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Weißes Haus veränderte ursprüngliches Stenographen-Transkript von Bidens Müll-Aussage

Das Weiße Haus änderte das Stenografen-Transkript von Bidens Müllaussage, um sie so umzudichten, dass sich die Äußerung nicht auf Trump-Wähler bezog. Die amtlichen Stenografen haben jedoch das ursprüngliche Transkript an das Nationalarchiv gegeben, das zeigt, dass Biden Trump-Wähler als Müll bezeichnete.

Die Pressestelle wollte Bidens Müll-Aussage schönen.

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Die Pressestelle des Weißen Hauses änderte das offizielle Transkript eines Telefonats des Präsidenten Joe Biden, in dem er Trumps Wähler als Müll bezeichnet hatte. Das berichtet AP News am Freitag. Bundesbedienstete kritisierten diese Änderungen, da nun im Nationalarchiv eine andere Version des Transkripts liegt als diejenige, die an die Presse gegeben wurde. Die Version, die der Presse gegeben wurde, unterstützt die Interpretation, dass Biden nicht Trumps Wähler, sondern die Anhänger eines Comedians meinte, der bei einer Wahlkampfveranstaltung von Trump abfällige Aussagen über Puerto Rico gemacht hatte. 

Am Dienstag sagte Biden bei einem Telefonat mit der Aktivistengruppe Voto Latino, dass Trumps Wähler Müll seien: „Der einzige Müll, den ich da draußen schwimmen sehe, sind seine Unterstützer.” Damit bezog er sich auf eine Aussage des Comedian Tony Hinchcliffe, der bei einer Wahlkampfveranstaltung von Trump Puerto Rico als „schwimmende Müllinsel“ bezeichnet hatte, weil die Insel ein Problem mit Müll hat. Die Trump-Kampagne distanzierte sich schnell von dem misslungenen Witz des Comedian (Apollo News berichtete). Weiter sagte Biden bei dem Telefonat mit der Aktivistengruppe: „Seine Dämonisierung der Latinos ist unanständig.“ Im Nachhinein behauptete Biden, dass er sich auf die Unterstützer des Comedian bezogen habe. Allerdings ging auch die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf Distanz zu Biden. „Lassen Sie es mich klar ausdrücken“, sagte sie gegenüber Reportern, „ich lehne jede Kritik an Menschen ab, die darauf basiert, wen sie wählen“. 

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Die Frage, welche Interpretation die richtige ist, hängt von der englischen Grammatik in dem Satz „The only garbage I see floating out there is his supporters” ab. Hätte Biden “supporters” gesagt, wäre das auf Trumps Wähler bezogen. Hätte er von „supporter’s” gesprochen, wären nur die Anhänger des Comedian gemeint gewesen. Die beiden Stenografen, die am Dienstagabend Dienst hatten, schrieben in ihrer Niederschrift „supporters”. Die Pressestelle des Weißen Hauses änderte nach zahlreichen Anfragen von Journalisten zu dem Vorfall jedoch das offizielle Transkript, das dann für Journalisten veröffentlicht wurde. Im Transkript der Pressestelle des Weißen Hauses steht “supporter’s”, was die für Biden günstigere Lesart meint. 

In einer internen E-Mail des Leiters des Stenografenbüros, die AP News vorliegt, heißt es: „Die Änderung wurde vorgenommen, nachdem sich die Pressestelle mit dem Präsidenten beraten hatte.” Die Authentizität der E-Mail wurde von zwei Regierungsbeamten bestätigt, die anonym bleiben wollten. Der Vorgesetzte bezeichnete in der E-Mail den Umgang des Pressebüros mit der Angelegenheit als „eine Verletzung des Protokolls und eine Beeinträchtigung der Integrität der Niederschrift zwischen dem Stenografenbüro und dem Pressebüro“. Weiter heißt es in der E-Mail: „Wenn es einen Unterschied in der Interpretation gibt, kann die Pressestelle die Abschrift zurückhalten, aber sie kann sie nicht unabhängig bearbeiten.“ Er fügte hinzu: „Unsere Abschrift der Stenografischen Abteilung – die an unser Vertriebsnetz, zu dem auch das Nationalarchiv gehört, weitergegeben wurde – unterscheidet sich nun von der Version, die von den Mitarbeitern der Pressestelle bearbeitet und an die Öffentlichkeit weitergegeben wurde.“ 

Die beiden diensthabenden Stenografen sagten, dass jede Bearbeitung eines Transkripts vom Leiter des Stenografenbüros genehmigt werden müsse. Der Leiter war jedoch nicht erreichbar. Daraufhin entschied die Pressestelle des Weißen Hauses eigenmächtig, dass die Änderung vorgenommen und veröffentlicht wird. Der Leiter äußerte in einer E-Mail an den Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Ben LaBolt, seine Besorgnis über das Vorgehen der Pressestelle, ohne darauf einzugehen, ob die Änderung berechtigt war. 

Die Republikaner im Repräsentantenhaus debattieren laut AP News über die Einleitung eines Untersuchungsverfahrens. „Die Mitarbeiter des Weißen Hauses können die Worte des Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht umschreiben, um eine politischere Botschaft zu vermitteln“, schrieben die Abgeordneten an den Berater des Weißen Hauses, Ed Siskel. In einem Schreiben an Siskel forderten die Vorsitzende der Republikanischen Fraktion im Repräsentantenhaus, Elise Stefanik, und der Vorsitzende des Aufsichtsausschuss im Repräsentantenhaus, James Comer, die Verwaltung auf, Dokumente und interne Mitteilungen im Zusammenhang mit Bidens Äußerungen und der Veröffentlichung des Protokolls aufzubewahren. Sie beschuldigten am Mittwoch Mitarbeiter des Weißen Hauses, eine „falsche Abschrift“ von Bidens Äußerungen veröffentlicht zu haben.

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