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Steuerreform

Wegen Grundsteuerreform: Berliner zahlt nun 36.946 Euro statt wie bisher 770

Die Grundsteuerreform führt zu drastischen Mehrbelastungen: Ein Berliner Strandbad zahlt statt 770 Euro künftig über 36.000 Euro, ein Künstlerverein 27.000 Euro. Haus & Grund warnt vor massiver Mietsteigerung und spricht von „praktischer Enteignung“.

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Die seit dem 1. Januar 2025 geltende Grundsteuerreform sorgt bundesweit für Diskussionen und Proteste. Erste Steuerbescheide zeigen teils drastische Erhöhungen, die vor allem Eigentümer und Mieter in beliebten Stadtlagen stark belasten.

Der Betreiber des Strandbads Weißensee berichtete, dass seine jährliche Grundsteuer von bisher 770,31 Euro auf 36.946,93 Euro steigt. Auch ein Künstlerverein in der Hauptstadt sieht sich nun mit einer Steuerlast von 27.000 Euro konfrontiert. Der Verband „Haus & Grund“ spricht hier von einem Zustand, der „praktisch einer Enteignung gleichkommt“.

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Auch private Haushalte müssen mit deutlichen Mehrkosten rechnen. Sibylle Barent, Leiterin für
Steuer- und Finanzpolitik des Verbands „Haus & Grund“ berichtet von Anstiegen um 200 bis 300 Prozent und mehr – Belastungen, die in der Regel an Mieter weitergegeben werden. Besonders betroffen sind Lagen in Innenstädten oder an begehrten Stadträndern.

Die Grundsteuerreform wurde nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018 erforderlich. Das Gericht erklärte die bisherigen Bewertungsgrundlagen für verfassungswidrig, da diese auf jahrzehntealten Werten basierten – im Westen Deutschlands auf Daten von 1964, im Osten sogar auf Zahlen von 1935. Das neue Modell sollte eine gerechtere Berechnung gewährleisten, indem es aktuelle Immobilienwerte stärker berücksichtigt.

Das Reformmodell des damaligen Finanzministers Olaf Scholz wurde von elf Bundesländern übernommen. Es stützt sich auf Faktoren wie Bodenwerte und eine fiktive Nettokaltmiete, um die Steuerlast realitätsnäher zu verteilen. Doch gerade diese Methode führt zu ungleichen Belastungen, insbesondere in Regionen mit hohen Immobilienpreisen. Zudem wird das ursprünglich formulierte Ziel, dass die Reform „aufkommensneutral“ bleibt – also nicht zu einer Gesamtsteigerung der Steuerlast führt –, häufig verfehlt.

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Trotz der Einführung am 1. Januar 2025 läuft die Umsetzung schleppend. Viele Kommunen haben bislang keine endgültigen Hebesätze für die Grundsteuer festgelegt, was die Berechnung erschwert. In manchen Fällen fehlen noch die Steuerbescheide.

Berlin ist eine Ausnahme, da die Finanzämter dort bereits viele Bescheide verschickt haben. Doch genau hier zeigt sich, dass die stark gestiegenen Immobilienbewertungen selbst durch niedrigere Hebesätze nicht vollständig kompensiert werden können. Trotz einer deutlichen Senkung des Hebesatzes von 810 auf 470 Prozent zahlen viele Eigentümer nun erheblich mehr.

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91 Kommentare

  • Irgendwo muss das Geld für unsere immer zahlreicher werdenden Gäste doch herkommen.

    170
  • Die Großstädter wählen ja traditionell Grün und SPD. Da kann man nur sagen, geliefert wie bestellt.

    167
  • Der Verband „Haus & Grund“ spricht hier von einem Zustand, der „praktisch einer Enteignung gleichkommt“. Oder so: „Ihr werdet nix haben, aber glücklich sein“.

    163
  • Es hatte geheißen, dass durch die Reform es keine Erhöhung gibt. Heute offiziell in den Nachrichten, abgesehen von den Ausreißern nach oben und unten, verdoppelt sich die Belastung. Also 100% Teuerung.
    Wir sind wieder Mal angelogen worden.

    124
  • Den Sozialismus in seinem Lauf…

    118
  • Sozialisten haben schon immer versucht, privates Wohneigentum an den Staat zu übertragen.
    Am Ende stehen Verfall der Wohnungen und Plattenbau.

    118
  • Ja jetzt triffts halt auch den Mittelstand mit voller Wucht. Fertig lustig. Aber wer hat das ihnen angetan? Wollen sie es merken oder nicht? Jo aber csu hat immer noch 30 %. Irgendwie komisch

    114
  • Das Grundsteueraufkommen in Berlin betrug im Jahr 2023
    etwa 860 Mio €

    Bei einer durchschnittlichen Hebesatzerhöhung um 300% steigen die Grundsteuerabgaben auf über 2,5 Milliarden €

    Das nennt der Sozialismus “ aufkommensneutral“

    So viel dazu

  • Es ist eine Enteignung, beziehungsweise der Versuch einer solchen. Der Besitz einer Immobilie soll anscheinend so vielen Menschen wie möglich erschwert werden.

    Im Endeffekt werden viele kleine Leute ihren Besitz verlieren, während sich große Interessengemeinschaften die Beute einverleiben.

    55
  • Auf das wir alle bald nix mehr haben, aber laut der Links/grünen Regierung glücklich sind 👍

    38
  • Hat der Typ eigentlich irgendetwas in seiner politischen Laufbahn auf die Kette bekommen?

    35
  • Was für eine unglaublich widerliche Unverschämtheit. Das ist wirklich kaum in Worte zu fassen. Daran kann man erkennen, daß wir den Politikern komplett egal sind.

    32
  • Manche Kommununen machen die neuen Grundsteuerbescheide jetzt rechtskräftig, indem sie den Eigentümern niedrigere Steuern vorgaukeln. Im nächsten Jahr kommt dann die saftige Erhöhung und keiner kann sich mehr dagegen wehren. Daher jetzt in Widerspruch gehen und im Zweifel vor dem Finanzgericht klagen. Kostet hier in Hessen 319,- Euro Vorkasse, sollte das Finanzamt rechtswidrig den Widerspruch ablehnen. Und das haben sie zuhauf getan. Braucht alles keinen Anwalt.
    Siehe TaxPro:
    https://www.youtube.com/watch?v=FSG2tOS1ztc

    26
  • alice für deutschland… die politische wahrheit hat noch jeden zur schnappatmung gebracht… bei den politversagern hier ganz besonders….

  • Nicht darüber aufregen, jeder einzelne von Euch hat die Möglichkeit ab 23.02.25 was zu ändern.

    18
  • Vielleicht hilft ja eine Demo gegen Rechts

  • Ihr Kommentar, bestehend aus fünf Wörtern, wartet auf redaktionelle Freigabe…..
    Welches Wort mag es wohl sein?

    „Die“ oder „Weltfinanzierung“ oder „muss“ oder „schließlich“ oder „gesichert“ oder „werden“?

    Langsam ist es wirklich lächerlich……
    Haha, der Kommentar ging jetzt durch….

  • Kalte Enteignung der Eigentümer. Vielen Dank Herr Scholz!

  • Ich habe auch den neuen Steuerbescheid bekommen.
    Die Grundsteuer betrug bisher 129,33 € und jetzt 70,07 € !
    Bisher Messbetrag 39,19 € x Hebesatz 330% = 129,33 €
    Neu Messbetrag 45,50 € x Hebesatz 154% = 70,07 €
    Für 2025 also 59 € weniger, aber der Hebesatz kann jederzeit von der Gemeinde nach Belieben neu festgelegt werden.

    10
  • Da schaffste dein Leben lang, um dir eine bescheidene Hütte anzuschaffen, und dann schlagen die sozialistischen Banditen zu. Dabei ist die Grundsteuer nichts anderes als eine Vermögenssteuer. Als Häuslebauer haste eh nix und bist froh, dass du überhaupt rund kommst und dennoch pressen sie dich immer weiter aus. Da haben die Deutschen schon den geringsten Wohnbesitz in der gesamten EU und dieser soll offenbar noch weiter runter gehen. Leute, ich hab‘ so einen Hals und da bin ich sicher nicht allein.

  • „Steuer- und Finanzpolitik des Verbands „Haus & Grund“ berichtet von Anstiegen um 200 bis 300 Prozent und mehr – Belastungen, die in der Regel an Mieter weitergegeben werden.“

    Belastungen werden doch nicht in der Regel an Mieter weitergegeben, sondern nur dort wo es vermietete Objekte betrifft.
    Ansonsten, also bei privat genutzten Einfamilienhäuser und selbst genutzten Eigentumswohnungen, müssen die Eigentümer die Belastungen selber übernehmen.

    9
  • Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Mafia und diesem Verb…..staat?

    7
  • Nun, wer je geglaubt hat, was Sozialisten sagen, ist selbst schuld.

    Sozialismus ist nichts als Lug und Trug, um Geld aus dem Portemonnaie von jedem anständigen, fleißigen und sparsamen Bürger umzuleiten in die Sozialistenbonzentaschen.

    Sozialismus ist keine „politische Richtung“, er ist das Gegenteil davon: Die „Politisierung des Privaten“ ist nämlich nichts anderes als die verschleierte Umverteilung erworbenen Privatvermögens als „Sozialisierung des Eigentums“.

    Und Sozialisten sind nichts anderes als der Abschaum der Menschheit, „inimici humani generis“ – Feinde des Menschengeschlechtes, nannte Cicero die Sozialisten seiner Zeit bereits – daran hat sich nichts geändert.

  • Wie war das letztes Jahr (oder vorletztes Jahr?) in Ba-Wü? Das Haus etwas außerhalb der Stadt mit rund 700m² Grundstück kostete damals schon den Normalbürger auf einmal 7.800,-€. Das 8.000m² Grundstück mit Villa direkt daneben (!!!), was rein zufällig der hiesigen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) gehört, kostet nicht mal 25,-€.

    Man kann sich sicher sein: Kein einziger Schwachsinn der letzten oder jetzigen Regierung kommt nicht, ohne dass es nicht vorher in einem Bundesland mit grüner Regierungsbeteiligung durchgezogen worden ist. Sobald der Steuerzahler dann auch richtig ange(/&en ist, kommt es auch bundesweit.

  • Dazu muss das Strandbad sicherlich noch die Sicherheitskräfte bezahlen!
    Aber der >Berliner hat sich die Scheixx selbst zusammen gewählt! Er schwimmt am liebsten in dem Müll, welchen die Altpolitiker verbreiten!

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