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Papenburg

„Schadet uns allen“ – Mitarbeiter der Meyer Werft rechnet mit Habeck und den Grünen ab

Wirtschaftsminister Habeck besuchte die Meyer Werft in Papenburg, um die Regierung für die staatliche Rettung des Unternehmens zu loben. Er schien sich positiver PR sicher, doch dem machte ein Werft-Mitarbeiter einen Strich durch die Rechnung. Er rechnete mit der grünen „Ideologie“ und der Energiewende ab.

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Wirtschaftsminister Robert Habeck besuchte am Donnerstag die Meyer Werft in Papenburg. Dabei erhielt er nicht nur einen Rundgang durch die Werft, die nun zu 40 Prozent dem Bund und zu 40 Prozent dem Land Niedersachsen gehört, sondern lobte in einer Rede bei der Betriebsversammlung auch die Bundesregierung für die Rettung des Unternehmens. Habeck sprach dabei über neue grüne Geschäftsfelder und betonte, dass die Werft wegen externer Krisen wie der Pandemie und dem internationalen Wettbewerb in Schwierigkeiten geraten war. Doch das wollte ein Mitarbeiter des Unternehmens so offenbar nicht stehen lassen. Er nutzte die anschließende Fragerunde für eine scharfe Abrechnung mit der aktuellen Regierungspolitik.

Wie Welt berichtet, sagte er gleich zu Beginn, dass er eigentlich keine politische Diskussion starten wollte – obwohl es „genügend Argumente gegen die Grünen-Strategie“ gebe. Darunter „Atomausstieg, E-Mobilität trotz nicht ausreichender Ladesäulen“. Das Unternehmen leidet unter Problemen mit der Energiewende – vor allem unter den hohen Energiepreisen. Die neu installierte Solaranlage der Werft, die eigentlich zur Eigenversorgung beitragen sollte, wurde bereits mehrfach zwangsabgeschaltet, um das überlastete Stromnetz zu schützen.

„Warum werden selbst die, die den produzierten Strom zu hundert Prozent selbst nutzen wollen, vom Netz genommen?“, fragte der Mitarbeiter sichtlich verärgert. Das Unternehmen musste wegen der künstlichen Abschaltung teuren Strom hinzukaufen. Und auch die Bürokratie mache der Energiewende einen Strich durch die Rechnung: Der geplante Bau einer Windkraftanlage sei aufgrund von Lärmschutzbestimmungen abgelehnt worden, weil ein Betriebskindergarten im Umfeld liegt – während der Produktionslärm der Werft selbst kein Problem darstellt.

Hürden entstünden auch durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Die zusätzlichen Auflagen könnten dazu führen, dass Zulieferarbeiten in Regionen außerhalb der EU verlagert werden müssten. „Und als Letztes erlaube ich mir doch noch einen Hinweis an Ihre grüne Politik“, so der Mitarbeiter abschließend. Während einige Ideen der Grünen sinnvoll seien, kritisierte er die „Hauruck-Aktionen“, mit denen die „Ideologie“ zu schnell umgesetzt werde. Dies schade letztlich der Wirtschaft, die sich in einer Krise befinde, in der viele Menschen Schwierigkeiten hätten, ihre Energierechnungen und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie „schadet uns allen“.

„Deutschland war wirtschaftlich und finanziell vor der letzten Bundestagswahl, als die Grünen nicht mit an der Spitze waren, in allen Rankings ganz oben, jetzt sind wir weit unten“, so der Mann laut Welt weiter. Die Regierung habe den Eid geschworen, Deutschland zu schützen. Doch stattdessen habe sie das Land in eine Wirtschaftskrise getrieben, „wo wir gerade mittendrin stecken“.

Habeck zeigte sich sichtlich getroffen von der Kritik und reagierte zunächst defensiv. Er erklärte, dass die Probleme mit der Solaranlage auf die Anbindung ans Netz zurückzuführen seien und verwies darauf, dass der Atomausstieg nicht von den Grünen, sondern von einer früheren Regierung beschlossen wurde. Er räumte ein, dass die letzten Jahre wirtschaftlich schwierig gewesen seien, betonte jedoch, dass die Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg und die Energiekrise entstanden seien, nicht durch grüne Ideologie.

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