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Auf X

Weidel-Musk-Gespräch: Bundestagsverwaltung prüft jetzt Vorwurf der illegalen Parteispende

Neben der EU-Kommission will nun auch die Bundestagsverwaltung das am Donnerstagabend geplante Gespräch zwischen AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und Elon Musk ins Visier nehmen. Dort will man prüfen, ob dies als Wahlkampfbeeinflussung oder illegale Parteispende einzustufen ist.

Elon Musk

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Am Donnerstagabend werden AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und US-Milliardär Elon Musk öffentlich auf der Plattform X miteinander sprechen. Schon im Vorfeld hat das Gespräch hohe Wellen geschlagen. Nun mischt sich sogar die Bundestagsverwaltung ein. Die Bundestagsverwaltung kündigte eine Untersuchung an, um festzustellen, ob die Angelegenheit als Wahlkampfbeeinflussung oder unzulässige Parteispende einzustufen ist. Ein Bundestagssprecher erklärte hierzu, dass „im vorliegenden Fall derzeit eine Sachverhaltsklärung durchgeführt“ werde. Näheres wollte man zu der Prüfung vorerst nicht mitteilen. Zuerst berichtete die Rheinische Post hierüber.

Die Organisation Lobbycontrol äußerte ebenfalls den Vorwurf möglicher verdeckter Parteispenden. Aktuell sind Verstöße gegen geltendes Recht, insbesondere den Digital Services Act (DSA) jedoch nicht ersichtlich. So erklärte Jan Penfrat, Experte für die Regulierung von Online-Plattformen beim Verband European Digital Rights (EDRi) gegenüber n-tv: „Problematisch wäre es, wenn Musk seine Plattform dazu nutzt, bestimmten politischen Stimmen mehr Sichtbarkeit zu geben, indem er beispielsweise den Algorithmus, der Nutzern Inhalte anzeigt, verändert.“

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Dies sei allerdings bisher nicht der Fall. Zusätzlich könnte der DSA Anwendung finden, wenn Musk und Weidel illegale Inhalte während des Gesprächs verbreiten würden. Hierunter würde etwa die Verharmlosung des Nazi-Regimes fallen, so Penfrat. „Da gibt es klare Regeln, die Plattformen verpflichten, Inhalte zeitnah herunterzunehmen.“ Und weiter: „Da können die Behörden, auch nationale, von sich aus aktiv werden.“ Andererseits sind den Behörden die Hände gebunden, sofern Musk und Weidel keine illegalen Inhalte verbreiten.

Jedoch haben nicht nur Lobbycontrol und die Bundestagsverwaltung Weidel und Musk im Visier. Auch manche EU-Abgeordnete fordern die Europäische Kommission auf, die Plattform X strengeren Regulierungen zu unterwerfen. In einem Antrag, der am Freitag an die EU-Kommission übermittelt werden soll, bezeichnet man Musks Einfluss auf den deutschen Bundestagswahlkampf, seine zukünftige Position in der US-Regierung und seine Kontrolle über X-Algorithmen als „systemisches Risiko“ für Deutschland und die EU. Die Abgeordneten fordern deswegen dringende Maßnahmen zum Schutz der Bundestagswahl (Apollo News berichtete).

Das Gespräch zwischen Musk und Weidel soll um 19 Uhr in dem „Spaces“-Audioformat stattfinden. Die Diskussion wird sich voraussichtlich auf die gegenwärtige politische Situation in Deutschland konzentrieren, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar.

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