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Innerparteilicher Konflikt

Trotz fertigem Koalitionsvertrag: Sprengt die SPD jetzt die designierte Regierung in Thüringen?

Erst am Freitag stellten CDU, BSW und SPD den Koalitionsvertrag für Thüringen vor – in letzterer regt sich jetzt jedoch Widerstand. Der linke Flügel der SPD sieht die Zusammenarbeit kritisch und könnte den Koalitionsvertrag ablehnen – das wiederum könnte die AfD stärken.

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Georg Maier muss mit innerparteilichem Gegenwind bei der Abstimmung über den Koalitionsvertrag rechnen.

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Nachdem CDU, BSW und SPD am Freitag den gemeinsamen Koalitionsvertrag präsentierten, schienen die wochenlangen Lappalien endlich beseitigt. Doch jetzt könnte regt sich Widerstand in der SPD. Während CDU und BSW den Koalitionsvertrag auf einer Mitgliederversammlung beziehungsweise von Funktionären bestätigen lassen möchten, hat die SPD eine Online-Abstimmung ins Leben gerufen, die bis zum 9. Dezember laufen soll.

Daran sollen die 3.400 Mitglieder des thüringischen Landesverbandes teilnehmen. Jedoch könnten die stimmenstarken Jusos, die immerhin 700 der Mitglieder ausmachen, dort für Widerstand sorgen. Zudem ist fraglich, ob alle älteren Parteimitglieder an der technischen Abstimmungsmethode teilnehmen.

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Eine Abstimmung in Echtzeit auszurichten, beispielsweise in Zusammenhang mit der Listenaufstellung für die Bundestagswahl am 14. Dezember, hatte die Parteiführung abgelehnt. Vermutlich auch, weil sich der CDU-Landesvorsitzende Mario Voigt noch vor Weihnachten zum Ministerpräsidenten wählen lassen möchte.

Die Jusos hatten sich wie auch der linke Flügel der SPD vor wenigen Tagen gegen eine Koalition mit den Christdemokraten und dem BSW ausgesprochen – zahlreiche Parteimitglieder könnten daher gegen den 100-seitigen Koalitionsvertrag stimmen. Für die mögliche Regierung wäre das ein fatales Signal. Schon jetzt kommen die drei Parteien auf nur 44 der 88 Sitze und haben somit keine absolute Mehrheit.

Dementsprechend müssten die Linke oder eben die AfD im Landtag für Anträge der Koalition stimmen – vor allem mit letzterer wollen die Genossen aber unter keinen Umständen zusammenarbeiten. Würden die SPD-Mitglieder den Koalitionsvertrag deshalb oder wegen der migrationskritischen Ausrichtung des Papiers ablehnen, müsste neu verhandelt oder die SPD ausgeschlossen werden.

Das wiederum würde bedeuten, dass sich die Regierungsbildung weiter verzögert oder eine Minderheitsregierung aus CDU und BSW erst recht auf die Stimmen der AfD angewiesen wäre – und einer Zusammenarbeit aufgrund der fehlenden Gegenstimmen der SPD aufgeschlossener wäre. Mit 32 Sitzen stellt die AfD die stärkste Fraktion im Thüringer Landtag und verfügt damit obendrein über eine Sperrminorität. Die sowieso starke Stellung der Partei könnte durch den innerparteilichen Widerstand in der SPD also noch einmal gestärkt werden.

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