die Heuchler und Trickser ?